Eines der Grundelemente, die das Gebäude des Islam bilden und einer von den wichtigsten Grundpfeilern ist das Fasten im Ramadan.
Allah der Wahrhaftig Ruhmreiche und der Hohe Erhabene spricht im edlen Qur’an folgendermaßen:
“O die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren, damit ihr euch schützt.” (Baqara: 183)
Das Fasten bedeutet, daß man die Absicht faßt und von Beginn der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang sich von Sachen wie Essen, Trinken und geschlechtlicher Beziehung fernhält.
Das Fasten ist ein im geheimen erfüllter und sehr verdienstvoller Glaubensdienst. Der Lohn des Fastens übertrifft das Maß jeder Art.
Allah der Allhöchste spricht in einem ‘Hadith-i Qudsi’ folgendermaßen:
“Jede Tat, die der Mensch vollbringt, ist für ihn selbst. Das Fasten jedoch ist für Mich. Den Lohn dafür werde Ich Selbst bestimmen.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 903)
“Das Paradies hat ein Tor, das ‘reyyan’ genannt wird. Am Jüngsten Tag dürfen durch dieses Tor nur diejenigen eintreten, die das Fasten eingehalten haben, sonst kein anderer. Es wird gerufen: ‘Wo sind die, die gefastet haben?’ Alle Genannten erheben sich und treten ein, und dann wird dieses Tor verschlossen, passieren kann es doch keiner mehr.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 898)
Einem, der das Fastensgebot einhält, wird als Belohnung die Erlangung der Barmherzigkeit Allahs des Allhöchsten verheißen.
In den folgenden Ahadith heißt es:
“Der Fastende, bis er das Fasten bricht (nach dem Sonnenuntergang), ist bei der Erfüllung seines Glaubensdienstes, solange er einen Gläubigen nicht durchhechelt oder nicht mißhandelt und belästigt.” (Dschamiu’s sagir)
“Der, der das Fastensgebot einhält, hat zwei Freuden: Er hat die Freude, wenn er nach dem Sonnenuntergang das Fasten bricht, und er hat die Freude, wenn er zu seinem ‘Rabb’ (Schöpfer) zurückkehrt.” (Muslim)
“Beim Fasten läßt sich keine Hinterhältigkeit vorstellen.” (Munawi)
Daß die Vorzüglichkeit und Wichtigkeit des Fastens in den edlen Versen und würdigen Ahadith dargelegt worden sind, daß diejenigen, die aus bestimmten Gründen im Monat Ramadan nicht fasten können, die versäumten Tage später nachholen müssen, jene aber bestraft werden, die das Fasten absichtlich abbrechen, indem sie doppelt so viel fasten müssen, und diejenigen, die wegen des Alters und der Krankheit nicht fasten können, für jeden versäumten Tag für den Unterhalt eines notleidenden Menschen aufzukommen haben, zeigt alles die Bedeutung des Fastens unter den Glaubensdiensten.
Das Fasten gibt Anlaß dazu, daß auch die anderen Glaubensdienste angenommen werden. Das Fasten wird zum Gedenken des Körpers an Allah, bricht den Hochmut und die Arroganz, stärkt die Demut, läßt das Herz und den Verstand erstrahlen. Nach den Ahadith hat jedes Ding eine Tür, doch die Tür der Glaubensdienste ist das Fasten. Jedes Ding hat seine ‘Zakah’ (Pflichtabgabe), die Zakah des Körpers ist Fasten.
Im Fasten liegt die Gesundheit. Das Fasten ist ein Schild (Schutzwaffe). Das Fasten ist schon die Hälfte der Geduld. Beim Fasten läßt sich keine Hinterlistigkeit vorstellen.
Der Mundgeruch dessen, der fastet, ist bei Allah liebenswerter als der Moschusduft.
Der Schlaf des Fastenden zählt als Gebet und sein Schweigen als Lobpreis. Sein gutes Werk wird zum mehrfachen, sein Bittruf verdient gute Annahme.
Wer im Monat Ramadan fastet, wobei er an seine Vorzüglichkeit glaubt und den Lohn dafür von Allah dem Erhaben Wahrhaftigen erwartet, dem werden all seine vergangenen Sünden vergeben. Der Lohn für das Fasten füllt ‘Mizan’ (Die Gerechtigkeitswaage des Jüngsten Gerichtes).