Allah der Wahrhaftig Ruhmreiche und der Hohe Erhabene spricht im edlen Qur’an:
“Das Gebet ist zu bestimmten Zeiten für die Gläubigen eine Pflicht.” (Nisa: 103)
Und unser Gebieter, der erhaben Ruhmreiche des Universums -Allahs Segen und Friede auf ihm- spricht in seinen folgenden Ahadith:
“Es gibt für alles ein Zeichen. Und das Zeichen für den Glauben ist das Gebet.” (Munawi)
“Der entscheidende Punkt ist der Islam, ihn stützt das Gebet (als Säule), und sein Gipfel ist Dschihad (Anstrengen, Streben, Bemühen, Kämpfen auf dem Weg Allahs).” (Tirmizi)
“Was meint ihr? Bleibt es an einem von euch, vor dessen Tür ein Fluß fließt, in dem er sich täglich fünfmal wäscht, irgendein Schmutz hinterlassen?
- Nein, es hinterläßt keinen Schmutz.
- Und so ist das Gebet fünfmal am Tag. Allah vergibt dadurch die Sünden.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 319)
“Nacht- und Tagesengel kommen zu euch nacheinander, sie treffen sich bei Morgen- und Nachmittagsgebet zusammen. Dann steigen die Nachtengel auf. Allah fragt, obwohl Er ihren Zustand kennt: ‘In welchem Zustand habt ihr Meine Diener verlassen?’ Die Engel sagen: ‘Wir haben sie betend gefunden und betend verlassen.’” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 332)
Nach dem Glauben an Allah ist das Gebet für jeden Muslim die wichtigste Pflicht. Nicht nur die Glaubensgemeinschaft Muhammeds, sondern auch alle vorhergehenden Völker waren damit verpflichtet.
Das Gebet ist eine Glaubenspflicht, die wir mit unseren Herzen, Worten und Körpern vollbringen, um unserem ‘Rabb’ (Schöpfer), dem Allhöchsten Erhabenen gegenüber Seinen sichtbaren sowie verborgenen, unendlichen und unerschöpflichen Gunsten und Gaben unsere Dankbarkeit und Verehrung entgegenzubringen.
Nach den Ahadith ist das Gebet die Pflicht im Islam, der tragende Pfeiler und das Fundament des Glaubens, der Leitfaden der Gebete und der Schlüssel des Paradieses. Es ist ‘Miradsch’ (der Aufstieg; Himmelsreise des Propheten Muhammed, auf die der edle Qur’an hinweist) des Gläubigen, ‘Nur’ (göttliches Licht) in seinem Herzen und die Stärkung seiner Seele. Es ist den Allahsfürchtigen die Erleuchtung für die Augen.
Mit der Verrichtung des Gebetes wird das eigentliche und große Fundament des Islam gebaut, und der Mensch hält an dem Rettungsseil fest.
Die beste der Taten ist das Gebet, das zu dem rechten Zeitpunkt verrichtet wird.
Wie fest der Mensch an dem Gebet hält, dermaßen befestigt er seinen Glauben.
Solange man sich vor den Großsünden hütet, stehen die Ritualgebete zwischen den bestimmten Gebetszeiten für die sonstigen Sünden ein.
Es ist eine vor den üblen Taten errichtete Sperre. Das Gebet schützt, wenn es aufrichtig verrichtet wird, vor allen Schlechtigkeiten.
Das Gebet ist die Tat, die den Menschen zu seinem wahren Freund Allah am meisten nähert. Bei ‘Sadschda’ (die Haltung der Niederwerfung im Gebet. Dabei berühren Stirn, Nase, Handflächen, Knie und Zehenspitzen den Boden) ist der Mensch seinem ‘Rabb’ (Schöpfer) am nahesten. Beim Gebet kommt über den Gläubigen der göttliche Segen hernieder.
Das Gebet ist die wichtigste und am meisten Gesellschaft betreffende der Taten. Im Gebet sind Verehrungen allerart vorhanden. Manche Engel beten Allah bei ‘Qiyam’ (die stehende Haltung im Gebet. Hände in Nabelhöhe verschränkt, rechte über linker Hand), manche bei ‘Ruku’ (die stehend gebeugte Haltung im Gebet. Verneigen, Hände auf den Knien) und manche bei ‘Sadschda’, und manch einige sitzend auf Knien und Füßen. All diese Gebetsformen, welche die Engel jeweils für sich verrichten, vereinigen sich im Gebet. Es ist ein Geschenk des ‘Miradsch’ für ‘Ümmet-i Muhammed’ (Glaubensgemeinschaft Muhammeds).
Die Beziehung zwischen dem Gebet und dem Glauben gleicht der Verbindung zwischen dem Kopf und dem Rumpf.
Die Unterlassung des Gebetes ist von den Zeichen des Unglaubens.
Unser Gebieter, der edle Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht in seinen Ahadith folgendermaßen:
“Zwischen dem Menschen und dem Unglauben ist allein das Unterlassen des Gebetes.” (Muslim)
“Zwischen dem Menschen und dem ‘Schirk’ (Beigesellung; Allah etwas beigesellen, die einzige Sünde, die Allah nach dem edlen Qur’an nicht vergibt) ist die Unterlassung des Gebetes.” (Muslim)
Das heißt, wenn das Gebet unterlassen wird, ist der Mensch so gut wie ein Polytheist, der Allah etwas beigesellt.
“Einer, der das Gebet nicht verrichtet, ist so, als wenn er keinen Glauben wählte.” (Munawi)
Wenn ein Mensch das Gebet nicht verrichtet, besteht zwischen ihm und dem ‘Schirk’ kein Hindernis mehr. Das Gebet schützt den Menschen davor, daß er ungläubig wird.
Die Zeit des Morgengebets beginnt nach dem Morgengrauen und dem Erhellen der Dunkelheit und dauert bis kurz vor dem Sonnenaufgang. Es ist empfohlen, das Morgengebet nach dem Erhellen der Dunkelheit zu verrichten.
Die Zeit des Mittagsgebets beginnt, wenn die Sonne den höchsten Punkt am Himmel erreicht hat und dauert, bis der Schatten eines aufgerichteten Objektes doppelt so groß ist wie es selbst.
Es ist besser, das Mittagsgebet im Sommer etwas später und im Winter rechtzeitig zu verrichten.
Die Zeit des Nachmittagsgebets dauert vom Ende der Mittagszeit bis zum Sonnenuntergang.
Es ist empfohlen, das Nachmittagsgebet nicht gleich beim Anbruch der Zeit sondern etwas später zu verrichten und ist unerwünscht, es solange aufzuschieben, bis das Auge von dem Sonnenlicht nicht mehr geblendet wird.
Die Zeit des Abendgebets beginnt, nachdem die Sonne untergegangen ist und dauert, bis die Abendröte verschwindet.
Es ist empfohlen, das Abendgebet stets vor dem Sichtbarwerden des Gestirns zu verrichten.
Die Zeit des Nachtgebets ist die Zeit, die nach dem Ende der Abendszeit beginnt und bis zum Zeitanbruch des Morgengebets dauert.
‘Adhan’ (der Gebetsruf) ist der Leitspruch des Islam, eine unerläßliche ‘Sunna’ und gilt als Aufruf. Er wird nach dem Anbruch der Gebetszeit laut gesprochen.
‘Adhan’ (der Gebetsruf) lautet folgendermaßen:
Allah-u Akber Allah-u Akber, Allah-u Akber Allah-u Akber.
Aschhadu anla ilaha illallah, Aschhadu anla ilaha illallah.
Aschhadu anna Muhammaden Resulullah, Aschhadu anna Muhammaden Resulullah.
Hayyaalessalah, Hayyaalessalah.
Hayyaalel-felah, Hayyaalel-felah.
Allah-u Akber Allah-u Akber, La ilaha illallah.
‘Iqama’ (der Ruf zum Gebetsanfang) entspricht im Wortlaut dem ‘Adhan’.
Bei ‘Adhan’ zum Morgengebet werden nach ‘Hayyaalel-felah’ zwei mal ‘Essalatu hayrun min’en-naum’ und bei ‘Iqama’ zwei mal ‘Qad qametisselah’ zusätzlich gerufen.
Bestimmungen über ‘Adhan’ und ‘Iqama’:
Für Jemanden, der ‘Adhan’ hört, ist besser, selbst wenn er edlen Qur’an rezitiert, sich zu unterbrechen und es zuzuhören.
Einer, der ‘Adhan’ und ‘Iqama’ hört, wiederholt es, was der ‘Muezzin’ (der Rufer des Adhan und Iqama) ausspricht. Jedoch bei ‘Hayyaalessalah’ und ‘Hayyaalel-felah’ wird ‘La hawle wela kuwwete illa billah’ gesagt. Bei ‘Adhan’ zum Morgengebet (während ‘Essalatu hayrun min’en naum’ gerufen wird) wird ‘Sadakte we berarte’ gesagt. Das bedeutet ‘Du bist aufrichtig und sagst die Wahrheit.’
Nach dem ‘Adhan’ sprechen sowohl der ‘Muezzin’ als auch die Hörenden das Anlaß-Bittgebet.
Da ‘Adhan’ und ‘Iqama’ für die Männer von Sunna des Gebets sind, werden sie sowohl bei der Verrichtung der täglichen ‘Fardh-gebeten’(die eigentlichen Pflichtgebete) als auch beim Nachholen der versäumten Gebete gerufen. Möchte jemand einige versäumten Gebete auf ein Mal nachholen, so ruft er zu Beginn einmal ‘Adhan’, und zu jedem versäumten Gebet jeweils für sich ‘Iqama’.
Unser Gebieter, der edle Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht in seinen Ahadith folgendermaßen:
“Wenn ‘Adhan’ gerufen wird, läuft der Satan hüpfend und furzend so weit weg, bis er ‘Adhan’ nicht mehr hören kann; ist ‘Adhan’ zu Ende gerufen, so kommt er wieder zurück. Und wenn ‘Iqama’ gerufen wird, dreht er sich um und läuft er wiederum weg. Wenn es beendet, so greift er erneut an, um zwischen dem Betenden und seinem Herzen Unfrieden zu stiften. Er spricht zu ihm: ‘Erinnere dich an das, erinnere dich an dies!’ Er erinnert den Betenden an unmögliche Sachen und bringt ihn in einen Zustand, worin er nicht mehr weiß, wieviel “Rak’a” (Bezeichnung für einen Abschnitt des Gebets) er verrichtet hat.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 360)
“Hätten die Menschen den Lohn Allahs für die Aufgaben des Muezzin und die erste Reihe beim Gemeinschaftsgebet gewußt, so hätte niemand ohne Auslosung ‘Adhan’ rufen und in der ersten Reihe einen Platz finden können.
Hätten sie den Lohn Allahs gewußt, vorzeitig in die Moschee zu gehen, so wären sie laufend hingegangen.
Hätten sie für Nachtgebet und Morgengebet den Lohn Allahs gewußt, so wären sie, auch wenn sie hinken würden, zu diesen Gebeten gekommen.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 366)
Bevor wir uns mit Rak’a (Bezeichnung für einen Abschnitt des rituellen Gebets) des fünfmaligen täglichen Gebets und seiner Verrichtung befassen, sehen wir uns ein Gebet mit zwei Rak’a an:
• Im Aufrechtstehen in Richtung Mekka; ‘Audhu-Basmala’ (Name der islamischen Einleitungsformel) und die Intention werden gesprochen. (Wie zum Beispiel: Ich habe mir vorgenommen um Allahswillen, die Sunna des Morgengebets zu verrichten.)
• Man sage ‘Allah-u Akber’, dabei werden beide Hände in Höhe der Ohren gehoben und dann unter dem Nabel verschränkt, rechte über linker Hand.
• Man spreche das Bittgebet ‘Subhaneke’ und ‘Audhu-basmala’, rezitiere die ‘Sure’ (Bezeichnung für Kapitel im edlen Qur’an) ‘Fatiha’, sage ‘Amin’ (wird üblicherweise nach der Lesung der Sure ‘Fatiha’ und nach Bittgebeten gesprochen) und rezitiere eine Sure.
• Man sage ‘Allah-u Akber’ und verneige sich dabei zu ‘Ruku’, sage dreimal ‘Subhane Rabbiyel Azim’. Man sage ‘Semiallahu Limen Hamideh’ und richte sich dabei auf und sage ‘Rabbena lakal Hamd’.
• Man sage ‘Allah-u Akber’ und werfe sich dabei zu ‘Sadschda’, man sage dreimal ‘Subhane Rabbiyel A’la’. Man sage ‘Allah-u Akber’ und setze sich dabei auf Knien und Füßen. Man sage wieder ‘Allah-u Akber’ und werfe sich zu ‘Sadschda’. Man sage dreimal ‘Subhane Rabbiyel A’la’.
• Man sage ‘Allah-u Akber’ und stehe dabei aufrecht. Man spreche nur ‘Basmala’ und rezitiere dann die Sure ‘Fatiha’. Man sage ‘Amin’ und rezitiere eine Sure.
• Man beuge sich genau so wie bei der ersten Ra’ka zu ‘Ruku’, werfe sich zu ‘Sadschda’ und setze sich ‘Allah-u Akber’ sagend auf den Knien und Füßen.
• Man spreche das Bittgebet ‘Attahiyyatu’, die würdigen Stoßgebete ‘Allahumma Salli’ und ‘Allahumma Barik’ sowie die Bittgebete ‘Rabbena atina...’ und ‘Rabbenagfirli...’. Man wende den Kopf nach rechts und spreche dabei ‘Salam’ (die Begrüßungsformel: Assalamu Alaikum wa Rahmatu-llah), dann wende den Kopf nach links und spreche dabei ‘Salam’.
• Nach ‘Salam’ spreche man ‘Allahumma antassalam, wa minkassalam, tabarakta ya dsaldschalali wal-ikram’.
• Die ersten zwei Ra’ka aller Gebete, die Sunna und ‘Fardh’ (das eigentliche Pflichtgebet) des Morgengebets, ‘Fardh’ des Freitagsgebets, die ‘Sunna’ des Abendsgebets, die letzten Sunna des Mittags- und Nachtsgebets werden auf diese Weise verrichtet. Nur die Formulierung ihrer Intentionen ist unterschiedlich.
• Es sind vier Ra’ka: Zwei ‘Sunna-Gebet’ und zwei ‘Fardh-Gebet’
• Und beide zwei Ra’ka werden wie oben erklärt verrichtet.
• Es sind zehn Ra’ka: Vier ‘Sunna-Gebet’, vier ‘Fardh-Gebet’ und zwei nach ‘Sunna-Gebet’.
• Die Verrichtung des ‘Sunna-Gebets’: Verrichte man erste zwei Ra’ka und sitze, so spreche man nur ‘Attahiyyatu’, man sage ‘Allah-u Akber’ und stehe dabei aufrecht. Man spreche ‘Basmala’ und setze fort, man verrichte dann noch zwei Ra’ka und spreche ‘Salam’ (die Begrüßungsformel: Assalamu Alaikum ve Rahmatullah).
• Die Verrichtung des ‘Fardh-Gebets’: Wie die Verrichtung der Sunna. Nur bei der dritten und vierten Ra’ka wird nach ‘Fatiha’ keine Sure rezitiert.
• Die Verrichtung des ‘letzten Sunna-Gebets’: Man verrichte es wie die ‘Sunna’ des Morgengebets.
• Es sind acht Ra’ka: Vier ‘Sunna-Gebets’ und vier ‘Fardh-Gebets’.
• Die Verrichtung des ‘Sunna-Gebets’: Verrichte man erste zwei Ra’ka und sitze, so spreche man zusammen mit ‘Attahiyyatu’ auch die Bittgebete ‘Salli-Barik’. Man sage ‘Allahu Ekber’ und stehe dabei aufrecht. Man spreche das Bittgebet ‘Subhaneke’, anschließend ‘Audhu-Basmala’ und setze fort und verrichte noch zwei Rak’a, spreche dann ‘Salam’.
• Die Verrichtung des ‘Fardh-Gebets’: Man verrichte es wie das ‘Fardh-Gebet’ des Mittags.
• Es sind fünf Ra’ka: Drei ‘Fardh-Gebet’ und zwei ‘Sunna-Gebet’.
• Die Verrichtung des ‘Fardh-Gebets’: Verrichte man erste zwei Ra’ka und sitze, so spreche man nur ‘Attahiyyatu’. Man sage ‘Allah-u Akber’ und stehe dabei aufrecht. Man spreche ‘Basmala’ und anschließend ‘Fatiha’. Und dann verneige man sich zu ‘Rüku’, ohne eine Sure auszusprechen; man verrichte dann noch eine Ra’ka und spreche ‘Salam’.
• Die Verrichtung des ‘Sunna-Gebets’: Man verrichte es wie die ‘Sunna’ des Morgengebets.
Es sind dreizehn Ra’ka: Vier ‘Sunna-Gebet’, vier ‘Fardh-Gebet’, zwei ‘letztes Sunna-Gebet’, drei ‘Witir-Gebet.’
• Die Verrichtung des ‘Sunna-Gebets’: Man verrichte es wie die ‘Sunna’ des Nachmittagsgebets.
• Die Verrichtung des ‘Fardh-Gebets’: Man verrichte es wie das ‘Fardh-Gebet’ des Mittags und Nachmittags.
• Die Verrichtung des ‘letzten Sunna-Gebets’: Man verrichte es wie die ‘Sunna’ des Morgengebets.
• Die Verrichtung des ‘Witr-Gebets’: Verrichte man erste zwei Ra’ka und sitze, so spreche man nur ‘Attahiyyatu’. Man sage ‘Allahu Akber’ und stehe dabei aufrecht. Man spreche ‘Basmala’ und ‘Fatiha’ und anschließend eine Sure. Man sage ‘Allah-u Akber’, beide Hände in Höhe der Ohren hebend Handflächen nach vorn und verschränke sie unter dem Nabel, rechte über linker Hand. Man spreche die sogenannten “Kunut-Bittgebete: Allahumma inna nestainuka und Allahumma iyyakena’budu...” Man sage ‘Allah-u Akber’ und verneige sich dabei zu ‘Ruku’. So verrichte man noch eine Ra’ka und spreche zum Schluß ‘Salam’ (die Begrüßungsformel: Assalamu Alaikum wa Rahmatullah).
Diejenigen, die ‘Kunut-Bittgebete’ nicht auswendig sprechen können, können den edlen Vers ‘Rabbena atina...’ sprechen. Dreimal ‘Allahummagfirli’ können sie auch sagen.
Allah der Allhöchste spricht im edlen Qur’an folgendermaßen:
“Das Gebet hält den Menschen von jeglichen Schändlichkeiten und Abscheulichem ab.” (Ankebut: 45)
Während die Gläubigen jede Schlechtigkeit und alles Verbotene vermeiden müssen, ist es zu sehen, daß sehr viele Menschen, die das Gebet verrichten, sich dennoch von den verbotenen Handlungen nicht fernhalten können, weil im Gebet auf innere Ruhe und Demut nicht geachtet wird.
Allah der Allhöchste spricht im edlen Qur’an wie folg:
“Die Gläubigen, die in ihren Gebeten voller Demut sind, sind von Höllenqual gerettet.” (Mu’minun: 1-2)
Und unser Gebieter, der edle Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht in seinem folgenden Hadith :
“Das Gebet dessen, der in seinem Gebet nicht voller Demut ist, kann keine Annahme verdienen, und sein verheißenen Nutzen ist nicht zu erwarten.” (Munawi)
Leute wie diese verrichten höchstens ‘Fardh’ (das unbedingte Pflichtgebet) und erfüllen ihre Pflicht und retten sich somit von der religionsgesetzlichen Strafe, die für diejenigen bestimmt worden ist, die das Gebet unterlassen haben.
Die innere Ruhe und der Demut im Gebet sind zu beachten.
Allah der Allhöchste spricht im edlen Qur’an folgendermaßen:
“Verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken!” (Ta-ha: 14)
Der Zweck der Gebetsverrichtung, wie aus diesem edlen Vers hervorgeht, ist Allahs des Allhöchsten zu gedenken. Jemand, der während seines Gebetes, unachtsam ist, ist nicht von denjenigen, die zu Allahs Gedenken das Gebet verrichtet haben.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Sei nicht einer der Unachtsamen!” (A’raf: 205)
Wird das Gebet in Unachtsamkeit verrichtet, so hält dieses Gebet den Betenden von Ausschweifung und Verwerflichem nicht ab, entfernt ihn aber von Allah dem Erhabenen.
Unser Gebieter, der edle Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht in seinen Ahadith folgendermaßen:
“Wenn einer das Gebet verrichtet und sein Gebet ihn von den Schlechtigkeiten nicht abhält, dem nützt es nichts anderes, als daß er sich vom Erbarmen Allahs des Allhöchsten entfernt.” (Ahmed bin Hanbel)
“Das Gebet mit zwei Ra’ka dessen, der immer gute Werke tut, ist besser als das Gebet mit tausend Ra’ka deren, die gute und schlechte Werke verwechselt haben.” (Munawi)
“Es gibt welche unter den Betenden, die durch ihre Gebete nur Ermüdung erreichen.” (Nesai)
Volle Demut im Gebet besteht aus zwei Teilen; davon ist der eine äußerlich und der andere innerlich.
• Jemand, der zu beten beginnt, soll wissen, daß er sich von ‘Iftitah Takbir’ (Eröffnendes Takbir) an, bis er ‘Salam’ spricht, selbst in der Gegenwart Allahs des Erhaben Wahrhaftigen befindet.
• Er soll nachdenken, wie unbedeutend und arm er gegenüber Seiner Majestät und Erhabenheit ist, und daß er ein sündiger Mensch ist, der Barmherzigkeit und Vergebung braucht.
• Er soll in Ehrfurcht nachdenken, daß er durch das Gebet, das Allah der Erhaben Wahrhaftige von den Gebeten am meisten liebt, mit seinen Worten und Haltungen um Vergebung und Barmherzigkeit erbittet, und daß er sich in einer hohen Stellung befindet, die ihm Allahs Gnade und Huld zukommen läßt.
• Das Gebet, das wir auf diese Weise verrichten, ist das verdienstvollste der anderen Glaubensdienste und die beste Veranlassung zur Vergebung und Barmherzigkeit Allahs, weil es verschiedene Anbetungen der edlen Engel in sich schließt,.
Es sind manche der Engel im Stehen und manche sitzend, manche mit ‘Ruku’ und ‘Sadschda’ beschäftigt. Und manche der anderen sind mit ‘Takbir: Allah-u Akber’, ‘Tahmid: Elhamdülillah’ und ‘Tasbih: Subhanallah’ verpflichtet. Und die betenden Muslime werden, auch wenn es teilweise ist, durch all diese vorzüglichen Anbetungen am Segen gestärkt.
Sobald ein Mensch zu beten anfängt, soll er seine Körperglieder in voller Gelassenheit, ohne umherzublicken, vor den unnötigen Bewegungen bewahren, sich völlig Allah dem Allhöchsten ergeben und über die Bedeutung der Worte, die er spricht, nachdenken.
Denn, Unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht in seinen folgenden Ahadith:
“Das Umherblicken beim Gebet ist eine Sache nach Diebesart, die der Betende aus seinem Gebet heimlich entwendet.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 420)
“Der Mensch kann nur soviel beten, wieviel er von seinem Gebet versteht.”
• Denken, daß man sich im Gebet in der Gegenwart Allahs befindet, sich äußerlich und innerlich in Ruhe und voller Demut befinden.
• Die Blicke im Aufrechtstehen auf die ‘Sadschda-Stelle’ (die Stelle, auf die bei der Niederwerfung Stirn, Nase und Handflächen berühren müssen) im ‘Ruku’ auf die Füße, in der ‘Sadschda’ auf beide Nasenflügel, im Sitzen auf den Schoß, beim Sprechen des ‘Salam’ auf die Schulter richten.
• In den Rüku- und Sadschdahaltungen ‘Tasbih’ (Verehrungsformel für Allah) jeweils mehr als drei sprechen (fünf, sieben, neun wären möglich)
• Husten, Aufstoßen, Gähnen... vermeiden, soweit man es kann.
• ‘Imam’ (der Vorbeter) und die zum Gebet versammelte Gemeinde müssen aufstehen, wenn der ‘Muezzin’ (der Gebetsrufer) ‘Hayyaalelfelah’ ruft.• Anfangen zu beten, wenn ‘Kad kamatissalah’ gerufen wird.