Moral ist eine Fähigkeit, eine Eigentümlichkeit in der Psyche des Menschen, die wir als Charaktereigenschaften bezeichnen.
Solch eine Fähigkeit erbringt entweder ein seliges oder ein unseliges Resultat (Ausgang).
Den schönen Resultaten dieser moralischen Fähigkeiten gibt man die Bezeichnung ‘Ahlak-i hasene’ (gute Moral) oder ‘Ahlak-i hamide’ (gelobte Moral). Die häßlichen Resultate dagegen werden ‘Ahlak-i zemime’ (schlechte Moral, tadelnswerte Charaktereigenschaften) genannt.
Die schönen Charaktereigenschaften wie Anstand, Scham, Schlichtheit, Milde, Freigebigkeit, Genügsamkeit, Gottvertrauen, Geduld, Dankbarkeit, Barmherzigkeit, Verzeihung und Nachsicht sind einzelne Resultate der ‘gelobten Moral’.
Die schlechten Charaktereigenschaften wie Haß, Arroganz, Hochmut, Wollust, Zorn, Heuchelei, Begierde, Neid, Verlogenheit, Tratsch, Argwohn und Hetzerei sind einzelne Resultate der ‘schlechten Moral’
Als der Mensch auf die Welt kam, besaß er keine von diesen schlechten Charaktereigenschaften. Mit der Zeit lernt er sie kennen und macht sie zur Gewohnheit.
Die Befreiung von diesen schlechten Charaktereigenschaften, die nicht in der angeborenen Veranlagung des Menschen liegen, und die Verschönerung der Moral sind möglich.
Unsere Religion befiehlt die Verschönerung unserer Moral und das Meiden von üblen Taten und schlechten Charaktereigenschaften. Denn die Religion besteht aus guter Moral.
Allah der Wahrhaftig Ruhmreiche und Erhabene spricht in Seinem edlen Vers, lobend über Seinen edlen Geliebten (s.a.s.), und über dessen hohe Tugend.
“Wahrhaftig, für dich gibt es einen unerschöpflichen Lohn. Du verfügst wahrlich über großartige Moral.” (Qalam: 3-4)
Nach Glauben und Glaubensdienst mißt unsere Religion der Moral eine große Bedeutung bei. Gute Moral ist Attribut unserer Gebieter, der Propheten - Friede sei auf ihnen allen -, die angenommenste und die erhabenste der Taten von Wahrhaftigen. Sie ist die Frucht der Anstrengungen von Gottesfürchtigen, das Kapital der Gläubigen für das Jenseits.
Der geistige Wert eines Menschen im Islam entspricht der guten Moral, die er besitzt.
Unser Gebieter, der erhaben Ruhmreiche des Universums (s.a.s.) sprach in seinem Hadith folgendermaßen:
“Der reifste und vollkommenste der Gläubigen hinsichtlich des Glaubens ist derjenige mit der schönsten Moral.” (Tirmizi)
Und in einem anderen Hadith spricht er wie folgt:
“Ich wurde entsandt, um nur die Schönheiten der Moral zu vervollständigen.” (Ahmed bin Hanbel)
Unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) vervollständigte die Mängel an Werten wie Moral und Tugend in den Religionen unserer Gebieter, der Propheten - Friede sei auf ihnen allen -, die vor ihm kamen, und brachte sie zur Vervollkommnung. Seine Moral war die des Qur’an.
In den folgenden Ahadith spricht er:
“Die Guten von euch sind die, welche über die schönste Moral verfügen.” (Buhari)
“Am Tage der Auferstehung wiegt in der Waage des Gläubigen nichts schwerer als die schöne Moral.” (Tirmizi)
“Ein Gläubiger erlangt mit seiner schönen Moral den Rang derjenigen, die tagsüber fasten und nachts wegen Glaubensdienst auf Beinen stehen.” (Abu Davud)
“Der beliebteste der Diener bei Allah ist derjenige, der über die schöne Moral verfügt.” (Buhari)
“Der mir liebste und mir am Tage der Auferstehung in der Versammlung nahe stehende ist derjenige von euch, der hinsichtlich der Moral am besten ist.” (Tirmizi)
“Mein Gefährte im Paradies ist derjenige von euch, der auf der Welt Besitzer schöner Moral ist.” (Munawi)
“Schöne Moral bringt ihren Besitzer ins Paradies.” (Buhari)
“Wie Essig Honig verdirbt, so verderben schlechte Charaktereigenschaften die guten Taten und den Glaubensdienst.” (Abu Dawud)
“Die Vollkommenheit des Glaubens sind schöne Charaktereigenschaften.” (Münawi)
“Wo immer du dich auch befindest, fürchte Allah! Nach einer Sündentat tue sogleich eine gute Tat, damit sie jene Sünde tilgt. Pflege den guten Umgang mit den Menschen.” (Tirmizi)“Mit eurem Hab und Gut könnt ihr die Herzen der Menschen nicht gewinnen. Allein euer lächelndes Gesicht und eure schöne Moral können sie (die Menschen) erreichen und sie zufriedenstellen.” (Beyhaki)