Der Glaube an die Auferstehung nach dem Tod und zu glauben daran, daß die Menschen für ihre diesseitigen Taten zur Rechenschaft gezogen werden und letzten Endes belohnt oder bestraft werden, ist einer von den Glaubensgrundsätzen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut, diese haben ihren Lohn bei ihrem ‘Rabb’ (Schöpfer). Und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.” (Baqara: 62)
Allah der Allhöchste erschuf diese Welt, auf der wir leben und alle Geschöpfe für eine bestimmte Zeit.
Wie jedes Lebewesen ein Lebensende hat, so hat auch die Welt eine begrenzte Lebensdauer.
Nachdem Er Seine Geschöpfe bis zu einem von Ihm bereits festgelegten Tag am Leben erhalten hat, wird Er sie sterben lassen. Alles, was existiert, wird eines Tages mit dem Weltuntergang zu Ende gehen und das ewige Leben im Jenseits beginnen.
Daß der Jüngste Tag nahe ist, bezeugen mehrere edlen Verse und Ahadith.
So heißt es im edlen Qur’an:
“Der Jüngste Tag naht.” (Nedschm: 57)
“Die Zeichen dafür sind schon eingetroffen.” (Muhammad: 18)
“Die Stunde des Jüngsten Tages wird gewiß kommen, darüber herrscht kein Zweifel; doch die meisten Menschen glauben es nicht.” (Mu’min: 59)
“Sie befragen dich nach der Stunde, wann sie wohl eintreten werde. Sprich: ‘Das weiß nur mein ‘Rabb’ (Schöpfer). Keiner als Er kann sie (die Stunde) zu ihrer Zeit bekannt geben. Die Stunde, derer Last die Himmel und die Erde nicht tragen werden, soll über euch nur plötzlich hereinbrechen.’
Sie befragen dich, als ob du von ihr genaue Kenntnis besäßest. Sprich:‘Das Wissen darum ist nur bei Allah.’ Doch die meisten Menschen wissen es nicht.” (A’raf: 187)
“Wahrlich, der Jüngste Tag, dessen Zeit Ich fest verborgen halte, auf daß jeder die Belohnung seiner Taten erfährt, wird bestimmt kommen. Laß dich nicht von dem, der hieran nicht glaubt und seinen Gelüsten folgt, davon abhalten, damit du nicht untergehest.” (Ta-ha: 15-16)
“Wie kannst du es wissen, vielleicht steht die Stunde nahe bevor? Diejenigen, die nicht an sie glauben, wünschen sie zu beschleunigen; diejenigen aber, die an sie glauben, haben Furcht vor ihr und wissen, daß es die Wahrheit ist. Wahrlich, diejenigen, die an der Stunde zweifeln, sind weit in der deutlich sichtbaren Irre.” (Schura: 17-18)
Unser Gebieter, der edle Gesandte Allahs (s.a.s.) sprach, indem er den Zeigerfinger und Mittelfinger nebeneinander zeigte:
“Ich bin entsandt worden, während der Jüngste Tag so nahe bevor steht.” (Buhari-Muslim)
Wann der Jüngste Tag kommt und diese schreckliche Stunde hereinbricht, weiß keiner außer Allah. Es steht jedoch fest, daß sie nicht hereinbrechen wird, bevor die Zeichen dafür eintreffen. Tritt eines dieser Zeichen auf, so folgen ihm die anderen nacheinander.
Zuerst werden die kleinen Zeichen auftreten.
Huzeyfe’tül-Gifari (einer der Gefährten des Gesandten Allahs -r.a.-) teilte mit:
“Eines Tages, als wir uns unterhielten, kam der Gesandte Allahs (s.a.s.) zu uns. Er fragte ‘Wovon habt ihr gerade geredet?’. Die Freunde erwiderten: ‘Wir sprachen vom Jüngsten Tag’. Daraufhin sprach er (der Gesandte Allahs): Der Jüngste Tag wird nicht hereinbrechen, bevor ihr die zehn Zeichen dafür gesehen habt.” (Muslim)
Die zehn großen Zeichen, die im weiteren Verlauf dieses Hadith erwähnt sind:
1. Duhan
Bedeutet ein großer Rauch. Vor dem Jüngsten Tag wird er tatsächlich ausbrechen und die ganze Erde überziehen. Dieser Zustand wird vierzig Tage andauern. Die Gläubigen werden so sein, als hätten sie Schnupfen und die Ungläubigen, als wären sie betrunken.
2. Dadschal
Eine Person namens ‘Dadschal’ wird auftauchen, wird sich zum Gott erheben und eine Zeitlang die Menschen irreführen.
Unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) sprach in seinem Hadith wie folgt:
“Zwischen der Erschaffung Adams und dem Hereinbrechen des Jüngsten Tages gibt es keine größere Zwietracht als ‘Dadschal.’” (Muslim)
Und in einem anderen Hadith berichtet er, daß jene, die die ersten zehn und letzten zehn edlen Verse der Sure Kehf beharrlich rezitieren, von seinem Übel gerettet werden.
Übermittlung von Abdullah ibn-i Omar (r.a.):
Bei seiner Abschiedswallfahrt rief der Gesandte Allahs (s.a.s.) einmal: ‘Die Menschen sollen schweigen und zuhören.’ Und dann lobpreiste er Allah und sprach danach über Messias (Der Gesalbte; im edlen Qur’an genannter Beiname des Propheten Isa) und ‘Dadschal’:
“Jeder Gesandte Allahs warnte sein Volk vor ihm. Nuh (Noah -a.s.-) warnte sein Volk vor ihm, und die Propheten, die nach ihm kamen, warnten auch vor ihm.
‘Dadschal’ wird aus eurer Mitte kommen. Sein Zustand wird euch nicht geheim bleiben. Es ist euch nicht verborgen, daß euer Schöpfer nicht einäugig ist. Er jedoch ist jemand, dessen rechte Auge blind ist. Sein Auge ist wie eine heraushängende Weintraube.” (Buhari-Muslim)
Nach der Überlieferung von Anas bin Malik sprach unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) öfter das folgende Bittgebet aus.
“O Allah! Ich suche Zuflucht bei Dir vor Geiz, Gier, Faulheit, einem langen Leben, das in Not und Elend, in Altersschwäche vergeht, vor der Strafe im Grab, vor der Zwietracht ‘Dadschals’ und anderen Übel, während des Lebens und des Todes.” (Buhari)
3. Isa (Jesus) -Friede sei auf ihm-
Isa (a.s.) ist nicht gestorben, sondern zum Himmel emporgehoben. Mit seinem Körper lebt er im Himmel. In der Zeit, in der die Muslime von der Zwietracht ‘Dadschals’ erdrückt werden, wird er auf die Erde herabkommen und seine Taten verwirklichen. Diese Angelegenheit ist durch übereinstimmende Überlieferung bekannt. Dies steht durch Qur’an, ‘Sunna’ und ‘Idschma’ fest.
Allah der Allhöchste spricht im edlen Qur’an folgendermaßen:
“Wahrlich, er (Isa) ist ein Erkennungszeichen des Jüngsten Tages.” (Zuhruf: 61)
“Jeder unter den Leuten der Schrift wird gewiß vor seinem Tod an Isa glauben. Und er wird am Tage der Auferstehung ein Zeuge von ihnen (ein Zeuge für den Glauben derer, die wahrhaftig glauben) sein.” (Nisa: 159)
Darüber, daß Isa (a.s.) in der Zeit kurz vor dem Jüngsten Tag herabkommen wird, berichtet unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) in seinen Ahadith wie folgt:
“Bei Allah, Der mein Leben in Seiner Allmacht hält! Isa (Jesus), der Sohn der Maryam (Maria) wird bald als gerechter Richter kommen, das Kreuz zerbrechen, das Schwein töten, ‘Dschizye-Steuer’ (Die Steuer, die von Nichtmuslimen erhoben wird) abschaffen; und die Ware wird an Bestand so zunehmen, daß es keinen geben wird, der sie annimmt.” (Buhari. Tedschrid-i Sarih: 1018)
“EineGemeindeuntermeiner Glaubensgemeinschaft wird bis zum Jüngsten Tag für die Wahrheit siegreich weiter kämpfen.
Und dann kommt Isa, der Sohn der Maryam herab. Der Gebieter der Muslime spricht zu ihm: ‘Komm, werde unser Vorbeter beim ‘Salah’ (Ritualgebet)!’Er jedoch spricht:‘Nein! Aus der Gnade Allahs des Allhöchsten seid ihr Gebieter untereinander.’” (Muslim)
“Ich bin derjenige unter den Menschen, der Isa (Jesus), dem Sohn der Maryam im Diesseits und im Jenseits am nahesten steht. Alle Propheten sind Brüder, wie die Kinder eines Vaters, die von seinen verschiedenen Frauen geboren sind. Doch ihre Religion ist eine.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 1403)
“Eines Nachts in meinem Traum fand ich mich neben der Ka’ba. Da sah ich einen dunkelbraunen Mann, er war der schönste der Dunkelbraunen, die ich gesehen hatte. Er hatte solche Haare über die Ohren, daß sie die schönsten der langen Haare waren, die ich je gesehen hatte. Er kämmte sich das Haar, und das Wasser tropfte von seinen Haaren herab. Er umkreiste die Ka’ba, wobei er sich auf zwei Personen (oder auf die Schulter von zwei Personen) stützte. Ich fragte: ‘Wer ist das?’ Man antwortete mir: ‘Das ist Mesih (der Messias), der Sohn der Maryam.’ Darauf begegnete ich einem äußerst lockighaarigen Kerl mit schielendem rechten Auge. Es sah so aus, als wäre sein Auge wie eine heraushängende Weintraube. Ich fragte: ‘Und wer ist das?’ Man antwortete mir: ‘Das ist ‘Mesih-Dadschal’ (der falsche Messias)’” (Muslim)
Die vordersten Gelehrten der Glaubensgemeinschaft Muhammeds in jedem Zeitalter waren darüber in Übereinstimmung, daß Isa (a.s.) in der Zeit kurz vor dem Jüngsten Tag herabkommen wird. Dies wurde niemals bestritten. Lediglich einige Philosophen haben es abgeleugnet.
Wir empfinden für ihn große Zuneigung und warten auf sein Kommen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Isa (Jesus) sprach: ‘O ihr Kinder Israels! Wahrlich, ich bin ein Gesandter Allahs bei euch, der Bestätiger der Thora, die vor mir gekommen ist, und Bringer der frohen Botschaft eines Gesandten, der nach mir kommen wird. Sein Name wird Ahmed sein.” (Saf: 6)
Gemäß dem edlen Vers kündigte Isa (a.s.) das Kommen unseres Gebieters, des Gesandten Allahs (s.a.s.) an, und unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) gab das Kommen Isa (a.s.) bekannt.
Und wir versuchen, euch über dies alles zu benachrichtigen und empfehlen euch, ihm zu folgen.
4. Gog und Magog
Zwei Völker unbestimmter Abstammung werden die Sperrmauer, die vor ihnen errichtet wurde, übersteigen und sich von dort aus auf die Erde verbreiten. Sie werden eine Zeitlang versuchen, in ihrer Umgebung Unheil anzurichten. Dann aber werden sie auf Isa (a.s.) Bittruf vernichtet.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Und dann, wenn die Mauer geöffnet wird und Gog und Magog freigelassen werden, eilen sie von allen Höhen herbei.” (Anbiya: 96)
5. Dabbetül-arz
Dabbetül-arz ist ein Tier, das in der Zeit vor dem Jüngsten Tag auftauchen wird, wenn die Gebote Allahs des Erhabenen unterlassen werden und die Menschen die wahre Religion entstellt haben. Es wird so schnell sein, daß keiner es einholen und keiner ihm entrinnen könnte.
Gemäß den Ahadith wird es mit dem Stock von Musa (a.s.) und dem Siegel von Suleyman (a.s.) auftreten. Mit dem Siegel wird es das Antlitz der Gläubigen erleuchten, mit dem Stock wird es die Nase der Ungläubigen brechen. Es wird sagen: “Hey, du da! Du bist für das Paradies bestimmt! Hey, du da! Du bist für die Hölle bestimmt!” Somit werden die Gläubigen und die Ungläubigen erkenntlich.
Im edlen Qur’an heißt es folgendermaßen:
“Wenn die Verwirklichungszeit jenes Wortes (über das Hereinbrechen des Jüngsten Tages) naht, dann werden wir für sie ein Tier aus der Erde hervorbringen, das zu ihnen spricht, daß die Menschen mit Sicherheit nicht an unsere Zeichen glaubten.” (Naml: 82)
6. Der Aufgang der Sonne im Westen
Und eines der großen Zeichen für den Jüngsten Tag ist, daß die Sonne auf Allahs Befehl und Erlaubnis nur für einmal an einem Freitag aufgehen wird, wo sie untergegangen ist.
In einem Hadith heißt es folgendermaßen:
“Solange die Sonne nicht dort aufgeht, wo sie untergegangen ist, wird der Jüngste Tag nicht hereinbrechen. Geht sie dort auf, wo sie untergegangen ist, so werden alle Menschen glauben; aber demjenigen, der vor diesem Tag nicht geglaubt hat oder mit seinem Glauben nichts Gutes tun konnte, wird sein Glaube nicht nützlich sein.” (Muslim)
7. Der Ausbruch eines großen Feuers in der Gegend Hedschas
Als Abdullah bin Salam (r.a.), der einst der größte Gelehrte der Juden in Medina war, dann aber den Islam annahm, den Propheten fragte: ‘Was ist das erste Zeichen des Jüngsten Tages?’ erwiderte unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.):
“Das erste Zeichen des Jüngsten Tages ist, daß ein Feuer ausbricht und die Menschen nach Westen verdrängt.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 1368)
8. 9. 10. Drei große Bodensenkungen
Unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht in seinem Hadith folgendermaßen:
“Vor dem Jüngsten Tag werden drei Senkungen auftreten; eine im Osten, eine im Westen und eine auf der arabischen Halbinsel.” (Muslim)
Unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) teilte uns im einzeln mit, daß die Zeichen für den Jüngsten Tag nacheinander auftreten und was die Menschen an jenen Tagen erwartet.
Von Newwas bin Sem’an (einer der edlen Gefährten des Gesandten Allahs -r.a.-) wird folgendes überliefert:
“Der Gesandte Allahs (s.a.s.) sprach an einem Morgen von ‘Dadschal’ und stellte ausdrücklich klar, was für ein großes Übel er ist, so daß wir beinahe glaubten, er wäre in der Gegend Nahl. Wir entfernten uns von der Gegenwart des edlen Gesandten Allahs (s.a.s.) und kamen dann wieder zurück. Er bemerkte unsere Traurigkeit und Betrübnis und fragte: ‘Was habt ihr?’ Wir sagten:‘O der Gesandte Allahs, Du sprachst heute Morgen von Dadschal, verachtetest ihn und sagtest, was für ein großes Übel und Unheil er sei, so daß wir schon glaubten, er wäre in der Gegend Nahl.’
Daraufhin sprach er:
‘Was ich für euch befürchte, sind andere als Dadschal. Falls er in meiner Anwesenheit auftauchen sollte, könnte ich ihn allein besiegen. Falls er jedoch in meiner Abwesenheit erscheint, so muß sich jeder selbst verteidigen und vor seinem Unheil Schutz suchen. Allah der Allhöchste wird ohnehin jeden Muslim vor seinem Unheil beschützen.
‘Dadschal’ ist ein äußerst lockighaariger Junge mit einem Auge, das heraushängt. Ich gleiche ihn etwa ‘Abdul-uzza’ dem Sohn Katans. Wer Dadschal begegnen sollte, soll die ersten Verse der Sure Kehf rezitieren.
Dadschal wird an einem Ort zwischen Damaskus und dem Irak auftauchen, rechts und links Unheil stiften. O die ihr Gläubigen (jene, die diese Zeit erleben), bleibt beharrlich in eurer Religion!’
Wir sagten: ‘O der Gesandte Allahs! Wielange wird Dadschal auf der Erde bleiben?’
Er sprach: ‘Dadschal wird auf der Erde vierzig Tage bleiben. Ein Tag wird so lang sein wie ein Jahr, ein Tag so lang wie einen Monat, ein Tag so lang wie eine Woche und die restlichen Tage werden wie eure Tage.’
Wir fragten wieder:
‘O der Gesandte Allahs! Genügt eintägiges Gebet an dem Tag, der so lang ist wie ein Jahr?’
Der Gesandte Allahs (s.a.s.) sprach:
‘Nein, ihr schätzt und bestimmt danach die Gebetszeiten.’
Wir sagten: ‘O der Gesandte Allahs! Wie schnell wird er auf der Erde sein?’
Und er sprach:
‘Er wird so schnell sein wie die Wolke vor dem Wind. Er kommt zu einer Gemeinde, fordert sie auf, zu glauben, er sei ihr ‘Rabb’ (Schöpfer). Und sie glauben an ihn und folgen ihm. Daraufhin befiehlt Dadschal dem Himmel, regnen zu lassen, und es regnet. Er befiehlt der Erde, es wachsen Weiden und Wiesen. Und die Tiere kehren von Weideland außergewöhnlich gemästet und milchgebend zurück.
Dann kommt ‘Dadschal’ zu einer anderen Gemeinde, fordert auch sie auf, zu glauben, so daß er ihr ‘Rabb’ (Schöpfer) sei. Aber sie weisen seine Aufforderung ab und beharren auf dem richtigen Glauben. Daraufhin verläßt er sie. Über diese Gemeinde fällt kein Tropfen Regen mehr, die Weiden trocknen aus und von ihrem Hab und Gut bleibt nichts mehr in ihren Händen.
Er kommt an einem Trümmerfeld vorbei und befiehlt ihm:‘Gib deine Schätze heraus’,und sogleich kommen die Schätze heraus und folgen ihm, wie die Bienen ihrer Königin folgen.
Und dann fordert er einen Jungen in der Blüte seiner Jugend auf, an ihn zu glauben. Weil der Junge es ablehnt, trennt er ihn mit einem Schwertschlag in zwei Teile ab, und dann fordert er ihn wieder auf. Daraufhin lacht der Junge mit einem fröhlichen Gesicht.
Während er in diesem Zustand steht, schickt Allah der Allhöchste den Messias, den Sohn der Maryam herab. Isa (a.s.), eingehüllt in zwei gefärbten Paradiesgewänder und seine Hände auf den Flügeln von zwei Engeln, steigt hinab auf das weiße Minarett östlich von Damaskus.
Senkt er seinen Kopf, so schwitzt er blitzsauber, als wenn er aus dem Badehaus käme. Hebt er seinen Kopf empor, so fallen von seinen Haaren Tropfen aus ‘Nur’ (göttliches Licht) herab, leuchtend wie die Perlen. Ein Ungläubiger, der seinen Atem riecht, stirbt bestimmt. Dieser Atem breitet sich auf eine Sichtweite aus. Isa (a.s.) macht sich auf die Suche nach dem ‘Dadschal’. Schließlich holt er ihn vor dem Lüdd-Tor ein und tötet ihn. Dann kommt eine Gemeinde, die Allah der Allhöchste vor Dadschals Unheil beschützt hat, zu Isa (a.s.). Isa (a.s.) reibt ihnen die Gesichter und teilt ihre Rangstufen im Paradies mit. Zur dieser Zeit offenbart Allah der Allhöchste Isa (a.s.) folgendes:
‘Ich habe eine Gemeinde hervorgebracht, die dir gehorcht. Niemand vermag sie zu töten. So beschütze Meine jenen Diener im Sinaigebirge!’”
Allah der Erhaben Wahrhaftige läßt Gog und Magog frei. Sie werden von allen Höhen herbeieilen. Die erste Schar wird an den Taberiye-See kommen und das ganze Wasser austrinken. Dann werden die anderen an diesem See vorbeikommen und sagen: ‘Früher einmal hätte es doch hier viel Wasser gegeben.’Und dann werden sie in den Beyt-i Makdis-Berg marschieren. Da werden sie sagen: ‘Wir haben alle auf der Erde getötet, jetzt wollen wir die, die im Himmel sind, auch töten.’ und sie werden ihre Pfeile in den Himmel abschießen. Allah der Allhöchste wird ihnen ihre Pfeile mit Blut gefärbt zurückrichten. Isa (a.s.) und seine Gefährten werden im Sinai-Gebirge eingeschlossen sein. Die Umstände aufgrund des Eingeschlossenseins werden derart schwer werden, daß in jenen Tagen der Kopf eines Ochsen für jeden von ihnen mehr wert sein wird als euer heutiger hundert Dinar.
Daraufhin werden der Prophet Allahs Isa (a.s.) und seine Gefährten zu Allah beten, auf daß Er sie vor ihrem (Gog und Magog) Unheil beschütze. Allah der Allhöchste bringt Würmchen über die Nacken der Scharen Gogs und Magogs. Am nächsten Morgen gehen sie alle durch die Allmacht Allahs zugrunde, wie der Tod eines einzigen Menschen. Dann kommen Isa (a.s.) und seine Gefährten aus dem Sinai-Gebirge herunter. Sie finden auf der Erde keinen handbreit freien Ort von ihren (Gog und Magog) stinkenden Leichen.
Und wieder beten Isa (a.s.) und seine Gefährten zu Allah, und Allah der Erhaben Wahrhaftige schickt Vögel so groß wie der Hals eines Kamels. Sie schnappen die Leichen und werfen dort hin, wo Allah es will. Dann läßt Allah der Erhaben Wahrhaftige sehr viel Regen fallen, sodaß weder ein Haus noch ein Zelt von diesem Niederschlag gerettet wird. Dieser Regen wäscht ganze Erde aus, macht alles blitz-blank sauber und die Erde wird ganz mit Grün bedeckt. Und es wird der Erde befohlen: ‘Laß deine Früchte wachsen, gib Segen wie vorher!’Eine Gemeinde an jenem Tag, wie sie einen einzigen Granatapfel ißt und damit satt wird, ruht sich auch im Schatten dessen Schale aus. Auch die Milch der Kamele, der Kühe, der Schafe und der Ziegen, die ins Weideland geschickt werden, ist voller Segen, so daß die Milch eines Milchkamels eine große Gemeinde, die einer Milchkuh einen Stamm und die eines Schafs die nahen Verwandten sättigt. Während dieses bequemen Lebens in Wohlstand schickt Allah der Erhaben Wahrhaftige einen angenehmen Wind, der die Gläubigen dahinrafft. Die übrig gebliebenen Menschen sind die übelsten Menschen. Sie fahren einander an die Kehle. Sie verkehren wie die Esel in der Öffentlichkeit. Und der Jüngste Tag bricht über sie herein.” (Muslim)
Die Erscheinung von Mahdi dem Erhabenen ist auch ein Zeichen für den Jüngsten Tag:
Unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht in seinen Ahadith folgendermaßen:
“Selbst wenn nur noch ein Tag für das Hereinbrechen des Jüngsten Tages bleibt, wird Allah der Allhöchste diesen Tag verlängern und jemanden, der aus meiner Familie stammt, schicken. Sein Name wird sein wie mein Name, und der Name seines Vaters wird sein wie der Name meines Vaters. Er wird die Erde, die durch Unterdrückung und Gewalt gequält wird, mit Wohlsein und Gerechtigkeit füllen.” (Abu Dawud, Tirmizi)
“Mahdi ist von den Kindern meiner Tochter Fatima und von meinem ‘Ehl-i beyt’ (Angehörige des Hauses).” (Abu Dawud: 4284)
“Mahdi ist von mir. Seine Stirn ist breit, seine Nase schmal und lang und die Mitte etwas höher. Er herrscht sieben Jahre. Er befreit die Erde von Unterdrückung und Qual und füllt sie mit Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit.” (Abu Dawud: 4285)
“Jene Person praktiziert unter den Menschen die Sunna des Propheten (s.a.s.). Der Islam setzt sich mit seinen ganzen Fundamenten auf der Erde durch. Er (Mahdi) lebt sieben Jahre und dann stirbt er. Die Muslime verrichten über ihn das Gebet.” (Abu Dawud: 4286)
Unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht über weitere Zeichen des Jüngsten Tages wie folgt:
“Zählt sechs Zeichen, die sich ereignen, bevor der Jüngste Tag hereinbricht:
1. Mein Tod.
2. Die Eroberung von Quds (Jerusalem).
3. Verfall der Menschen durch eine Krankheit, die der Schafspest ähnelt.
4. Überfluß an Hab und Gut. Wenn einem hundert Goldstücke gegeben wird, und dieser zürnt, weil er es gering ansieht und damit nicht zufrieden ist.
5. Die Ausweitung eines Unfriedens, der ohne Ausnahme in jedem arabischen Haus herrschen wird.
6. Daß zwischen euch und der gelben Rasse ein Friedensabkommen geschlossen wird, daß sie diesen Frieden brechen und mit achtzig Bannern, in jeder davon sind zwölftausend Soldaten, zu euch kommen und euch angreifen.” (Buhari Tedschrid-i sarih: 1313)
“Die Abnahme des Wissens und die Zunahme derUnwissenheit,dieöffentliche Veranstaltung der Prostitution, die übermäßige Anzahl der Frauen und die Verringerung der Männer, so daß für fünfzig Frauen ein Mann zusteht, sind von den Zeichen der Stunde zum Jüngsten Tag.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 72)
“Daß das Wissen verschwindet und Unwissenheit herrscht, daß verschiedene alkoholischen Getränke zu sich genommen werden und der Ehebruch (die Unzucht) öffentlich begangen wird, sind gewiß von den Zeichen des Jüngsten Tages.” (Buhari. Tedschrid-i sarih: 71)
“Wenn das Staatsvermögen zum Nutzen des bestimmten Kreises verwendet wird; wenn das anvertraute Gut, der Gelegenheitskauf und Zakah (Pflichtabgabe: mindestens 2.5 Prozent des Jahreseinkommens bzw. des Besitzes) als Zwang angesehen werden und das Wissen für einen anderen Zweck als für die Religion erlernt wird; wenn der Mensch seiner Frau gehorcht und gegen seine Mutter aufsässig wird; wenn er seinen Freund nähert aber seinen Vater von sich weist; wenn in den Moscheen Unruhe entsteht und ein Frevler Oberhaupt des Stammes wird, ein elender Wicht Führer der Nation wird; wenn jemandem nur deshalb Ehre erwiesen wird, weil man seine Tyrannei fürchtet; wenn überall singende Frauen, Musikinstrumente sich verbreiten, Weine getrunken werden und die Nachkommen dieser Gemeinde die Vorhergehenden verfluchen; dann sollen sie auf Zeichen wie, einen rotglühenden Wind, Erdbeben, Versenkungen im Boden, Umwandlungen, warten, die nacheinander folgen, wie eine Kette, deren Faden abgerissen ist und ihre Glieder aus Stein einander folgen.” (Tirmizi)
“Über die Menschen wird so eine Zeit kommen, in der ihre Anstrengungen nur noch ihre Mägen, ihre Ehre wird ihr Vermögen, ihre Gebetsrichtung ihre Frauen statt nach Mekka, ihre Religionen ihre Drachmen und Dinare sein. Sie sind die Übelsten der Geschöpfe und sie haben bei Allah keinen Anteil an dem, was Gutes betrifft.” (Deylemi)
“Über die Menschen wird so eine Zeit kommen, in der vom Islam nur noch der Name und vom Qur’an nur noch die äußere Form bleiben wird. Die Gebetshäuser werden nach außen gut verziert sein, jedoch ihr Inneres ist von der Rechtleitung entbehrt.
Ihre Gelehrten sind die übelsten unter dem Himmelsgewölbe. Zwietracht kam aus ihnen und wird wieder an sie zurückkehren.” (Beyhaki)
“Über die Menschen wird so eine Zeit kommen, in der es niemanden geben wird, der keine Zinsen nimmt; selbst wenn er keine Zinsen nimmt, wird er es nicht verhindern können, daß er davon etwas abbekommt.” (Abu Dawud)
Solange die Menschen mit ihren Gebetshäusern einander nicht prahlen, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Nesai)
“Solange die Menschen um Bau von Häusern nicht miteinander wetteifern, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Buhari)
“Solange an die Führung jeder Nation nicht die Heuchler kommen, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Medschmauz-Zewaid)
“Ein Mensch wird belobt, als ob er eine heldenhafte Person, ein vornehmer Mensch und ein Mensch mit Verstand wäre. In seinem Herzen jedoch ist keine Spur vom Glauben.” (Muslim)
“Solange die Glücklichsten der Menschen nicht die Übelsten bilden, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Tirmizi)
“Solange etwa dreißig verlogene Dadschals, die alle Gesandten Allahs zu sein behaupten, nicht erscheinen, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Tirmizi)
“Vor dem Jüngsten Tag werden gewiß Irreführenden erscheinen.” (Muslim)
“Solange der Euphrat über einem Goldberg nicht versiegt und es nicht aufgedeckt wird, bricht der Jüngste Tag nicht herein. Die Menschen werden darum kämpfen und werden 99 Prozent von ihnen getötet werden. Und jeder von ihnen wird sagen: ‘Vielleicht werde ich doch gerettet’” (Buhari)
“Bei Allah, Der mein Selbst in Seiner Allmacht hält, es wird über die Menschen eine Zeit kommen, der Mörder wird nicht wissen, warum er ermordet hat und der Ermordete wird nicht wissen, warum er ermordet wird.” (Muslim)
“Solange zwei große Gemeinschaften, deren Da’wa (Ruf) gleich sind, nicht kämpfen und zwischen ihnen nicht ein großer Krieg herrscht, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Muslim)
“Siebzigtausend mit Taylesan bekleidete Juden aus Isfahan (Pers. Stadt) werden sich Dadschals Befehlen unterstellen.” (Muslim)
“Solange von der Volksgruppe Kachtan nicht einer erscheint, der mit seiner Gewalt alle Menschen vertreiben wird, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Buhari)
“Solange die Zeit am Segen nicht weniger wird und das Jahr bis auf einen Monat, der Monat auf eine Woche, die Woche auf einen Tag, der Tag auf eine Stunde und die Stunde sich so verkürzt, bis das Heu im Feuer abbrennt, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Buhari)
“Bis jemand an dem Grabmal eines Menschen vorbeikommt und nicht sagt: ‘Wäre ich doch an seiner Stelle gelegen’, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Buhari)
“Erwarte das Hereinbrechen des Jüngsten Tages, wenn eine Angelegenheit dem überlassen wird, der dazu nicht fähig ist.” (Buhari)
“Solange nicht in der Landschaft Hedschas ein Feuer ausbricht, das die Hälse der Kamele in Basra beleuchtet, bricht der Jüngste Tag nicht herein.” (Buhari)
Grab-Leben (Berzah-Welt)
Dies ist die Zeit nach dem Tod bis zum Tag der Auferstehung, eine Übergangswelt, die sich zwischen dem Diesseits und Jenseits befindet. Die mit dem Tod dem Körper entzogene Seele geht in die ‘Berzah-Welt’ über. Dort lebt sie je nach ihrer Tat entweder gemütlich oder sie wird bestraft.
Wenn der Mensch, nach dem Tod, bestattet wird, so kommen zwei Engel zu ihm, die ‘Münker’ und ‘Nekir’ heißen und fragen: ‘Wer ist dein Schöpfer? Was ist deine Religion? Wer ist dein Prophet?’. Die Gläubigen antworten auf diese Fragen richtig, und das Paradies wird ihnen verkündigt, ihre Gräber werden verbreitert. Das Grab wird für sie zu einem Garten der Paradiesgärten. Bis zum Tage der Auferstehung leben sie in einem glücklichen Zustand weiter. Die Ungläubigen und Heuchler jedoch können keine Antwort geben, die Hölle wird ihnen verkündigt. Ihre Gräber verengen sich unerbittlich. Von der Hölle wird ein Fenster geöffnet. Die brütende Hitze der Hölle erfüllt das Grab. Das Grab wird für sie zu einer Grube der Höllengruben. Diese Qual dauert bis zu dem Tag, an dem sie aus ihren Gräbern erweckt werden.
Unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) spricht in einem Hadith folgendermaßen:
“Die Strafe im Grab ist wahr. Jemand, der es nicht anerkennt, wird im Grab bestraft.” (Buhari)
Der erste und der zweite ‘Sur’ (Posaune)
Wenn Allah der Allhöchste die Lebensdauer der Welt beenden will, so befiehlt Er Israfil (a.s.), in den ‘Sur’ (die Posaune) hineinzustoßen.
Im edlen Vers heißt es wie folgt:
“Die Angelegenheit der Stunde des Jüngsten Tages ist nur einen Augenblick entfernt, oder sie ist noch näher. Gewiß, Allah hat Macht über alle Dinge.” (Nahl: 77)
Plötzlich entsteht ein schreckliches Getöse. Auf der Erde und im Himmel bleibt kein Lebendiger, alle sterben. Die Ordnung der Erden und der Himmel wird zerstört. Die Sterne werden ausgelöscht. Dann erweckt Allah der Allhöchste Israfil (a.s.) wieder zum Leben und befiehlt ihm, zum zweiten Male in den ‘Sur’ zu stoßen. Die bereits Verstorbenen werden alle auf ein Mal wieder zum Leben erweckt und in die göttliche Gegenwart geführt, um ihre Rechenschaft abzulegen.
Allah der Allhöchste spricht im edlen Qur’an wie folgt:
“Weiß der Mensch denn nicht, daß eine Zeit kommen wird, wo der Inhalt der Gräber herausgerissen wird und das herausgeholt wird, was in den Herzen ist?” (Adiyat: 9-10)
Machscher (Der Versammlungsort der am
Jüngsten Tag Auferstandenen)
Alle Menschen und ‘Dschinn’ (aus rauchloser Feuerflamme erschaffene Lebewesen), die von Prophet Adam bis zum Anbrechen des Jüngsten Tages gelebt haben, kommen aus ihren Gräbern und eilen zum ‘Machscher’ hervor und versammeln sich vor Allah dem Allhöchsten.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Bei deinem ‘Rabb’ (Schöpfer). Wir werden sie ganz gewiß am Jüngsten Gericht versammeln, und auch die Satane.” (Maryam: 68)
“An jenem Tage stehen die Menschen vor dem ‘Rabb’ (Schöpfer) der Welten.” (Mutaffifin: 6)
“Wessen ist das Königreich heute? Es ist Allahs, des Einzigen, des Allbezwingenden.” (Mu’min: 16)
‘Machscher’ ist ein weißes vollkommen ebenes und grenzenloses Gebiet, das keine Aus- und Einbuchtungen hat, auf dem sich keine Stelle befindet, wo man sich verstecken könnte. Es ist überall gleich.
Dieses ebene Gebiet wird nicht wie die heutige Erdoberfläche sein. Die Ähnlichkeit besteht nur zwischen den Namen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“An jenem Tag wird die Erde in eine andere Erde verwandelt, und auch die Himmel werden in andere Himmel verwandelt.” (Ibrahim: 48)
Zum ‘Machscher’ kommen einige Menschen auf Reittieren, einige zu Fuß und manch einige kriechend. Die Menschen werden an jenem Tag barfuß, vollkommen nackt und unbeschnitten auferweckt. Niemand interessiert sich für den Zustand eines anderen. Jeder kümmert sich um sich selbst. In Verwirrung und Niedergeschlagenheit warten sie auf die Ablegung ihrer Rechenschaft und ihr Urteil.
Die jenseitige Sonne wird bis auf eine Meile nahe gebracht. Alle geraten je nach ihrem Ungehorsam in Schweiß. Darin versenken manche bis zum Fußknöchel, manche bis zur Kniescheibe und manche bis zur Kehle. Ihre Hitze wird so, daß sie schmelzen könnte. Wegen des Andrangs treten sie aufeinander. Auf Grund des Raummangels wellen sie sich wie das stürmische Meer. Und ihre inneren Unruhen erreichen den Höhepunkt. Bei diesen unbeschreiblich schrecklichen Ereignissen begreifen sie, daß die Welt eine vorübergehende Erscheinung war.
‘Machscher’ wird für die Leugner unerträglich sein, für die Gläubigen dagegen unverhältnismäßig schön, gemütlich, und so kurz, daß ein Ritualgebet nur aus zwei ‘Ra’ka’ verrichtet werden könnte.
Während die Ungläubigen, Heuchler, Ausschweifenden und Unterdrücker, die auf der Welt in Unwissenheit und auf Irrwege geraten sind, im Entbehren und Bereuen heulen, werden die Gläubigen als glückliche ehrenvolle Gäste vor Allah den Erhabenen eintreten.
Im edlen Qur’an heißt es:
“An jenem Tage versammeln Wir die Allahsfürchtigen vor dem Allerbarmer als Gäste.” (Maryam: 85)
“Sollten Wir etwa jene, die sich Allah hingaben, wie die Schuldigen behandeln?” (Qalam: 35)
“An jenem Tage werden manche Gesichter strahlend sein, sie sind heiter und freudig.” (Abasa: 38-39)
“Was jene anbelangt, deren Gesichter weiß sind; sie sind in Gnade Allahs.” (Al-i Imran: 107)
Am ‘Machscher’ gibt es Quellen, die jedem der Propheten gewährt sind. Diejenigen unter der Glaubensgemeinschaft jedes Propheten, die das Paradies verdient haben, werden daraus Wasser trinken und sich erfrischen, und auf ewig unter keinem Durst und Hunger leiden.
Die Quelle unseres Gebieters, des Gesandten Allahs (s.a.s.) ist größer als die Quellen unserer anderen Gebieter, der Propheten. Und seine Glaubensgemeinschaft ruht sich im Schatten des ‘Arsh’ (das Größte, was Allah der Allhöchste erschaffen hat) unter dem Sandschack ‘Liva-i Hamd’ (die Fahne des Propheten Muhammed (s.a.s.), unter der sich seine Glaubensgemeinschaft am Jüngsten Tag versammeln wird).
Für jeden nach seiner Rangstufe bei Allah wird es eine lange oder kurze Wartezeit geben. Wenn dieses Warten unerträglich wird, bemühen sie sich, einen Fürbitter aufzusuchen, damit das göttliche Gerichtsverfahren eröffnet wird. Auch wenn sie sich der Reihe nach an Adem, Nuh, Musa, Isa -Friede sei auf ihnen allen- wenden, bringt jeder von ihnen eine Entschuldigung vor und erklärt, daß er keine Fürbitte einlegen könne:
Sie sprechen folgendermaßen:
‘Mein ‘Rabb’ (Schöpfer), der Erhaben Allmächtige ist heute sehr streng und unnahbar, so daß Er Sich weder bis heute derart erzürnt hat noch danach so sehr erzürnen wird.’
Schließlich kommen sie zu Muhammed (a.s.), der für die Welten als Segen und Gnade entsandt wurde, und erbitten ihn, auf daß er für sie Fürbitter sein möge.
Allah der Allhöchste teilt uns mit, daß ihre diese Wünsche von ihrer Verwirrung herrühren und sie mit ihrer Bereuung nicht aufrichtig sind:
“Nein, das, was sie ehemals zu verflehen pflegten, ist ihnen nun klar geworden und deshalb reden sie so. Doch wenn sie auch zurückgebracht würden, kehrten sie ganz gewiß bald zu dem ihnen Verbotenen zurück. Und sie sind gewiß Lügner.” (An’am: 28)
Unser ‘Rabb’ (Schöpfer), der Barmherzigste der Barmherzigen, der Gesegnete und der Allhöchst Erhabene spricht, um Seine Diener vor der schmerzlichen Strafe jenes Tages zu bewahren und zu warnen, im edlen Qur’an wie folgt:
“Den Menschen ist die Zeit ihrer Abrechnung nahe gerückt, doch sie befinden sich immer noch in Achtlosigkeit.” (Anbiya: 1)
“O Muhammed! Sprich zu Meinen Dienern, die gläubig sind, auf daß sie das Gebet verrichten und von dem, was Wir ihnen gegeben haben, im Verborgenen und öffentlich spenden, bevor ein Tag kommt, an dem es weder Handel noch Freundschaft geben wird.” (Ibrahim: 31)
“O ihr Menschen! Fürchtet euren ‘Rabb’ (Schöpfer) und fürchtet den Tag, da kein Vater für seinen Sohn, kein Sohn für seinen Vater Buße leisten kann. Wahrlich, Allahs Verheißung ist wahr. Diesseitiges Leben soll euch nicht verführen. Der irreführende Satan soll euch vom richtigen Weg nicht abwenden, indem er auf Allahs Vergebung vertrauen läßt.” (Loqman: 33)
“Fürchtet den Tag, an dem keiner für einen anderen bürgen kann und von keinem weder Fürsprache noch Lösegeld angenommen wird und keinem geholfen wird.” (Baqara: 48)
“Nemmt die Aufforderung eures ‘Rabb’ an, bevor ein Tag kommt, den niemand gegen Allah verwehren kann. An jenem Tag gibt es für euch keine Zuflucht noch irgend eine Möglichkeit zu leugnen.” (Schura: 47)
“Wehe an jenem Tage den Leugnenden!” (Murselat: 15)
“An jenem Tage wird Allah Seinen Propheten und jene, die mit ihnen sind, nicht entehren und nicht zuschandenmachen.” (Tahrim: 8)
Und er kommt unter ‘Arsh’ des Allerbarmers und wirft sich vor Allah dem Allhöchsten, dem Erhaben Allmächtigen, nieder. Er bittet inständig, auf daß das jenseitige Verfahren eröffnet werde. Sein Bittgebet und seine Fürbitte werden angenommen und die Abrechnung beginnt.
Dieses Vorrecht, das unser Gebieter, der edle Gesandte Allahs (s.a.s.) erhält, wird ‘Makam-i Mahmud’ (die größte der heiligen Stätte, die nur Muhammed -a.s.- erhält) genannt und diese Fürbitte ‘Schefaat-i Uzma’ (die größte Fürsprache, die nur Muhammed -a.s.- einlegen kann)
Austeilung der Hefte der Taten
Die auf der Welt von den Engeln ‘Kiramen Katibin’ (die edlen Schreiber) geschriebenen Hefte der Taten werden vor der Abrechnung ausgeteilt.
So heißt es im edlen Qur’an:
“Und wenn Schriften weithin aufgerollt werden.” (Takwir: 10)
Diese Hefte werden einigen Menschen von rechts und einigen links oder hinter ihrem Rücken gegeben.
Die, die es von rechts bekommen, werden ‘Ashab-i Yemin’ genannt. Das sind diejenigen, die das Paradies verdient haben und deren Abrechnungen leicht gehalten werden. Ihre Freuden sind unaufhörlich.
Im edlen Qur’an heißt es:
“An jenem Tage werdet ihr vorstellig sein und nichts Verborgenes von euch bleibt verborgen. Er, dem sein Buch in die Rechte gegeben wird, spricht: ‘Wohlan, lest mein Buch. Wahrlich, ich habe damit gerechnet, daß ich meiner Rechenschaft begegnen werde’” (Haqqa: 18-20)
“Diejenigen, denen die Hefte in die Rechte gegeben werden... Wie glücklich sind jene Menschen, denen die Hefte in die Rechte gegeben werden!” (Waqia: 8)
Und die, die ihre Bücher von links oder hinter ihrem Rücken bekommen, werden ‘Ashab-i Schimal’ genannt. Das sind diejenigen, die sehr hart zur Rechenschaft gezogen werden und die in die Hölle abgeführt werden.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Was aber den anbelangt, dem sein Buch in die Linke gegeben wird, so spricht er: ‘O wäre mir mein Buch doch nicht gegeben worden. Hätte ich doch nie erfahren, was meine Rechenschaft ist. O hätte doch dies ein Ende gemacht. Mein Besitz hat mir nichts genützt. Meine Macht ist von mir gegangen.’” (Haqqa: 25-29)
“Und diejenigen, denen die Hefte in die Linke gegeben werden... Wie unglücklich sind diejenigen, denen die Hefte in die Linke gegeben werden!” (Waqia: 9)
“Was aber den anbelangt, dem sein Heft hinter seinem Rücken gegeben wird, so schreit er: ‘Ich bin zugrunde gegangen!’” (Inschiqaq: 10-11)
“Da dachte er, er würde nie auferstehen und zu seinem ‘Rabb’ (Schöpfer) zurückkehren.” (Inschiqaq: 14)
Ihm wird gesprochen:
“Lies dein Buch! Heute genügst du als Rechner gegen dich.” (Isra: 14)
Diejenigen, die ihre Hefte lesen, sehen, daß alles, was sie im irdischen Leben getan haben, bis zum kleinsten Detail aufgezeichnet worden ist
Im edlen Qur’an heißt es:
“Wenn das Buch ihnen vorgelegt wird, siehst du die Schuldigen in Ängsten wegen dem, was darin ist. Sie sprechen: ‘O wehe uns! Was für ein Buch ist das! Es läßt nichts aus, ob klein oder groß, sondern hält alles aufgezeichnet.’ Sie finden all das, was sie getan haben, gegenwärtig. Dein ‘Rabb’ (Schöpfer) tut keinem Unrecht.” (Kehf: 49)
“Alles, was die Menschen getan haben, kleine und große, Zeile für Zeile niedergeschrieben.” (Qamar: 52-53)
Die Abrechnung
Vor der Abrechnung erscheint ‘Nur’ (göttliches Licht) des ‘Arsh’.
Im edlen Qur’an heißt es:
“‘Machscher’ (der Versammlungsort) wird im ‘Nur’ deines ‘Rabb’ (Schöpfer) erstrahlen.” (Zumar: 69)
Dann weiß jeder, daß Allah der Allhöchste beginnen wird, zur Rechenschaft zu ziehen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Bei deinem ‘Rabb’ (Schöpfer)! Wir werden sie sicherlich alle zur Rechenschaft ziehen, um dessentwillen, was sie zu tun pflegten.” (Hidschr: 92-93)
“Wahrlich, Wir werden jene fragen, zu denen die Gesandten geschickt wurden. Und fragen werden Wir auch die Gesandten.
Dann werden Wir ihnen bis in alle Einzelheiten berichten, was sie getan haben. Denn Wir waren ja niemals abwesend.” (A’raf: 6-7)
Zu allererst werden die Propheten herbeigebracht und werden gefragt, ob sie ihre Gesandtschaft verkündet haben oder nicht.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Am Tage, an dem Allah die Gesandten versammelt und spricht: ‘Welche Antwort empfingt ihr?’ sagen sie: ‘Wir haben kein Wissen, Du allein bist der Allwisser des Verborgenen.’” (Ma’ide:109)
Die Gesandten legen über ihre Verkündungen Rechenschaft ab und die Ergebnisse werden vor den Zeugen bekanntgegeben.
Wenn die am ‘Machscher’ versammelten Menschen dieses gegen die Propheten ausgeführte Verfahren sehen, so verstärken sich die Ängste der Ungehorsamen und Schuldigen noch mehr. Dann werden alle einzeln zur Rechenschaft gezogen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Jeder von ihnen wird am Tage der Auferstehung zur Gegenwart Allahs kommen.” (Maryam: 95)
Von jedem wird Rechenschaft verlangt über alles, was sie getan haben, klein und groß, verborgen und offen, wertvoll und wertlos.
Nach dem Hadith werden die folgenden fünf Fragen an jenem Tag jedem gestellt:
1. Wo und auf welcher Weise er sein Leben vollendet hat,
2. Wie er seine Jugend verbracht hat,
3. Woher er seinen Besitz verdient hat,
4. Wofür er seinen Verdienst ausgegeben hat,
5. Ob er nach seinem Wissen gehandelt hat oder nicht. (Tirmizi)
Die erste Tat des Menschen, über die er am Jüngsten Gericht zur Rechenschaft gezogen wird, ist ‘Salah’ (das Ritualgebet). Der, der über ‘Salah’ seine Rechenschaft erfolgreich ablegt, gibt auf die anderen Fragen schnelle Antwort.
Allah der Erhaben Wahrhaftige zieht Seine Diener einzeln zur Rechenschaft, diese Abrechnung wird blitzschnell durchgeführt. Einen zur Rechenschaft zu ziehen, verhindert nicht, daß ein anderer seine Rechenschaft ablegt. Allah der Allhöchste ist ‘Seri-ül hisab’ (schnell im Abrechnen).
Im edlen Qur’an heißt es:
“Allah ist schnell im Abrechnen.” (Mu’min: 17)
Manche Leute wünschen sich, anstatt daß sie vor Allah hintreten und sich bloßstellen, schnellstens in die Hölle abgeführt zu werden.
Während jener Abrechnung werden außer den Heften der Taten, die von den Engeln niedergeschrieben worden sind, die sämtlichen Körperglieder derjenigen, die zu leugnen pflegten, gegen sie im einzeln das bezeugen, was sie getan haben.
Im edlen Qur’an heißt es:
“An dem Tage werden ihre Zungen, ihre Hände und ihre Füße gegen sie das bezeugen, was sie getan haben.” (Nur: 24)
“Ihr pflegtet eure Sünden nicht so zu verbergen, daß eure Augen und eure Ohren und eure Haut nicht Zeugnis gegen euch ablegen könnten. Vielmehr meintet ihr, Allah wüßte nicht viel von dem, was ihr zu tun pflegtet.” (Fussilet: 22)
Die Frevler, die die Schwere der Situation sehen, beschuldigen sich gegenseitig wie zum Beispiel mit folgenden Worten: ‘Du bist schuld daran!’
Im edlen Qur’an heißt es:
“Könntest du nur sehen, wie sich die Frevler wechselseitig die Schuld zuweisen, wenn sie vor ihren ‘Rabb’ (Schöpfer) gestellt werden! Diejenigen, die unterdrückt waren, sprechen zu denen, die hochmütig waren: ‘Wärt ihr nicht gewesen, wären wir ganz gewiß Gläubige geworden.’ Jene, die hochmütig waren, sprechen zu denen, die unterdrückt waren: ‘Waren wir es etwa, die euch vom rechten Weg abhielten, nach dem er zu euch gekommen war? Nein, ihr selbst wart die Schuldigen.’
Und jene, die unterdrückt waren, sprechen zu denen, die hochmütig waren: ‘Nein! Bei Nacht und Tag verleitetet ihr uns. Ihr befahlt uns, nicht an Allah zu glauben und Ihm Götter zur Seite zu setzen.’ In ihren Innern sind sie von Reue erfüllt, wenn sie die Strafe sehen. Sie leiden sehr dafür, was sie getan haben.” (Saba: 31-33)
“Sie meinten, sie würden nicht zur Rechenschaft gezogen werden.” (Naba: 27)
Jeder wird mit seinem Führer vorgeladen, dem er in seinem Zeitalter gefolgt hat.
Im edlen Qur’an heißt es:
“An jenem Tage, da werden Wir jedes von den Völkern mit seinem Führer vorladen.” (Isra: 71)
Und in einem Hadith heißt es:
“Am Tage der Auferstehung versammeln sich die Menschen. Unser ‘Rabb’ (Schöpfer) spricht: ‘Wer immer was angebetet hat, der soll ihm folgen.’ Doch, manche folgen der Sonne, manche dem Mond und manche den einflußreichen Personen.” (Buhari)
Wohin ihr Führer geführt wird, dorthin werden sie auch mitgehen. Sie sind wie auf der Welt auch im Jenseits zusammen. Die Guten werden zusammen mit den Guten im Paradies sein, und die Bösen mit den Bösen in der Hölle.
Mizan (die Waage der Gerechtigkeit am
Jüngsten Gericht)
Die Menschen kommen an ‘Mizan’, um die in ihren Heften geschriebenen guten und bösen Taten wiegen zu lassen. Dort werden jedem Ding sein Wert, jedem Werk sein Preis, jeder guten Tat ihr Gewicht und jeder bösen Tat ihr Grad bemessen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“An jenem Tage kommen die Menschen gruppenweise (zum göttlichen Rat) hervor, damit ihnen ihre Werke gezeigt werden.” (Zilzal: 6)
‘Mizan’ ist die Waage, die Allah der Allhöchste am ‘Machscher’ aufstellen wird, damit die Taten gewogen werden.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Wir werden Gerechtigkeitswaagen für den Tag der Auferstehung aufstellen. Keinem wird in irgendeiner Weise Unrecht getan. Und wäre ein gutes Werk das Gewicht eines Senfkorns, würden Wir es hervorbringen. Und Wir genügen als Rechner.” (Anbiya: 47)
‘Mizan’ ist eine sichtbare Waage mit zwei Schalen. Sie ist so empfindlich, daß sich ihre Schalen sogar mit einem Staubkörnchen nicht mehr Gleichgewicht halten. Die rechte Schale, in welche die guten Taten eingesetzt werden, ist glänzend und aus ‘Nur’ (göttliches Licht). Die linke Schale, in welche die bösen Taten eingesetzt werden, ist dunkel.
Und dann wird das göttliche Gericht gebildet. In diesem Moment klopfen die Herzen, der Verstand wird völlig verwirrt. Jeder meint, als würde nur er zur Rechenschaft gezogen. Jedem wird seine Tat mit dieser Wage abgewogen, sei es Gutes, sei es Böses. Die guten Taten bleiben nicht unbelohnt und die bösen Taten nicht unbestraft.
Nach dem Auswiegen bekommen diejenigen Recht, deren gute Taten schwer sind, ins Paradies einzugehen, diejenigen aber, deren böse Taten schwer sind, werden in die Hölle abgeführt, um ihre Strafen zu verbüßen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Das wahrhaftige Wägen ist am Jüngsten Tag. Es sind diejenigen, deren Waagschalen dann schwer sind, die gerettet werden.
Diejenigen, deren Waagschalen aber leicht sind, sind jene, die sich selbst Unrecht getan haben, weil sie sich gegen Unsere Zeichen vergingen.” (A’raf: 8-9)
“Dann wird der, dessen Waage schwer ist, im angenehmen Leben sein; dem aber, dessen Waage leicht ist, wird die Hawiya (ein glühendes Feuer) sein Endziel sein.” (Qaria: 6-9)
“Wer auch nur eines Stäubchens Gewicht Gutes tut, der wird seine Belohnung dann sehen. Und wer auch nur eines Stäubchens Gewicht Böses tut, der wird seine Strafe dann sehen.” (Zilzal: 7-8)
Von der Gefahr ‘Mizans’ werden nur diejenigen gerettet, die sich auf der Welt selbst zur Rechenschaft gezogen haben; die ihre Gefühle und Gedanken, ihre Worte und Haltungen, ihre Taten auf die Waage islamischer Bestimmungen gestellt haben und deren Reue angenommen worden sind.
Diejenigen, deren Taten gewogen werden sollen, sind es, die guten und bösen Taten verwechselt haben, das heißt, die Taten deren, die sowohl Gutes als auch Böses getan haben, werden gewogen.
Diejenigen, die ihr Buch in die Rechte bekommen, werden mit einer leichten Abrechnung gerettet.
Der edle Gesandte Allahs (s.a.s.) sprach: “‘Am Tage der Auferstehung werden jene, die bis in alle Einzelheiten zur Rechenschaft gezogen werden, bestraft.’ Als dann unsere Mutter, Aischa (die Frau des Propheten) -Allah möge mit ihr zufrieden sein- fragte: ‘O Gesandter Allahs! Spricht Allah der Erhabene nicht? Wer sein Buch in die Rechte bekommt, der wird nur leicht zur Rechenschaft gezogen’ (Inschikak: 7-8), erwiderte er: ‘Es ist keine Abrechnung, sondern nur eine Vorstellung. Andernfalls, wem die Abrechnung bis in alle Einzelheiten geprüft wird, der wird bestraft.’” (Buhari)
Für die Ungläubigen gibt es kein Wiegen. Denn ihre Lage und ihr Ziel, wohin sie gelangen werden, sind bereits fest.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Das sind jene, welche die Zeichen ihres ‘Rabb’ (Schöpfer) und die Begegnung mit Ihm leugnen. Darum sind ihre Werke nichtig.
Doch, am Tage der Auferstehung messen Wir ihnen kein Gewicht bei.
Ihre Strafe ist doch die Hölle.” (Kehf: 105-106)
“Es wird den Ungläubigen nicht gestattet, zu widersprechen, noch werden ihre Entschuldigungen angenommen.” (Nahl: 84)
Und die Wahrhaftigen, die nie ungehorsam waren und die ‘Schuhada’ (Märtyrer: Jene, die auf dem Wege Allahs getötet werden) werden ins Paradies eingehen, ohne ‘Mizan’ und Abrechnung zu begegnen.
Auf ‘Mizan’ ist ‘Schahada’ (das Glaubensbekenntnis) die Schwerste der guten Taten.
Wenn Allah der Allhöchste will, macht Er eine winzig gute Tat zu einem Riesengroßen und rettet Seinen Diener.
Diejenigen, die Unrecht getan haben und die unterdrückt worden sind, werden konfrontiert.
Wer stirbt, ohne daß er den Rechtsinhabern ihre Rechte zurückgegeben hat, den umringen seine Gegner und fordern ihre Rechte.
Auch die Tiere fordern ihre Rechte voneinander und von den Menschen, die ihnen Unrecht getan haben.
Nachdem Allah der Erhabene die Abrechnung über die Tierrechte und Tiere durchgeführt hat, spricht Er zu ihnen (Tiere): ‘Seid zu Erde!’ Und sie werden zu Erde. Die Ungläubigen, die das sehen, werden sagen: ‘O wären wir doch auch zu Erde!’
Wenn die Entscheidung der göttlichen Gerechtigkeit vor ‘Mahkeme-i Kubra’ (das höchste Gericht) vollständig vorgetragen wird, spricht Allah der Allhöchste:
“O ihr Schuldigen, sondert euch heute ab.” (Yá-sín: 59)
Und die Abführung in die Hölle beginnt. Doch dieser Augenblick ist der Augenblick, in dem die Reuen, Ängste, Schreie und Klagen bis an den Himmel reichen. Der Moment, in dem man um die Fürsprache flehen wird, ist dieser Moment.
Schefaat (Fürsprache, Fürbitte)
Für die sündigen Gläubigen, deren böse Werke mehr als ihre guten Werke sind und die deshalb in die Hölle einzugehen verdient haben, werden die Propheten, Wahrhaftigen, Gelehrten, Schuhada (Märtyrer) und Rechtschaffenen mit der Erlaubnis Allahs des Allhöchsten Fürsprache einlegen.
Wen Er zur Fürsprache ermächtigt, nur der könnte Fürsprache einlegen. Und sie legen Fürsprache ein für ihre eigenen Familien, Verwandten, Freunde. Keiner außer mit Seiner Erlaubnis kann Fürsprache einlegen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Alle Fürsprache gehört Allah.” (Zumar: 44)
“Wer ist es, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte außer mit Seiner Erlaubnis?” (Baqara: 255)
“An jenem Tage wird keinem Fürsprache etwas nützen außer jenem, dem der Allerbarmer dazu die Erlaubnis gibt und dessen Wort Ihm wohlgefällig ist.” (Ta-ha: 109)
Derjenige, der am ‘Machscher’ die größte Fürsprache einlegen wird, auf daß das göttliche Gerichtsverfahren sogleich eröffnet würde, ist Muhammed -Friede sei auf ihm-, der edle Gesandte Allahs des Erhabenen. Seine diese ‘Schefaat-i Uzma’ (größte Fürsprache) umfasst am ‘Machscher’ alle Menschen und ‘Dschinn’.
Es gibt noch eine Fürsprache, die nur unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) besitzt, so daß manche Gläubigen durch diese Fürsprache ins Paradies eingehen, ohne jedoch zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Und einigen Gläubigen werden ihre Rangstufen im Paradies durch die Fürsprache erhöht.
Und manche werden durch die Fürsprache von der Strafe gerettet und gehen ins Paradies ein, obwohl sie auf Grund der Vielheit ihrer bösen Werke das Feuer verdient haben.
Und manche, anstatt daß sie gemäß ihren Sünden verbrannt werden sollten, werden durch die Fürsprache aus der Hölle herausgeholt und gehen ins Paradies ein, ohne jedoch ihre ganze Strafe zu verbüßen.
In einem Hadith heißt es:
“Jeder Prophet hatte einen Wunsch von Allah dem Allhöchsten. Er hat ihn geäußert und sein dieser Wunsch wurde bei Allah angenommen. Jedoch ich behielt meinen Wunsch für mich, auf daß ich am Jüngsten Tag für meine Glaubensgemeinschaft Fürsprache einlege.” (Buhari)
An jenem Tage werden das Erbarmen und die Barmherzigkeit Allahs des Allhöchsten viel mehr und umfangreicher als alle Fürsprache sein. Er wird Sich so sehr erbarmen, wie keiner sich vorstellen kann.
Im edlen Qur’an spricht Er wie folgt:
“Mein Erbarmen umfaßt alle Dinge.” (A’raf: 156)
Unser Gebieter, der erhaben Ruhmreicher des Universums -Allahs Segen und Friede Auf ihm - spricht in einem Hadith folgendermaßen:
“Allah der Allhöchste hat hundert Barmherzigkeiten. Von diesen Barmherzigkeiten hat Er nur eine den ‘Dschinn’, Menschen, Tieren und Insekten zugeteilt. Doch, auf Grund dieser Barmherzigkeit beschützen sie sich einander und erbarmen sie sich übereinander.
Infolge dieser einen Barmherzigkeit zittert ein wildes Tier um seinen Jungen. Allah der Allhöchste hat seine neunundneunzig Barmherzigkeiten für den Jüngsten Tag gelassen, auf daß Er Sich über Seine Diener erbarme.” (Buhari)
Sırat (die Brücke zum Paradies,
die jeder überschreiten muß)
Und eine der schrecklichen Phase des Jüngsten Tages ist das Überschreiten der Brücke zum Paradies. An jenem Tage werden die Menschen nach all diesen Bedrängnissen zum ‘Sirat’ hingeführt.
‘Sirat’ ist eine über der Hölle gebaute Brücke, die jeder überschreiten muß, und ein Weg, der zum Paradies führt. Ein Ende dieser Brücke ist dort, wo die Rechenschaften abgelegt werden und das andere vor dem Tor des Paradieses.
Alle Menschen müssen ‘Sirat’ überschreiten.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Keiner ist unter euch, der nicht an der Hölle vorbeikommt. Das ist eine von deinem ‘Rabb’ (Schöpfer) beschlossene Fügung.” (Maryam: 71)
Der Grund für dieses Vorbeikommen ist, der Weg geht dort vorbei. Wer ins Paradies eingehen wird, wird dort vorbeikommen, und wer in die Hölle gelangen wird, wird dort hineingehen.
Die Breite und Länge von ‘Sirat’, das Vorbeikommen der Menschen und ihre Geschwindigkeit sind nach den Taten, die sie auf der Welt vollbracht haben, bestimmt.
Diejenigen, die im Diesseits auf dem rechten Weg waren, und sich von der Wahrheit und Aufrichtigkeit nicht abwenden ließen, überschreiten ‘Sirat’ mühelos. ‘Sirat’ überschreiten manche blitzschnell, manche wie der Wind, manche wie das Pferd edelster Rasse, manche wie der Vogel, manche so schnell, wie der Mensch rennt und manche stolpernd und alle werden gerettet.
Dieses Überschreiten werden diejenigen unter den Gläubigen, die bei Allah im höchsten Rang stehen, nicht merken. Ihr ‘Nur’ (göttliches Licht) wird so strahlen, als ob dies das Feuer der Hölle beinahe auslöschen würde.
Während des Überschreitens von ‘Sirat’ wird es nur den Propheten erlaubt, zu reden. Jeder Prophet führt seine Glaubensgemeinschaft und wiederholt beim Passieren des ‘Sirat’ das Bittgebet: ‘O Allah, geleite uns sicher! O Allah, geleite uns sicher!..’
Den ‘Sirat’ werden als erstes unser Gebieter, der erhaben Ruhmreicher des Universums, Muhammed (s.a.s.) und seine Glaubensgemeinschaft überschreiten, und dann werden unsere anderen Gebieter, die Gesandten Allahs -Friede sei auf ihnen allen- und ihre Glaubensgemeinschaften überschreiten.
Aber denjenigen, die vom rechten Weg abkamen, werden ihre Lasten aufgrund ihrer Sünden schwerer. Die Gläubigen, welche die Strafe verdient haben und die Ungläubigen können ‘Sirat’ nicht überschreiten. ‘Sirat’ wird für die Gläubigen ganz breit und kurz, für die Ungehorsamen jedoch dünner als ein Haar und schärfer als ein Schwert. Doch mit dem ersten Schritt rutschen sie ab und fallen massenweise in die Hölle hinab.
Die Flammen und Funken der Hölle schlagen hoch bis über den ‘Sirat’. Und die Höllenwärter schlagen Haken in die Kinnlade der Ungläubigen und werfen sie in die Hölle.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Dann erretten wir die Allahsfürchtigen, die Frevler aber belassen wir darin auf den Knien.” (Maryam: 72)
Die Hölle (das Feuer)
Die Hölle ist ein Ort schrecklicher Qualen, der für diejenigen vorbereitet ist, die im Diesseits ihr Leben in Unglauben, Ungehorsamsein, Sünden und Abirren verbracht haben.
Wie die Wege zum Paradies für diejenigen geebnet werden, die mit ihren Glauben und guten Taten den Lohn Allahs verdient haben, so werden die Pforten der Hölle für diejenigen geöffnet, die mit ihren Unglauben und bösen Taten Sünden begangen haben und die dafür bestraft werden sollen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Die Ungläubigen werden in Scharen zur Hölle getrieben. Wenn sie dort hinkommen, öffnen sich die Pforten der Hölle. Ihre Wärter sprechen zu ihnen: ‘Sind keine Gesandten aus eurer Mitte zu euch gekommen, um euch die Zeichen eures ‘Rabb’ (Schöpfer) vorzutragen und euch vor dem Eintreffen dieses euren Tages zu warnen?’ Sie sprechen: ‘Ja!’ Jedoch das Strafurteil ist in Gerechtigkeit gegen die Ungläubigen fällig geworden.
Es wird ihnen gesprochen: ‘Geht denn ein in die Pforten der Hölle und bleibt darin auf ewig!’ Und übel ist die Wohnstatt der Hochmütigen.’” (Zumar: 71-72)
“Den Ungläubigen, deren Augen vor Unserer Mahnung verhüllt waren und die nicht einmal vor Wut hören konnten, stellen Wir an jenem Tage die Hölle in deutlicher Weise vor Augen.” (Kehf: 100-101)
“Die Schuldigen sehen das Feuer und ahnen, daß sie hineinstürzen werden, aber sie werden kein Entrinnen daraus finden.” (Kehf: 53)
“Wenn du nur sehen könntest, wie sie vor das Feuer gestellt werden und dann sprechen: ‘Ach, würden wir doch zurückgebracht! Wir würden dann die Zeichen unseres ‘Rabb’ (Schöpfer) nicht als Lüge erklären, und wir würden zu den Gläubigen zählen.’” (An’am: 27)
“An jenem Tage ruft sich der Mensch ins Gedächtnis all das zurück, was er erstrebt hat. Die Hölle wird für jeden so aufgedeckt, daß er sehen wird.” (Nazi’at: 35-36)
“Dieser Höllenbrand, wenn sie ihn aus der Ferne wahrnehmen, hören sie, wie er grollt und laut aufheult.” (Furqan: 12)
“Jenes Feuer wirft Funken empor, daß jeder so gleich dem Palast ist; sie sind so, als wären sie Kamele von hellgelber Farbe.” (Murselat: 32-33)
“Wir treiben die Schuldigen wie eine Herde zur Hölle.” (Maryam: 86)
“An jenem Tage werden die Feinde Allahs versammelt und zur Hölle getrieben. Sie sind alle zusammen.” (Fussilet: 19)
“Du siehst sie der Strafe ausgesetzt, gedemütigt, voller Schmach und mit verstohlenem Blick schauend.” (Schura: 45)
“An jenem Tage werden sie nach und nach ins Höllenfeuer gestoßen.” (Tur: 13)
“Sie und diejenigen, die abgeirrt sind, werden kopfüber hineingestürzt. Und Iblis Scharen allesamt.” (Schuara: 94-95)
Die Hölle ist in sieben Schichten übereinander, jede Schicht hat ein separates Tor. Die Höllenbewohner werden dort nach ihrem Unglauben und Ungehorsamsein bestraft. Je tiefer es hinuntergeht, umso mehr nimmt das Feuer an Heftigkeit zu.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Die Hölle ist ihnen allen der verheißene Ort. Sieben Tore hat sie. Jedem Tor ist ein Teil von ihnen zugewiesen.” (Hidschr: 43-44)
“Die Heuchler befinden sich auf dem untersten Grund der Hölle.” (Nisa: 145)
Die erste Schicht ist die oberste. Dorthin kommen diejenige Muslime, die neben ihrem Glauben auch große Sünden begangen und Menschenrechte verletzt haben und dann gestorben sind, ohne daß sie sich mit Rechtinhabern gegenseitig verziehen und sich reumütig von ihren Sünden abgewandt haben.
Jene, die dort ihre Strafen gemäß ihren Sünden verbüßt haben, werden herausgeholt und ins Paradies aufgenommen.
Und wenn der letzte Muslim herausgeholt wird, bleibt diese Schicht völlig leer, und die Höllentore werden auf ewig verschloßen.
Unser Gebieter, der erhaben Ruhmreicher des Universums, Muhammed (s.a.s.) spricht in einem seiner Ahadith folgendermaßen:
“Demjenigen, der in der Hölle am leichtesten bestraft werden soll, werden zwei glühende Kohlen in die Vertiefungen seiner Fußsohlen eingesetzt, mit deren Wirkung sein Gehirn wie ein Topf aus Kupfer kochen wird.” (Buhari)
Und die anderen Schichten werden mit den folgenden Namen bezeichnet: Leza, Hutame, Sair, Sakar, Dschahim und Hawiye.
Vor jedem Tor der Hölle befinden sich äußerst grausam, stark und kräftig und unzählige Höllenwärter, die erbarmungslos sind. Jene, die die Hölle verdient haben, werden mit Beleidigungen, Drohungen und solchen Schlägen, die die Berge zerschmettern würden, zum Feuer getrieben. Ihnen werden die Hände und Füße gefesselt, sie werden in siebzig Ellen lange Ketten gelegt und in die Hölle abgeführt.
Wenn alle Feuerbewohner in die Hölle gelangen, fragt Allah der Allhöchste die Hölle: ‘Bist du angefüllt?’ Und die Hölle erwidert: ‘Gibt es nicht mehr?’ (Kaf: 30)
Im edlen Qur’an heißt es:
“Wahrlich, Ich werde die Hölle mit den ‘Dschinn’ und den Menschen insgesamt füllen.” (Hud: 119)
“Wahrlich, die Guten sind in der Wonne und die Bösen in der Hölle.” (Infitar: 13-14)
“Doch! Wer sich übles erworben hat und in seiner Sündhaftigkeit eingefangen hält diese sind Bewohner der Hölle.” (Baqara: 81)
“Die Gesichter derjenigen, die Schlechtes vollbrachten, werden in die Hölle gestürzt.” (Naml: 90)
“Sie sind es, die den Irrtum für die Rechtleitung erkauft haben und die Strafe für die Vergebung. Wie können sie dem Feuer gegenüber standhaft sein!” (Baqara: 175)
“Wer Allah und Seinem Gesandten den Gehorsam versagt und Seine Schranken übertritt, den führt Er in die Hölle, da er ewig bleiben muß.” (Nisa: 14)
“Die Hölle haben Wir zu einem Gefängnis für die Ungläubigen gemacht.” (Isra: 8)
“Wahrlich, die Hölle ist ein Hinterhalt für die Widerspenstigen. Sie ist ihre Heimstätte.” (Naba: 21-22)
“Wir vergessen sie nun an diesem Tage, wie sie die Begegnung an diesem ihrem Tage vergaßen und wie sie Unsere Zeichen zu leugnen pflegten.” (A’raf: 51)
“Sie haben Allah vergessen, und so hat Allah sie vergessen.” (Tauba: 67)
“Den Ungläubigen und Frevlern vergibt Allah nicht.” (Nisa: 169)
“Jene, deren Waagschalen leicht sind, sind die, die sich selbst verloren haben, sie bleiben in der Hölle auf ewig.
Das Feuer bestreicht ihre Gesichter. Und ihre Zähne werden sie in ihm fletschen.
‘Waret ihr nicht diejenigen, denen Meine Zeichen vorgetragen wurden und die sie verwarfen?’
Sie sprechen: ‘O Unser ‘Rabb’ (Schöpfer), unsere Unseligkeit überkam uns, wir waren ein irrendes Volk.
Unser ‘Rabb’ (Schöpfer), führe uns aus ihr heraus. Wenn wir zur Sünde zurückkehren, dann tun wir wahrlich uns selbst Unrecht.’
Und Allah spricht so: ‘Hinab mit euch darein, und redet nicht mit Mir!’
Es gab eine Anzahl unter Meinen Dienern, die zu sprechen pflegten: ‘O Unser ‘Rabb’ (Schöpfer)! Wir haben geglaubt, vergib uns darum und erbarme Dich über uns, denn Du bist der beste Erbarmer.’
Ihr aber habt sie mit Spott behandelt, so sehr, daß sie euch Meine Ermahnung und zu gedenken Meines vergessen ließen. Und ihr lachtet sie immer aus.
Für ihre Standhaftigkeit habe ich sie heute belohnt. Wahrlich, sie sind es, die den Sieg erreicht haben.” (Mu’minun: 103-111)
“Diejenigen, denen ihr Buch in die Linke gegeben wurde... Das sind doch die Unseligen.
Sie sind inmitten von glühenden Winden und siedendem Wasser. Sie befinden sich im Schatten eines schwarzen Rauches, der weder kühl noch erfrischend ist.
Denn, vor diesem Schicksal wurden sie in der Tat mit Wohlleben verwöhnt. Und sie verharrten in großer Sünde. Und sie pflegten zu sprechen: ‘Wie? Wenn wir tot sind und zu Staub und Gebeinen geworden sind, dann sollen wir wirklich auferweckt werden, und unsere Vorväter auch?’” (Waqia: 41-48)
“Wenn du dich wunderst, so ist ihre Rede wunderlich: ‘Wie? Wenn wir zu Erde geworden sind, dann sollen wir neu erschaffen werden?’ Doch diese sind es, die ihrem ‘Rabb’ (Schöpfer) den Glauben versagen. Und diese sind es, die Fesseln um ihren Hals haben, und sie sind die Bewohner der Hölle, darin werden sie auf ewig bleiben.” (Rad: 5)
“Ihr habt eure guten Dinge im irdischen Leben aufgezehrt, und ihr hattet Genuß daran. Heute nun sollt ihr mit der Strafe mit Schmach belohnt werden, weil ihr ohne jegliches Recht auf der Erde hochmütig waret und weil ihr vom rechten Weg abgeirrt waret.” (Ahqaf: 20)
“Das ist der Tag der Entscheidung, den ihr für gelogen hieltet.” (Saffat: 21)
“Als ihr zum Glauben aufgerufen wurdet, verharrtet ihr im Unglauben.” (Mu’min: 10)
“Wahrlich, denjenigen, die Unsere Zeichen für Lüge erklären und sich mit Hochmut von ihnen abwenden, werden die Pforten des Himmels nicht geöffnet, noch gehen sie ins Paradies ein, ehe denn ein Kamel durch ein Nadelöhr geht. Und so bestrafen Wir die Schuldigen.” (A’raf: 40)
“Und so haben Wir sie für ihre Undankbarkeit bestraft. Bestrafen Wir so einen anderen als den Undankbaren?” (Saba: 17)
“An dem Tage, da ihre Gesichter zum Feuer gewendet werden, da sprechen sie: ‘O wenn wir doch Allah gehorcht hätten; und hätten wir doch auch dem Gesandten gehorcht!’” (Ahzab: 66)
“Hätten wir nur zugehört oder Verstand gehabt, wären wir nicht unter den Bewohnern des flammenden Feuers gewesen.” (Mulk: 10)
“Jene, die im Feuer sind, sprechen zu den Wärtern der Hölle: ‘Bittet euren ‘Rabb’ (Schöpfer), daß Er uns wenigstens einen Tag von der Strafe erlasse.’”(Mu’min: 49)
“‘O Wärter der Hölle, laß deinen ‘Rabb’ (Schöpfer) ja ein Ende mit uns machen!’ Malik (Wärter) spricht: ‘Ihr müßt so bleiben.’” (Zuhruf: 77)
“Die Bewohner der Hölle rufen den Bewohnern des Paradieses zu: ‘Gießt etwas Wasser über uns aus oder etwas von dem, was Allah euch gegeben hat.’ Und sie sprechen: ‘Fürwahr, Allah hat diese den Ungläubigen verwehrt.’” (A’raf: 50)
“Die Bewohner des Paradieses rufen den Bewohnern der Hölle zu: ‘Seht, wir haben als Wahrheit vorgefunden, was unser ‘Rabb’ (Schöpfer) uns verhieß. Habt ihr auch als Wahrheit vorgefunden, was euer ‘Rabb’ (Schöpfer) euch verhieß?’ Jene sprechen: ‘Ja’
Dann kündigt ein Ausrufer unter ihnen an: ‘Der Fluch Allahs sei über den Missetätern.’” (A’raf: 44)
“Und sie sprechen: ‘Was ist mit uns geschehen, daß wir nicht die Leute sehen, die wir zu den Bösen zu zählen pflegten? Wir verspotteten sie. Oder lassen sie sich jetzt nicht mehr blicken?’ Wahrlich, das ist in der Tat ein Redestreit der Bewohner der Hölle untereinander. Das wird gewiß stattfinden.” (Sad: 62-64)
“An jenem Tage nützt den Frevlern ihre Ausrede nicht. Sie werden verflucht.” (Mu’min: 52)
“Diese sind es fürwahr, die zugrunde gegangen sind.” (Anfal: 37)
“Ihre ganzen Werke sind nichtig geworden.” (Tauba: 17)
“Die Ungläubigen werden zuweilen wünschen, sie wären Muslime.” (Hidschr: 2)
In der endlos tiefen Hölle gibt es Bestrafung jeder Art, die sich kein Mensch nicht einmal in der Phantasie vorstellen könnte.
Unser Gebieter, der erhaben Ruhmreicher des Universums, Muhammed - Allahs Segen und Friede auf ihm spricht in seinem Hadith wie folgt:
“Hätte ein Gläubiger die Strafe und Qual Allahs des Allhöchsten und deren Anzahl gewußt, so hätte keiner Sein Paradies erhofft. Und hätte ein Ungläubiger gewußt, wie sehr Sich Allah erbarmt, so hätte kein einziger auf Sein Paradies die Hoffnung aufgegeben.” (Muslim)
Die Höllenbewohner versinken im Feuermeer. Was sie essen, ist Feuer, was sie trinken, ist Feuer, was sie anhaben, ist Feuer, ihre Liegestatt ist Feuer. Das Feuer ist dort als Strafquelle überall.
Das Höllenfeuer ist siebzigfach dichter als das irdische. Dieses flammende und dichte Feuer absorbiert jegliches Licht. Selbst diejenigen, die in der obersten Schicht der Hölle Qualen erleiden, würden, wenn sie ein Feuer finden wie das irdische, dieses freiwillig aushalten, damit sie von den Qualen, die sie ausstehen, erlöst werden. Sie alle würden dorthin strömen, um Erleichterung zu verspüren.
Alles, was den Menschen belästigen, quälen, erdrücken wird, ist dort vorhanden.
Sie krümmen sich hilflos in den Feuerwellen, widerlichen Gerüchen, Jammer-Geschreien, unter den wilden Tieren; in den Teer-Hemden; unter den Schlägen der Eisenkeulen, Peitschen, Ringen und Ketten.
Allah der Allhöchste läßt ihre Körper groß und breit wachsen, um sie schwere Strafe kosten zu lassen. Damit sie Strafe ohne Ende kosten, wechselt Er ihr Fleisch und ihre Häute durch ein neues.
Von ihren verbrannten Körpern verbreiten sich unerträgliche Gerüche, so daß sie sich wechselseitig verfluchen.
Dort gibt es Bäume des Zakkum. Diese Bäume aus Feuer wachsen und vermehren sich, um sie zu quälen, doch nicht etwa sie zu ernähren. Je mehr sie von ihnen essen, umso mehr Hunger leiden sie.
Sooft sie wegen der Hitze der Strafe große Schmerzen ausstehen, werden ihnen Blut, Eiter und kochendes Wasser zu trinken gegeben. Und dann erbrechen sie alles, was sie getrunken haben.
In ihre Körper werden Nägel aus Feuer eingeschlagen. Mit Scheren aus Feuer werden ihre Lippen geschnitten. Obwohl sie nicht sterben, legen die Höllenwärter sie in die Särge aus Feuer.
In der Hölle gibt es aus Feuer unzählige Berge, Täler, Flüsse, Gräben, Gruben, Gefängnisse und Öfen. Die Strafe des einen ist viel schlimmer als die der anderen.
Und es gibt Tiere, die dem Menschen noch mehr als Feuer Qualen zufügen werden. Sie werden aufgehetzt auf die Höllenbewohner losgelassen. Krebse, die so groß wie die Maultiere sind, Schlangen und Skorpionen von der Größe der Kamele lassen sie niemals in Ruhe. Nagend an ihren Augenliedern, Lippen und empfindlichsten Körperteilen brummen sie. Ihre Gifte führen furchtbare Schmerzen herbei.
Die Feuerbewohner werden außerdem noch mit strenger Kälte bestraft.
Sie erleiden solche Strafen, die nacheinander folgen und unvorstellbar sind, daß sie bei den Feuerflammen Schutz suchen und sich an diese klammern, damit sie von ihnen gerettet werden.
Es wird weder Erholung gegeben noch wird eine Ruhepause eingelegt, die Strafen werden nicht erlassen, sei es auch nur einen Augenblick.
Damit die Strafe noch strenger wird, werden ihnen Freude und Vergnügen der Paradiesbewohner gezeigt.
Das qualvollste für sie ist, daß sie das Wohlergehen im Paradies und den Zugang zu Allah dem Allhöchsten entbehren müssen.
Sie beklagen sich bitterlich, sooft sie zurückdenken, daß sie das ewige Leben für ihre gewöhnlichen Vergnügen und flüchtigen Neigungen aufopferten und sie selbst das ganze Unglück verursachten. Während sie einerseits bestraft werden, werden sie andererseits in Entbehren und Bereuen gequält. Stöhnen, Schluchzen und laut durchdringende Schreien reichen bis an den Himmel.
Die Arten und Weisen der Strafe wiederholen sich nicht zufällig. Die Härte der Strafe und Bestrafung ist jedem der Stufe seines Ungehorsamseins und seiner Sünde angemessen. Die Strafe des einen ist nicht gleich der des anderen. Jeder wird dafür bestraft, was er getan hat. Allah der Erhabene fügt niemandem Unrecht zu, sei es auch nur ein Stäubchen.
Allah, der Wahrhaftig Ruhmreiche und Erhabene spricht im edlen Qur’an folgendermaßen:
“Wenn ihre Hände und ihre Hälse zusammen gekettet in den engen Raum des Feuers geworfen werden, dann wünschen sie den Tod. Man spricht ihnen: ‘Wünscht heute nicht nur einmal den Tod sondern wünscht den Tod mehrere Male!’” (Furqan: 13-14)
“Der Tod wird nicht über sie verhängt, so daß sie sterben könnten; noch wird ihnen etwas von ihrer Strafe erleichtert. So entlohnen Wir jeden Undankbaren.” (Fatir: 36)
“Für den, der im Zustand der Sündhaftigkeit zu seinem ‘Rabb’ (Schöpfer) kommt, ist die Hölle bestimmt; darin soll er weder sterben noch leben.” (Ta-ha: 74)
“Zwischen der Hölle und siedend heißem Wasser machen sie die Runde.” (Rahman: 44)
“Sie wollen dem Feuer entrinnen, doch sie können nicht daraus entrinnen.” (Ma’ide: 37)
“Sooft sie daraus entfliehen wollen, werden sie wieder dahin zurückgetrieben.” (Sadschda: 20)
“Über das Feuer sind strenge, gewaltige Engel gesetzt, die Allah nicht ungehorsam sind in dem, was Er ihnen befiehlt.” (Tahrim: 6)
“Für die, die ungläubig sind, werden Kleider aus Feuer zurechtgeschnitten. Siedendes Wasser wird über ihre Köpfe gegossen, wodurch das, was in ihren Bäuchen ist und ihre Haut schmilzt.
Und ihnen sind eiserne Keulen bestimmt.
Sooft sie aus Feuer aus seinem Bedrängnis zu entrinnen streben, werden sie immer wieder dahin zurückgetrieben und ihnen spricht man: ‘Kostet die Strafe des Verbrennens!’” (Hadsch: 19-22)
“Geht hinein, und ob ihr geduldig oder ungeduldig erweist; es ist doch für euch gleich!” (Tur: 16)
“Für sie gibt es aus der Hölle ein Lager, und über sie eine Decke.” (A’raf: 41)
“Ihre Hemden sind aus Teer, und das Feuer bedeckt ihre Gesichter.” (Ibrahim: 50)
“Sooft ihre Haut verbrannt ist, geben Wir ihnen eine andere Haut, damit sie die Strafe kosten.” (Nisa: 56)
“Bei Uns sind Fesseln und Höllenbrand für sie.
Und es gibt erstickende Speise und schmerzliche Strafe.” (Muzzammil: 12-13)
“Der Baum des Zakkum ist die Speise der Sünder. In ihren Bäuchen brodelt er wie geschmolzenes Metall, wie das Brodeln des kochenden Wassers.” (Duhan: 43-46)
“Der Baum des Zakkum ist ein Baum, der aus dem Grunde der Hölle emporwächst. Seine Früchte scheinen wie Köpfe der Satane zu sein.” (Saffat: 64-65)
“Manche Gesichter sind an jenem Tage niedergeschlagen. Sie mühten sich ab und plagten. Sie gehen in ein heißes Feuer hinein. Sie läßt man aus einer kochendheißen Quelle trinken. Für sie gibt es keine andere Speise außer Dornsträuchern, die weder nähren noch Hunger stillen.” (Gaschiye: 2-8)
“Dann, O ihr Irregegangenen und Leugner! Wahrlich, ihr werdet von Bäumen des Zakkum essen und damit eure Bäuche füllen und darauf vom siedenden Wasser trinken. Und zwar wie die durstigen Kamele werdet ihr trinken.
Am Tage des Gerichtes werden sie doch so bewirtet werden.” (Waqia: 51-56)
“Dort wird er von Eiter getränkt, er versucht ihn hinunterzuschlucken, kann aber nicht hinunterschlucken. Obwohl der Tod von allen Seiten zu ihm kommt, kann er doch nicht sterben. Und hinterher kommt noch eine strenge Strafe.” (Ibrahim: 16-17)
“Wir haben für die Frevler ein Feuer bereitet, dessen dicke Mauern sie umschließen. Und wenn sie aus Durst um Hilfe schreien, so wird ihnen mit Wasser gleich geschmolzenem Metall, das die Gesichter verbrennt, geholfen. Wie schrecklich ist der Trank und wie schlimm ist die Lagerstatt!” (Kehf: 29)
“Sooft ihr Feuer nachläßt, um so stärker fachen Wir die Flamme an.” (Isra: 97)
“Diejenigen haben keinen Anteil am Jenseits. Allah wird Seine Worte an sie nicht richten. Am Tage der Auferstehung wird Er zu ihnen nicht schauen und sie nicht reinigen. Und ihnen ist eine schmerzliche Strafe zuteil.” (Al-i Imran: 77)
“Nein... Sie werden an jenem Tage gewiß keinen Zugang zu ihrem ‘Rabb’ (Schöpfer).” (Mutaffifin: 15)
“Und es gibt Schmerzen gleicher Art und in Vielfalt.” (Sad: 58)
“An jenem Tage kann niemand so strafen wie Allah.” (Fedschr: 25)
“Dies ist eine Strafe, so daß sie dem entspricht, was sie getan haben.” (Naba: 26)
Die Anführer des Unglauben, welche ihre Verfolger irreführten, werden an jenem Tage in die Hölle hinabgeführt zusammen mit denjenigen, die ihnen folgten, worauf sie stolz waren.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Wenn die Führer des Unglauben die Strafe sehen, entfernen sich beschleunigst von jenen, die ihnen gefolgt sind, während ihnen die Bindungen abgeschnitten sind.
Diejenigen, die ihnen gefolgt sind, sprechen: ‘O, wenn wir zurückkehren könnten, so würden wir uns von ihnen entfernen, wie sie sich von uns entfernt haben.’
So zeigt ihnen Allah ihre Taten als gramvolle Reue. Und sie werden aus der Hölle nicht herauskommen.” (Baqara: 166-167)
“Den Führern der Ungläubigen wird gesprochen: ‘Hier sind jene, die euch folgten und mit euch gegen die Wahrheit Widerstand entgegensetzten. Kein Willkommen sei ihnen! Sie sollen sich kein Bißchen ausruhen! Denn sie werden ins Feuer hineingestürzt werden.’
Diejenigen, die befolgt haben, sprechen zu denjenigen, die befolgt sind: ‘Nein, kein Willkommen sei euch denn! Ihr sollt euch kein Bißchen ausruhen! Ihr seid es, die uns dies bereitet haben. Welch schlimmer Ort ist das!’”(Sad: 59- 60)
“Und sie beschuldigen sich gegenseitig. Sie sprechen zu ihren Führern: ‘Wahrlich, ihr pflegtet von rechts zu uns zu kommen, ihr spieltet den Unschuldigen.’ Jene sprechen: ‘Nein, ihr wart selbst keine Gläubigen. Und wir hatten keine Macht über euch; ihr aber wart ein gewalttätiges Volk. Nun hat sich das Wort unseres ‘Rabb’ (Schöpfer) gegen uns erfüllt. Wir werden gewiß unsere Strafe kosten. Und Wir verführten euch, weil wir selbst Irrende waren.’
An jenem Tage also sind sie alle Teilhaber an der Strafe.” (Saffat: 27- 32)
“Und sie versammeln sich allesamt vor Allah. Dann sprechen die Schwachen zu den Hochmütigen: ‘Wahrlich, wir folgten euch, wir waren eure Gefolgsleute. Könnt ihr uns also etwas von der Strafe Allahs abnehmen und uns in Schutz nehmen?’
Und ihre Führer sprechen als Antwort: ‘Was können wir dagegen tun. Hätte Allah uns rechtgeleitet und den rechten Weg gewiesen, so hätten wir euch den Weg gewiesen. Es ist gleich für uns, ob wir Ungeduld zeigen oder geduldig bleiben, es gibt für uns kein Entrinnen.’”(Ibrahim: 21)
“Die Ungläubigen werden sprechen:
‘O unser ‘Rabb’ (Schöpfer)! Zeige uns jene der ‘Dschinn’ und der Menschen, die uns irreführten, damit wir sie mit unseren Füßen treten, so daß sie zu den Niedrigsten gehören.’” (Fussilet: 29)
“O unser ‘Rabb’ (Schöpfer)! Wer immer uns dies bereitete - füge ihm die doppelte Strafe im Feuer hinzu.” (Sad: 61)
“O unser ‘Rabb’ (Schöpfer)! Wir gehorchten unseren Häuptern und unseren Großen, und sie führten uns irre.
O unser ‘Rabb’ (Schöpfer)! Gib ihnen zweifache Strafe. Verfluche sie mit einem gewaltigen Fluch.” (Ahzab: 67-68)
“An jenem Tage werden sie weder von dort herausgebracht, noch werden ihre Entschuldigungen anerkannt.” (Dschasiye: 35)
“Koste nun! Du meintest doch, der Erhabene, der Würdige zu sein.” (Duhan: 49)
Und in einem edlen Vers wird von dem Streit zwischen dem Höllenbewohner und dem Satan berichtet:
“Wenn die Sache entschieden worden ist und göttliche Beschlüsse vollstreckt worden sind, dann spricht Satan: ‘Wahrlich, Allah hatte euch das wahre Wort gesprochen und ein wahres Versprechen gegeben. Ich hatte euch auch etwas versprochen aber dann es nicht gehalten. Eigentlich hatte ich keine Macht über euch. Ich rief euch nur und ihr gehorchtet mir gleich. Also tadelt nicht mich, sondern tadelt euch selber. Ich kann euch nicht retten, noch könnt ihr mich retten! Ich hatte es schon von mir gewiesen, daß ihr mich Allah zur Seite stelltet.’
Den Frevlern wird wahrlich eine schmerzliche Strafe zuteil sein.” (Ibrahim: 22)
Unser Allah spricht, um Seine Diener am Tage jene Strafe vor der Strenge zu warnen.
“Fürchtet das Feuer, das für die Ungläubigen vorbereitet ist. Gehorcht Allah und Seinem Gesandten, damit man sich auch über euch erbarmen möge.” (Al-i Imran: 131-132)
“Allah fügt den Menschen gewiß kein Bißchen Unrecht zu, die Menschen aber begehen Unrecht gegen sich selbst.” (Yunus: 44)
Das Paradies
Das Paradies ist ein Vergnügungsort, ein Belohnungsort, den Allah der Erhabene Seinen gläubigen Dienern dafür verheißen hat, daß sie sich auf der Welt vor den Verbotenen und Sünden hüteten, und daß sie glaubten und gute Werke taten.
Nachdem die Brücke ‘Sirat’ (die Brücke zum Paradies, die jeder überschreiten muß) überschritten worden ist, werden die Gläubigen in Scharen zum Paradies geführt. Und wenn sie dort ankommen, werden die Pforten geöffnet, und die Wärter sprechen zu ihnen folgendermaßen:
“Friede sei auf euch, seid willkommen! Geht dort ein, um darin ewig zu weilen.” (Zumar: 73)
“Das ist doch das Paradies, das euch für jeden verheißen wurde, der reumütig war und sich in acht nahm, der den Allerbarmer im Geheimen fürchtete und mit reuigem Herzen zu ihm kam. Geht dahin in Frieden ein!” (Qaf: 32-34)
“Allah führt sie ins Paradies, das Er ihnen (auf der Welt) zu erkennen gegeben hat.” (Muhammed -Friede sei auf ihm-: 6)
“O Meine Diener! Keine Furcht bedrückt euch an diesem Tage, noch werdet ihr traurig sein.” (Zuhruf: 68)
Zu allererst geht Muhammed (a.s.), der edle Gesandte Allahs ins Paradies ein. ‘Ridwan’, der Vorgesetzte der Paradieswärter erhebt sich, öffnet die Pforte und spricht: ‘Vor dir habe ich diese Pforte für niemanden geöffnet, und vor niemanden habe ich mich zuvor erhoben.’
Da jedem Gläubigen beim Sterben und im Grab seine Wohnstatt im Paradies gezeigt wird, findet er, sobald er ins Paradies eingeht, seine Wohnstatt mühelos.
Die Größe des Paradieses ist gleich der Größe der Erde und dem Himmel. Dort herrscht keine Nacht und kein Tag, es ist immerwährend hell. Es ist weder schweißtreibend warm, noch Frieren hervorrufend kalt, es ist stets schattig. Von allen Seiten weht ein ‘Misk’ (Moschus) duftender Wind.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Das eigentliche Leben ist die Wohnstatt des Jenseits.” (Ankabut: 64)
“An jenem Tage sind die Wohnstatt und der Ruheplatz der Paradiesbewohner recht schön.” (Furqan: 24)
“Diejenigen, von denen Wir die guten Werke angenommen haben, die sie getan haben, und deren üble Werke Wir übergangen sind, gehören zu den Bewohnern des Paradieses.” (Ahkaf: 16)
“Sie sind dort mit jenen zusammen, die von ihren Eltern und ihren Frauen und ihren Nachkommen rechtschaffen sind.” (Ra’d: 23)
“Diejenigen, die glauben und diejenigen, die ihnen im Glauben von ihren Nachkommen folgen, vereinen Wir.” (Tur: 21)
“Im Paradies, in dem sie ewig verweilen werden, haben sie alles, was immer sie begehren.” (Furqan: 16)
“Von dort wollen sie nirgendwohin weggehen.” (Kehf: 108)
“Sie hören sogar nicht den leisesten Laut der Hölle.” (Anbiya: 102)
“Der größte Schrecken betrübt sie nicht im geringsten.” (Anbiya: 103)
“Die Allahsfürchtigen sind im Paradies mit Wohltaten. Sie erfreuen sich der Gaben, die ihr ‘Rabb’ (Schöpfer) ihnen beschert hat. Und ihr ‘Rabb ‘ (Schöpfer) hat sie vor der Pein der Hölle bewahrt.” (Tur: 17-18)
“Diejenigen, die beim Gutestun Vordersten sind, werden auch im Jenseits die Vordersten sein. Das sind doch die, die Allah am nächsten gebracht sind. Sie sind in den Naim-Gärten. Das sind eine große Schar der Früheren und einige der Späteren.” (Waqia: 10-14)
“Wer vom Feuer ferngehalten und ins Paradies geführt ist, der ist doch gerettet.” (Al-i Imran: 185)
“Sie wenden sich fragend aneinander:
‘Wahrlich, früher auf der Welt bei unseren Angehörigen waren wir in Ängsten. Doch Allah ist uns Gnädig gewesen und hat uns vor der Pein des Verbrennens bewahrt. Wir pflegten vormals zu ihm zu beten. Fürwahr, Er ist der Gütige, der Barmherzige.’” (Tur: 25-28)
“Alles Lob gebührt Allah, Der Seine Verheißung an uns erfüllt hat und das Paradies uns zum Erbe gegeben hat. Wir wohnen im Paradies, wo immer es uns gefällt. Wie schön ist also der Lohn derer, die sich um Allahs willen bemüht haben.” (Zumar: 74)
“Alles Lob gebührt Allah, Der die Traurigkeit von uns genommen hat. Unser ‘Rabb’ (Schöpfer) ist fürwahr Allverzeihend, Allgütige. Uns machte Er durch Seine Huld in der Wohnstatt des Paradieses auf ewig ansässig.” (Fatir: 34-35)
Das Eingehen der Menschen ins Paradies ist nicht wegen ihrer guten Taten sondern aus der Barmherzigkeit Allahs. Der erste Grund für das Eingehen ins Paradies ist der Glaube, und die guten Taten führen zum Innehaben eines Ranges im Paradies.
Die Wohltaten des Paradieses übertreffen alles, was wir gehört, gelesen und auch uns vorgestellt haben. Sie gleichen den Wohltaten der Welt nicht im geringsten. Die Ähnlichkeit besteht nur bei den Namen.
In einem ‘Hadith-i Qudsi’ heißt es:
“Für Meine rechtschaffenen Diener habe Ich im Paradies solche Wohltaten vorbereitet, die kein Auge sah, kein Ohr hörte, und auch kein Mensch dachte.” (Buhari)
Das Paradies und die Hölle sind gegenwärtig vorhanden. Den Ort, wo sie sich befinden, kennt allein Allah der Allhöchste.
In den Gesichtern der Paradiesbewohner strahlen die Fröhlichkeit und die Glückseligkeit. Zwischen ihnen herrscht weder irgendein Konflikt noch irgendeine Feindschaft. Sie kennen keine Notlage und keine Betrübnis. Dort haben sie weder Angst noch werden sie traurig. Arbeiten, Müdigkeit, Überdruß und Leidwerden, Schlafen, Älterwerden, Krankwerden und Sterben gibt es nicht mehr. Nachdem man nun einmal dorthin eingetreten ist, gibt es auch kein Herauskommen.
Jener Ort ist eine Ruhestatt. Jeder Zeit existiert ein ganz neues Leben sowie eine ganz frische Schönheit und ein völlig anderer Anblick.
Nach dem edlen Qur’an und den Ahadith ist das Paradies mit folgenden Namen benannt worden:
Firdaus, Adn, Me’wa, Naim, Huld, Dar’ul-Karar, Dar’us-Salam, Illiyyin. Diese Namen sind die Namen, die jeweils für die verschiedenen Paradiesgärten gegeben sind. In jedem Garten sind weiterhin recht viele Rangstellen und Rangstufen vorhanden.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Denen, die als Gläubige zu ihrem ‘Rabb’ (Schöpfer) kommen und gute Taten vollbracht haben, sind die Höchsten Rangstufen zuteil.” (Ta-ha: 75)
Unter den Gärten fließen die Flüsse. Das Paradies hat vier Flüsse, deren Quellen im ‘Firdaus-Garten’ entspringen.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Darin sind Flüsse von Wasser, das nicht faulig wird und Flüsse von Milch, deren Geschmack sich nicht ändert und Flüsse von Wein, der ein Genuß für die Trinkenden ist und Flüsse von geläutertem Honig.” (Muhammed -Friede sei auf ihm-: 15)
“Denen werden Gärten zuteil sein, die die Flüsse durcheilen und in denen sie ewig bleiben.” (Al-i Imran: 198)
Diese Flüsse fließen an jedem Ort und jedem Palast des Paradieses vorbei, sie fließen auch aufwärts, und auch wenn sie sehr groß sind, lassen sie jeden, der es will, vorbeigehen. Wer sich wünscht, dem fließen sie auch hinterher. Sie fließen nicht so wie die irdischen Flüsse in einer Vertiefung, in einem bestimmten Kanal dahin.
Im Paradies sprudeln außerdem Quellen und Brunnen heraus.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Ihnen werden von einer ganz weißen Quelle vollgegossene Becher, die keinen Kopfschmerzen verursachen, keinen Rausch erzeugen und wohlschmeckend für die Trinkenden sind, zu trinken gereicht.” (Saffat: 45-47)
“Trinkgefäße aus Silber und Pokale aus Kristall lassen sich unter ihnen die Runde machen. Doch ihre Kristalle glänzen wie Silber, sie haben ihren Umfang nach Maß bemessen. Es wird ihnen dort ein Becher zu trinken gereicht, dem Ingwer beigemischt ist. Jene Quelle wird Süßwasser, Selsebil genannt.” (Insan: 15-18)
“‘Ebrar’ (die Rechtschaffenen, die Gerechten) trinken aus einem Becher, dem ‘Kafur’ (Kampfer) beigemischt ist. Er wird gespeist aus einer Quelle, von der die gläubigen Diener Allahs trinken, und die sie gemäß ihren Wünschen hervorsprudeln lassen.” (Insan: 5-6)
“Und sie trinken aus einem versiegelten reinen Trank, der einen ‘Misk’ (Moschus) duftenden Geruch hinterläßt. Um dies mögen die Bestrebenden wetteifern, um dies mögen die Begehrenden wetteifern.
Sein Gemisch ist aus Tesnim. Es ist eine Quelle, aus der nur Mukarreb, die Allah nahe sind, trinken.” (Mutaffifin: 25-28)
“Die Allahsfürchtigen sind an einer Stätte der Sicherheit, in Gärten und an den Quellen.” (Duhan: 51-52)
Die Speise der Paradiesbewohner sind Frucht, Manna, Honig, Milch, Vogelfleisch und ähnliches.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Sooft sie eine Frucht daraus bekommen, sagen sie: ‘Das ist doch das, was wir schon früher auf der Welt zu essen bekamen.’ Doch dies wird ihnen gereicht, als Ähnliches dem, was sie gesagt haben.” (Baqara: 25)
Die Paradieswohltaten sind hinsichtlich des Namen und der Form mit den irdischen Wohltaten verglichen, damit sie beschrieben und geschildert werden können. In Wirklichkeit jedoch sind sie in bester Form durch göttliche Hand vorbereitet. Sie sind leicht und unbeschwerlich, vermindern sich nicht und erschöpfen sich nicht, und sie haben keinen Teil zum Wegwerfen. Sie haben keine Rückstände, ihr Geschmack ändert sich andauernd, verdauungsleicht; die, die zu kochen sind, kommen als gekocht, sie sind ohne Anstrengung zu haben. Es ist so viel, wie jeder sich wünscht. Man empfindet keine Besorgnis, in Not zu geraten; an der Stelle, wo eine Frucht abgepflückt ist, zeigt sich sogleich eine neue in gleicher Form. Es wird gegessen und getrunken, nicht weil es Essens und Trinkens bedarf, sondern um nur Freude zu empfinden.
Die Paradiesbewohner, obwohl sie essen und trinken, verrichten keine Notdurft. Das, was sie gegessen haben, wird durch leicht ‘Misk’ (Moschus) duftendes Aufstoßen und Schwitzen ausgeschieden. Ausspucken und Naseputzen gibt es nicht.
Im Paradies sind zu finden Bäume mit und ohne Früchte, Weinreben, Palmen und beste Nahrungsmittel, die jeder Zeit wachsen und für die kein Eßverbot besteht.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Dies sind Unsere Versorgungen, sie werden sich gewiß nie erschöpfen.” (Sad: 54)
“Sie sind unter dornlosen Kirschbäumen, gebüschelten Bananen, ausgebreiteten Schatten; bei fließendem Wasser und vielen Früchten, die weder zu Ende gehen noch für verboten erklärt werden; auf Ruhekissen, die erhöht sind.” (Waqia: 28-34)
“Dem, der sich vor der Gegenwart seines ‘Rabb’ (Schöpfer) fürchtet, werden zwei Gärten zuteil sein. In beiden Gärten wachsen vielerlei Bäume. Und in beiden fließen zwei Quellen. Doch in beiden gibt es jegliche Fruchtart in Paaren.” (Rahman: 46-48-50-52)
“Und außer diesen beiden gibt es noch zwei andere Gärten. Sie sind dunkelgrün. Darin gibt es zwei unaufhörlich hervorsprudelnde Quellen. In beiden Gärten sind verschiedene Früchte und Dattelpalmen und Granatäpfel.” (Rahman: 62-64-66-68)
“Die Schatten der Fruchtbäume sind dicht über ihnen gebüschelt und ihre Früchte sind so geneigt, daß sie leicht zu erreichen sind.” (Insan: 14)
“Wir versorgen sie reichlich mit Früchten und Fleisch, wie sie es nur wünschen mögen.” (Tur: 22)
“Ihnen wird so gesprochen: ‘Eßt und laßt es euch wohl bekommen für das, was ihr in den vergangenen Tagen geleistet habt!’” (Haqqa: 24)
“Eine frohe Botschaft! Heute gehören euch die Gärten, durch die Bäche fließen und in denen ihr auf ewig weilen werdet.” (Hadid: 12)
“Die Engel treten zu ihnen aus jeglichem Tor und sprechen: ‘Friede sei mit euch, da ihr standhaft waret. Seht, wie herrlich diese Wohnstatt als Folge des irdischen Lebens ist!” (Ra’d: 23-24)
Dort gibt es Hochgebäude, von Gärten umschlossene Paläste. Einige von diesen Palästen sind aus Gold und Silber und manch einige aus Perle und Rubin.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Wohin du dort auch schauen magst, so erblickst du eine Wohltat und ein großes Reich.” (Insan: 20)
“Sie ruhen dort auf Kissen, deren Überzüge aus starkem und glänzendem Atlas sind.” (Rahman: 54)
“Sie ruhen auf grünen Kissen und wunderschön bestickten Betten.” (Rahman: 76)
“Es gibt wunderschön, ausgebreitete, weichhaarige Teppiche.” (Gaschiye: 16)
“Darin ist alles, was ihre Herzen begehren und was ihren Augen gefällt.” (Zuhruf: 71)
“Auf Thronen, die mit Gold und Edelsteinen durchwoben sind, lehnen sie einander gegenüber.” (Waqia: 15-16)
“Wir nehmen hinweg, was an Groll in den Herzen der Bewohner des Paradieses sein mag. Und dann sitzen sie brüderlich auf Thronen einander gegenüber.” (Hidschr: 47)
“Für sie lassen Wir Schüsseln aus Gold und Becher unter ihnen kreisen.” (Zuhruf 71)
“Sie werden bewirtet.” (Saffat: 42)
“Dort hören sie weder Geschwätz noch Lüge.” (Naba: 35)
“Dort hören sie kein Geschwätz, das Sünde erzeugt, nur das Wort ‘Salam’ (Frieden), Erwiderung auf ‘Salam’” (Waqia: 25-26)
“Ihr Ruf dort heißt: ‘Sübhaneke’llahümme!’ (Wir preisen Dich, O unser Allah!). Und ihre Segenswünsche unter sich heißt: ‘Salam’(Frieden) Ihr Ruf endet dann mit: ‘Elhamdülillahi Rabbil Alemin’ (Alles Lob gebührt Allah, der ‘Rabb’ (Schöpfer) der Welten!)” (Yunus: 10)
Die Paradiesbewohner tragen grüne Kleidungen aus ‘sundus’ (dicke Seide), ‘istebrak’ (feine Seide), ‘harir’ (normal Seide), und es gibt weiterhin Kleidungen verschiedener Farben. Die Farbe der einer gleicht nicht der Farbe anderer. Sie werden niemals abgenutzt.
Und sie tragen Schmuck wie Armbänder, Ringe aus Gold, Perle und Silber.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Sie tragen Gewänder aus feiner und dicker grüner Seide. Und sie sind mit silbernen Spangen geschmückt.” (Insan: 21)
“Darin tragen sie Armspangen aus Gold und Perlen und ihre Gewänder sind aus Seide.” (Hadsch: 23)
Die Gläubigen werden über all diese Wohltaten die Glückseligkeit erreichen, Allah den Allhöchsten über den Raum erhaben zuweilen zu erblicken. Sooft sie diese Glückseligkeit erreichen, werden sie alle anderen Wohltaten und Vergnügen vergessen.
In einem Hadith heißt es:
“Ihr werdet euren ‘Rabb’ (Schöpfer) so klar erblicken, wie ihr diesen Mond erblickt.” (Buhari)
Alle (Männer und Frauen) gehen jeden Freitag auf die Einladung Allahs des Allhöchsten bei Seiner erhabenen Gegenwart zu Besuch. Der Vorhang aus ‘Nur’ (göttliches Licht) hebt sich, und sie erblicken Allah den Erhaben Wahrhaftigen so klar wie den Vollmond. Sie kehren dann zu ihren Palästen zurück mit noch mehr verschönerten Gesichtern. Ihre Gatten bzw. Gattinnen empfangen sie in Freude.
Im edlen Qur’an heißt es:
“Es gibt doch solche Gesichter, die an jenem Tage strahlend sind, die zu ihrem ‘Rabb’ (Schöpfer) schauen.” (Qiyame: 22-23)
Damit die Gläubigen um das Paradies und die guten Werke wetteifern mögen, spricht Allah der Allhöchste folgendermaßen:
“O ihr Menschen! Wetteifert denn miteinander um die Vergebung eures ‘Rabb’ (Schöpfer) und um das Paradies, das für jene bereitet ist, die an Allah und Seinen Gesandten glauben, und dessen Größe gleich der des Himmels und der Erde ist.” (Hadid: 21)
Der zuletzt ins Paradies eingeht:
Überlieferung von Abu Hurayra (r.a.):
“Einmal fragten die Leute unseren Gebieter, den edlen Gesandten Allahs (s.a.s.):
‘O der Gesandte Allahs, werden wir am Jüngsten Tag unseren ‘Rabb’ (Schöpfer) sehen?’
Der Gesandte Allahs -Friede sei auf ihm- entgegnete:
‘Habt ihr Zweifel daran, daß ihr in einer wolkenlosen Vollmondnacht den Mond sehen könnt?’
Sie sagten:
‘Nein, o Gesandter Allahs’
Er fragte wiederum:
‘Bezweifelt ihr, daß ihr an einem wolkenlosen Tag die Sonne seht?’
Auf ihre Antwort:
‘Nein, o Gesandter Allahs’
Sprach er wie folgt:
Fürwahr. ihr werdet euren ‘Rabb’ (Schöpfer) genauso sehen.
Am Jüngsten Gericht versammeln alle Menschen. Unser ‘Rabb’ (Schöpfer) spricht: ‘Jeder soll sich dem anschließen, dem er göttliche Verehrung erwiesen hat.’ Manche Menschen schließen sich doch der Sonne an, andere dem Mond oder den verschiedensten Götzen. Schließlich bleiben diese Gemeinde und die Heuchler unter ihnen übrig.
Allah der Allhöchste erscheint ihnen in einem anderen Aussehen und spricht: ‘Ich bin euer ‘Rabb’ (Schöpfer)!’ Sie entgegnen: ‘Wir werden hier bleiben, bis unser ‘Rabb’ (Schöpfer) zu uns kommt! Wenn Er zu uns kommt, so erkennen wir Ihn.’
Allah der Erhaben Allmächtige erscheint ihnen diesmal in einem Aussehen, in dem sie Ihn erkennen und spricht: “Ich bin euer ‘Rabb’ (Schöpfer)!” Und sie sagen: “Ja, Du bist unser ‘Rabb’ (Schöpfer)!” Und Allah der Allhöchste ruft sie zu Sich.
‘Sirat’ (die Brücke) wird über den Abgrund der Hölle gelegt. Ich werde der erste sein, der mit seiner Glaubensgemeinschaft diese Brücke überqueren darf. An diesem Tag kann keiner außer den Propheten reden. Ihr Bittruf an jenem Tag besteht nur aus dem Worte: ‘O Allah, rette uns! O Allah, erlöse uns! ‘
In der Hölle sind spitze Haken, die den Stacheln des Sa’dan (ein Wüstenstrauch, dessen Früchte spitze Stacheln haben) ähneln. Habt ihr euch diese Stacheln einmal angeschaut? Wirklich, die Haken in der Hölle sind den Stacheln des Sa’dan vergleichbar. Allerdings, allein Allah kennt ihre Ausmaße. Diese spitzen Haken durchbohren die Menschen entsprechend ihren bösen Taten und ziehen sie in die Hölle. Manche gehen mit ihren Sünden zugrunde, und manche werden, nachdem sie wie Senf zermalmt worden sind, gerettet.
Schließlich gibt Allah der Allhöchste den Engeln Befehl, diejenigen von den Höllenbewohnern, die Ihn angebetet haben und über die Er Sich erbarmen wollte, aus der Hölle zu holen. Und die Engel führen diesen Befehl aus. Sie erkennen die Gläubigen an den Spuren, die die Niederwerfungen auf ihren Körpern hinterlassen haben. Denn Allah der Allhöchste hat es dem Feuer verboten, die Körperteile, die zur Niederwerfungen dienen, zu verzehren. Infolgedessen frißt das Feuer den Menschen ihren gesamten Leib auf, mit Ausnahme jener Körperpartien, wo die Niederwerfungen ihre Spuren hinterlassen haben. Sie werden aus der Hölle geholt, verbrannt und geschwärzt. Dann aber wird das Wasser des Lebens über sie gegossen. Sie wachsen und gedeihen so schnell, wie der Samen eines gemeinen Basilienkrautes am Gießbach wächst. Und dann schließt Allah die Aburteilung unter Seinen Dienern ab.
Aber zwischen dem Paradies und der Hölle bleibt einer übrig, dessen Gesicht dem Feuer zugewandt ist. Er ist der letzte aus der Hölle, der ins Paradies eingeht.
Er ruft: ‘O ‘Rabb’ (Schöpfer)! Wende mein Gesicht von diesem Höllenfeuer ab! Sein Gestank vergiftet mich, seine lodernden Flammen verbrennen mich.’ Fortwährend ruft er zu Allah und bittet Ihn.
Allah der Allhöchste spricht:
‘Wenn dir dieser Wunsch erfüllt wird, wirst du dann nicht eine andere Bitte vorbringen?’
Und er sagt:
‘Bei Deiner Allmacht! Ich bringe keine andere Bitte mehr vor.’
Nachdem er sein festes Versprechen gegeben hat, wie Allah es wollte, wendet Er sein Gesicht vom Höllenfeuer zum Paradies.
Da er all die Schönheiten des Paradieses sieht, schweigt er, solange Allah es will. Schließlich sagt er: ‘O ‘Rabb’ (Schöpfer), laß mich zum Tor des Paradieses gehen!’
Allah der Allhöchste spricht:
‘Hattest du nicht fest versprochen, keine weitere Bitte mehr vorzubringen?’
Und er spricht:
‘O ‘Rabb’ (Schöpfer), laß mich nicht das elendste Deiner Geschöpfe sein!’
Allah der Allhöchste spricht:
‘Wirst du um nichts mehr bitten, wenn dir auch dieser Wunsch erfüllt wird?’
Nachdem er folgendermaßen fest versprochen hat -‘Nein, bei Deiner Allmacht! Bestimmt werde ich Dich um nichts mehr bitten!’-, wird ihm die Erlaubnis gegeben, zum Paradiesestor zu gehen.
Er betrachtet die Herrlichkeiten des Paradieses, die Schönheiten und das Grüne und Freuden des Lebens dort. Er schämt sich wiederum und schweigt, solange es Allah will. Dann sagt er: ‘O ‘Rabb’ (Schöpfer), laß mich doch ins Paradies eingehen!’
Allah der Allhöchste spricht:
‘Wehe dir, o Menschenskind! Wie treulos du doch bist! Hattest du nicht fest versprochen, keine weitere Bitte mehr vorzubringen?’
Jener sagt:
‘O ‘Rabb’ (Schöpfer), laß mich nicht das elendste Deiner Geschöpfe sein!’
Allah der Allhöchste liebt diesen Zustand und lacht, erlaubt ihm, ins Paradies einzutreten. Er spricht: ‘Hast du einen Wunsch?’ Und er äußert seine Wünsche. Wenn diese Wünsche erfüllt werden, macht Allah der Allhöchste ihn auf weitere Genüsse aufmerksam: ‘Wünsche dir doch auch dieses und jenes!’
Als schließlich wirklich all seine Wünsche erfüllt sind, spricht Allah der Allhöchste zu ihm: ‘Das alles ist für dich, und noch einmal so viel!’
In der Überlieferung von Abu Sa’id al Hudri (r.a.) steht auch folgender Satz: ‘Dies alles ist für dich und noch zehnmal so viel!’” (Buhari)