Und dann, als es soweit war, gebar Maryam ein Kind.
Über diese Wundergeburt spricht Allah der Erhabene im edlen Qur’an:
“Wahrlich, die Geburt von Jesus ohne Vater ist vor Allah gleich Adam. Allah erschuf Adam aus Erde, alsdann sprach Er zu ihm: ‘Sei’ und da war er.” (Al-i Imran: 59)
Einige Zeit später nach der Geburt kehrte sie mit dem Kind zu ihrem Volk zurück. Diese Situation übte auf sie eine Schockwirkung aus. Als sie Maryam, die unter den Leuten als eine Jungfrau ohne Mann bekannt war, plötzlich mit einem Kind auf ihrem Schoß ihnen gegenüber stehen sahen, waren sie völlig verdattert. Sie fingen an, gegen sie böse Gedanken zu hegen, sie zu beleidigen und zu tadeln.
Wie käme das vor? Ihr Vater Imran war einer der Angesehenen; sie stammte von dem Geschlecht, von dem auch Aaron (a.s.) stammte. Es gab niemanden, der nicht wüßte, daß sie Tag und Nacht betete und ihre Pflichten im Tempel vorbildlich erfüllte. Sie jedoch schwieg, zeigte auf das im Säuglingsalter stehende Kind und wollte, daß sie mit ihm reden.
Und dieses Geschehnis wird im edlen Qur’an kurz und treffend mitgeteilt:
“Und dann brachte sie das Kind auf dem Arm zu den Ihren.
Sie sprachen:
‘O Maryam! Du hast tatsächlich etwas Unerhörtes getan.
O Schwester Haruns (Aarons)! Dein Vater war kein Bösewicht, noch war deine Mutter unkeusch.’” (Maryam: 27-28)
“Daraufhin zeigte sie auf das Kind. Sie sprachen: ‘Wie sollen wir mit einem Kind in der Wiege reden.’” (Maryam: 29)
“Das Kind sprach dann:
‘Ich bin ein Diener Allahs. Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht.
Er hat mich zu einem Gesegneten gemacht, wo ich auch sein möge. Er befahl mir das Gebet zu verrichten und ‘Zakah’ (die Pflichtabgabe) abzugeben, solange ich lebe. Er hat mich gegen meine Mutter ehrerbietig und nicht gewalttätig und unselig gemacht.
Und Friede war auf mir an dem Tage, als ich geboren wurde, und Friede sei auf mir an dem Tage, wenn ich sterbe, und an dem Tage, wenn ich wieder zum Leben erweckt werde.’” (Maryam: 30-33)
Als Isa (a.s.) diese Worte sagte, war er ein paar Tage alter Säugling. Und er sprach nicht mehr bis zum Sprechalter seiner Gleichaltrigen.
Die Kinder Israels meinten, Maryam hätte Ehebruch begangen und wollten deshalb sie steinigen. Als sie dann das Kind in der Wiege sprechen sahen, ließen sie sie frei.
Allah der Erhabene berichtete von Isa (a.s.) und machte sowohl ihn als auch seine Mutter Maryam zu einem Wunder für die Menschen und zu einem festen Beweis für Seine Allmacht:
“Wir machten den Sohn der Maryam und seine Mutter zu einem Zeichen.
Ihnen beiden gewährten Wir einen hochgelegenen und zum Unterkommen geeigneten Ort mit einem fließendem Quell.” (Mu’minun: 50)Der Grund, weshalb sie an den im edlen Vers beschriebenen Ort gingen, war der Zwang von einigen damaligen Gewalttätern. Auf göttliches Zeichen hin wanderten sie an jenen gesegneten Ort aus. Zu der Zeit war Isa (a.s.) noch ein kleines Kind. Seine Kindheit verbrachte er in Weisheit und Gnadengabe, unter dem Schutz Allah’s des Erhabenen.