Nachdem Isa (a.s.) zum Himmel erhöht worden war, bemühten sich die Hawari auf das Testament Isas (a.s.) seine Religion zu verbreiten. Die Zahl der Gläubigen nahm beträchtlich zu. Aber, wie die Kinder Israel’s kamen auch die Christen vom rechten Weg ab, gerieten in Zwist.
Die Juden sagten über Isa (a.s.), er sei ein außereheliches Kind, und nahmen seine Geburt ohne Vater zum Vorwand und erdichteten Lüge. Einige von Christen sagten über ihn ‘Gott’, einige verrannten sich in die Idee ‘Der Sohn Gottes’, und eine andere Gruppe meinte ‘Einer von Drei.’
Die Wahrheit ist so, wie der edle Qur’an berichtet. Allah der Allhöchste weist die übertriebenen Auffassungen der Leute der Schrift (Christen und Juden) zurück, die auf unwahren Erklärungen und Glauben über Isa (a.s.) beharren und legt dar, daß sowohl Isa als auch die Allah nahestehenden Engel niemals verschmähen werden, Diener Allahs zu sein und Ihn anzubeten:
“O Leute der Schrift! Übertreibt nicht in eurem Glauben. Sagt von Allah nur die Wahrheit. Der Messias, Isa, Sohn der Maryam, ist der Gesandte Allahs, Sein Wort, das Er Maryam entboten hat und von Seinem Geist.
Glaubt an Allah und Seinen Gesandten, und sagt nicht ‘Drei’. Lasset davon ab, das ist besser für euch. Allah ist nur ein einziger Gott. Er ist erhaben darüber, Kind zu zeugen. Sein ist alles, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Als Anwalt genügt Allah.
Doch der Messias und auch die zu Allah nahegebrachten Mukarreb-Engel verschmähen es niemals, Diener Allah’s zu sein.
Und wer es verschmäht, Ihn anzubeten und sich dazu zu erhaben fühlt, soll wissen, Er wird sie alle zu Sich versammeln.” (Nisa: 171-172)
In einem anderen Vers heißt es:
“Er ist nur ein Diener, dem Wir Gnade erwiesen haben und den Wir zu einem Beispiel für die Kinder Israel’s gemacht haben.” (Zuhruf: 59)
Isa (a.s.) ist ein Mensch, ein von Allah entsandter Prophet, um den Menschen den rechten Weg zu zeigen. Und die Aufgabe seiner Gesandtschaft besteht darin, die Menschen zur Einzigkeit Allahs und nur Ihm zu dienen aufzufordern.
Daß die Christen ihm und seiner Mutter Göttlichkeit zuschreiben, widerlegt Allah der Allhöchste mit einem klaren Beweis.
Im edlen Qur’an spricht Er wie folgt:
“Der Messias, der Sohn der Maryam, ist nur ein Gesandter. Gewiß sind sehr viele Gesandte vor ihm dahingegangen. Und seine Mutter war eine wahrheitsliebende Frau. Beide aßen Speise. Siehe, wie Wir die Zeichen für sie erklären? Und siehe, wie sie sich abwenden?” (Ma’ide: 75)
Darlegungen darüber, daß Allah der Allhöchste über Kinder Zeugen erhaben ist, werden im edlen Qur’an immer wieder hervorgehoben:
“Sie sagten: ‘Allah hat Sich ein Kind zugesellt.’ Gewiß nicht! Gepriesen sei Er!. Sein ist alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Alles ist Ihm untertan.” (Baqara: 116)
“Sie sagten: ‘Allah hat Sich ein Kind zugesellt.’ Es liegt Ihm fern. Gepriesen sei Er! Ihm gehört alles, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Ihr habt keinen Beweis dafür, daß Er zu sich ein Kind genommen hat. Spricht ihr von Allah etwas, was ihr nicht wißt?
Sprich: ‘Jene, die eine Lüge gegen Allah erdichten, finden keine Erlösung.’” (Yunus: 68-69)
“Siehe, wie sie Lügen gegen Allah erdichten. Das allein genügt als offenkundige Sünde.” (Nisa: 50)
“Er ist es, Dessen das Königreich der Himmel und der Erde ist. Er hat Sich kein Kind zugesellt. Er hat keinen Partner in Seinem Königreich. Er hat jegliches Ding erschaffen und ihm das rechte Maß gegeben und sein Schicksal vorherbestimmt.” (Furqan: 2)
“Die Juden sagten: ‘Uzeyr (Esra) sei Allahs Sohn’. Und die Nazarener (die Christen) sagten: ‘Der Messias (Isa) sei Allahs Sohn’. Das sind Worte aus ihren Mündern. Sie ahmen die Rede derer nach, die vordem ungläubig waren. Allahs Fluch über sie! Wie erdichten sie doch eine Lüge?” (Tauba: 30)
Wegen diesen Lügen sind sie dem göttlichen Zorn Allahs des Erhabenen ausgesetzt worden:
“Sie sprachen: ‘Der Allerbarmer hat sich ein Kind beigesellt’. Wahrhaftig, ihr habt da etwas sehr Ungeheuerliches vorgebracht.
Weil sie Allah, dem Allerbarmer ein Kind zugeschrieben haben, wären beinahe die Himmel zerrissen und wäre die Erde auseinandergeborsten und wären Berge in Trümmern zusammengestürzt.
Es geziemt jedoch Allah, dem Allerbarmer nicht, Sich ein Kind beizugesellen.” (Maryam: 88-92)
Isa (a.s.) hielt es für nötig, diejenigen zu erinnern, die ihm andere Eigenschaften zuschreiben wollten, außer daß er ein Mensch ist. Er sprach:
“Ich bin nur ein Diener Allahs.” (Maryam: 30)
Zu den Menschen sprach er nicht: ‘Vergöttert mich!’
Vielmehr sprach er:
“Wahrlich, Allah ist mein Schöpfer und auch euer Schöpfer. So dient Ihm. Doch, das ist der gerade Weg.” (Maryam: 36)
Allah der Allhöchste teilt mit, daß der Trinitätsglaube, der die ‘Tauhid-Lehre’ (Die Lehre der Einzigkeit Allahs) von Grund auf zugrunde richtet, ein schmerzliches Ende zur Folge haben wird. Jene, die zwei Götter außer Allah zur Seite stellen, werden am Tage der Auferstehung zusammen mit Isa (a.s.) in die göttliche Gegenwart hintreten, und über die, die gegen Allah und Seinen Gesandten Lüge erdichtet haben, wird angemessene Strafe verhängt.
Das Gespräch, das am Tage der Auferstehung zwischen Allah dem Allhöchsten und Isa (a.s.) zustande kommen wird, ist im edlen Qur’an wie folgt dargelegt:
“Allah hatte gesprochen: ‘O Isa, Sohn der Maryam! Hast du zu den Menschen gesprochen:’ Nehmt mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah’?’
Er sprach so:
Gewiß nicht! Gepriesen seist Du. Es geziemt mir nicht, unwares Wort zu sagen. Hätte ich es gesagt, so würdest Du es sicherlich wissen. Du weißt, was in mir ist, aber ich weiß nicht, was Du in Deinem Wesen hegst. Du allein bist es, Der die Verborgenen weiß.
Ich sprach zu ihnen nur das, was Du mich geheißen hattest: ‘Betet Allah an, Der mein Schöpfer und euer Schöpfer ist’.
Und ich war ihr Zeuge, solange ich unter ihnen weilte. Seitdem Du hast mich verscheiden lassen, bist allein Du ihr Wächter gewesen. Du bist der Zeuge aller Dinge.
Wenn Du sie strafst, sind sie fürwahr Deine Diener. Wenn Du ihnen verzeihst, bist Du wahrlich der Allmächtige, der Allweise.’” (Ma’ide: 116-118)
So wie die Juden damals den mit Allah dem Allhöchsten geschlossenen Bund gebrochen haben, haben auch die Christen ihr Bündnis gebrochen; und deshalb sind Haß und Feindschaft unter ihnen bis zum Tage der Auferstehung erregt worden.
Als Muhammed (a.s.) zum Gesandten Allahs berufen wurde, enthüllte er den Leuten von der Schrift vieles von dem, was sie verborgen hatten. Jedoch die Juden und Christen hielten sich für Söhne und Geliebte Allahs, lehnten deshalb seine Aufforderung ab.
Darüber heißt es im edlen Qur’an:
“Auch mit denen, die sagen: ‘Wir sind Nazarener (Christen)’, schlossen Wir einen Bund. Auch diese haben dann einen Teil von dem vergessen, woran sie gemahnt wurden. Darum erregten Wir Haß und Feindschaft unter ihnen bis zum Tage der Auferstehung.
Bald wird Allah sie wissen lassen, was sie getan haben.” (Ma’ide: 14)
“O Leute der Schrift! Unser Gesandter ist nunmehr zu euch gekommen. Er enthüllt euch vieles, was ihr von der Schrift geheimzuhalten pflegtet, und übte gegen vieles Nachsicht.
Wahrlich, zu euch sind ein ‘Nur’ (göttliches Licht) von Allah und ein klares Buch gekommen.” (Ma’ide: 15)
“Wahrlich, ungläubig sind diejenigen, die sagen: ‘Allah ist der Messias, der Sohn der Maryam.’
Sprich: ‘Wer vermochte wohl etwas gegen Allah, wenn Er den Messias, den Sohn der Maryam, seine Mutter und jene, die allesamt auf der Erde sind, vernichten will?
Allah’s ist das Königreich der Himmel und der Erde und dessen, was zwischen beiden ist. Er erschaft, was Er will. Allah hat Macht über alle Dinge.’” (Ma’ide: 117)
“Die Juden und die Nazarener sagten: ‘Wir sind die Söhne Allahs und Seine Lieblinge.’
Sprich: ‘Warum straft Er euch dann für eure Sünden? Nein! Auch ihr seid Menschen von denen, die Er erschaffen hat.
Er vergibt, wem Er will, Er straft wen Er will. Und Allah’s ist das Königreich der Himmel und der Erde und dessen, was zwischen beiden ist, und zu Ihm ist die Rückkehr.’” (Ma’ide: 18)
Die Lage der Leute der Schrift, die sich ihre Schriftgelehrten und Mönche zu Herren genommen haben, welche sich mit ihrer Aussage ‘Isa sei Sohn Allahs’ nicht begnügten und es zu weit trieben und zu sagen pflegten: ‘Der Messias, der Sohn der Maryam, ist der Herr’, wird im edlen Qur’an wie folgt dargelegt:
“Sie haben sich nicht Allah sondern ihre Schriftgelehrten und ihre Mönche und den Messias, den Sohn der Maryam, zu Herren genommen. Und doch war ihnen geboten worden, allein den einzigen Gott (Allah) anzubeten.
Es gibt keinen Gott außer Allah. Er ist erhaben über das, was sie Ihm zur Seite stellen.” (Tauba: 31)
Sie folgten diesem Gebot nicht; sie übertrieben es und gingen irre und gerieten in Polytheismus.
Jedoch war ihnen mit dem Munde Isa (a.s.) so gesprochen worden:
“O die Kinder Israels! Betet Allah an, Der mein Schöpfer und auch euer Schöpfer ist.
Wer Allah Götter zur Seite stellt, dem verwehrt Allah das Paradies. Seine Herberge wird das Feuer sein, und die Frevler haben keine Helfer.” (Ma’ide: 72)
Die Bedeutung von dem edlen Vers: “Sie haben sich nicht Allah sondern die Schriftgelehrten und Mönche zu Herren genommen.” hatte unser Gebieter, der Gesandte Allahs (s.a.s.) selbst wie folgt erläutert:
Adiy bin Hatim, der vordem ‘Nazarener’ (Christ) war, kam mit einem silbernen Kreuz am Hals nach Medina, um Kenntnisse über Islam zu erwerben. Er stellte an Muhammed (a.s.) einige Fragen, um seine Zweifel zu beseitigen. Er sprach: ‘Dieser Vers bezichtigt uns, als ob wir uns unsere Schriftgelehrten und Mönche zu Herren nähmen. Wir jedoch nehmen sie uns nicht zu Herren. Was bedeutet das?’
Als Muhammed (a.s.) fragte: ‘Sie erklärten für verboten, was erlaubt war und erklärten für erlaubt, was verboten war. Erkanntet ihr dies ebenso nicht an?’, bestätigte Adiy: ‘Ja, so ist es.’ Daraufhin sprach Muhammed (a.s.): ‘Das bedeutet doch, daß ihr sie euch zu Herren nehmt.” (Ibn-i Kesir)
Folglich deutet dieser Hadith darauf hin, daß diejenigen, die das Buch Allahs beiseitelassen und das Erlaubte für verboten und das Verbotene für erlaubt erklären, ihre Gelüste als Gott und Herrn betrachten und diejenigen, die ihnen gehorchen und folgen, sie zu Herren nehmen. Auch wenn sie sagen ‘Wir sind Gläubige’, ist diese Behauptung offenkundig nicht glaubhaft.
An die Bücher namens Thora und Evangelium, die in dieser Reihe zu Moses (a.s.) und zu Isa (a.s.) offenbart worden sind, zu glauben, gehört zu den Glaubensartikeln des Islam. Diese Bücher, je eine Quelle des ‘Nur’ und des rechten Weges zu ihren offenbarten Zeiten, wurden jahrhundertelang Richtschnur für die Menschheit.
Jedoch wurden die Originalfassungen dieser Bücher mit der Zeit verfälscht und durch die Menschen von ihrer ursprünglichen Bedeutung entfernt. Mit der Offenbarung des Evangeliums ist die Gültigkeit der Thora, und mit der Offenbarung des edlen Qur’an ist die Gültigkeit des Evangeliums aufgehoben worden.
Allah der Allhöchste legt dar, daß Er den edlen Qur’an unverfälscht hüten wird.
Der Islam ist die Religion der ‘Tauhid’ (die Lehre der Einzigkeit Allahs). Die Leute von der Schrift haben sich jedoch von der ‘Tauhid’ Lehre getrennt und sind von dem Weg Allahs abgekommen. Damit sie aus diesem Sumpf herauskommen können, hat Allah der Allhöchste Seinen Gesandten beauftragt, sie zur ‘Tauhid’ aufzufordern:
“Sprich: ‘O die Leute von der Schrift! Kommt herbei zu einem gleichen Wort zwischen euch und uns, so daß wir nichts außer Allah anbeten und nichts neben Ihn stellen und daß nicht die einen von uns die anderen vergöttern außer Allah.’
Und wenn sie sich doch abwenden, so sprecht: Bezeugt, daß wir Muslime sind.’” (Al-i Imran: 64)“Wenn die Leute der Schrift geglaubt hätten und gottesfürchtig gewesen wären, hätten Wir gewiß ihre Übel von ihnen hinweggenommen und hätten Wir sie gewiß in die Gärten der Wonne geführt.” (Ma’ide: 65)