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Die Erhabene Bedeutung Des EDLEN QUR’AN in Deutscher Sprache - Ömer Öngüt Görüşleri Sözleri Kitapları Düşünceleri Yazıları Eserleri
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Die Erhabene Bedeutung Des EDLEN QUR’AN in Deutscher Sprache
“Wahrlich, Wir Selbst haben den Qur’ân, die eine Ermahnung ist, hinabgesandt, und sicherlich sind Wir sein Hüter.” (Al-Hidschr: 9)

Hûd

 

SURA

HÛD

(11. Sura)

(Offenbart zu Makka. 123 Ayât)

 

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

1. Alif. Lâm. Râ. Dies ist ein Buch, dessen Verse unveränderlich bestimmt und dann im einzelnen erklärt worden sind, von Allah, dem Allweisen, Allkundigen.

2. Auf dass ihr keinen außer Allah dienet. Wahrlich, ich bin ein Warner und ein Bringer froher Botschaft, der von Ihm zu euch gesandt worden ist.

3. Erfleht von eurem Schöpfer Vergebung und bekehrt euch dann reumütig zu Ihm, auf dass Er euch dann bis zum Ende einer festgesetzten Frist mit schönen Dingen versorge und Seine Huld jedem gewähre, der sie verdient. Kehrt ihr euch jedoch ab, so fürchte ich die Strafe eines großen Tages, die über euch kommen wird.

4. Eure Heimkehr ist zu Allah. Er hat Macht über alle Dinge.

5. Wisset, dass sie ihre Brust zusammenfalten, um das vor Ihm zu verbergen, was in ihr ist. Wisset, dass, wenn sie sich auch mit ihren Gewändern bedecken, Allah weiß, was sie verbergen und was sie offenbaren. Er ist wohl der Kenner des Innersten der Brüste.

6. Die Versorgung jedes Geschöpfes auf der Erde obliegt Allah. Allah kennt seinen Aufenthaltsort und seinen Ruheplatz, an dem es zuletzt gelassen wird. Dies alles ist in einem deutlichen Buch (in Al-Lauhu-l-Mahfudz) verzeichnet.

7. Und Allah ist es, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf - Sein Al-'Arş (das Größte, was Allah der Allhöchste erschaffen hat) war zuvor auf dem Wasser -, damit Er euch prüfe, wer von euch die bessere Tat begehe. Wenn du sprichst: "Ihr werdet wahrlich nach dem Tode auferweckt werden", dann sagen die Ungläubigen gewiss: "Das ist nichts anderes als eine offenkundige Zauberei."

8. Und wahrlich, wenn Wir die Strafe auf einen berechneten Zeitpunkt aufschöben, würden sie sicherlich sagen: "Was hält sie zurück?". Wisset nun, an dem Tage, an dem die Strafe über sie kommt, da wird sie nicht mehr abgewandt; und das, was sie zu verspotten pflegten, umschließt sie rings.

9. Wahrlich, wenn Wir dem Menschen von Uns Barmherzigkeit zu kosten geben und sie ihm daraufhin fortnehmen, ist er gleich verzweifelt und undankbar.

10. Und wenn Wir ihm nach einer Drangsal, die ihn betroffen hat, eine Gabe zu kosten geben, so sagt er: "Das Übel ist von mir gewichen." Siehe, er ist frohlockend und prahlend.

11. Ausgenommen sind aber diejenigen, die standhaft sind und gute Werke tun. Und für sie ist Vergebung und ein großer Lohn bestimmt.

12. Vielleicht wirst du nun einen Teil von den Versen aufgeben, die dir offenbart wurden, und deine Brust wird davon bedrückt sein, deshalb, weil sie sagten: "Warum wurde denn zu ihm kein Schatz niedergesandt, oder warum kam kein Engel mit ihm?" Du aber bist nur ein Warner, und Allah ist der Anwalt aller Dinge.

13. Oder sagen sie: "Er hat den Qur'ân erdichtet"? Sprich: "So bringt zehn ebenbürtig erdichtete Suren hervor, und ruft an, wen ihr vermögt, außer Allah, wenn ihr an ihrer Behauptung wahrhaftig seid!"

14. Und wenn jene, die ihr angerufen habt, euch keine Antwort geben können, dann wisset, der Qur'ân ist nur mit Allahs Wissen offenbart worden. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Wollt ihr nun nicht Muslime werden?

15. Diejenigen, die das irdische Leben und seine Pracht begehren, wollen Wir dort für ihre irdischen Werke voll belohnen. Und sie sollen dort kein Unrecht leiden.

16. Diese sind es, für die es im Jenseits nichts gibt als das Feuer. Und das, was sie hienieden gewirkt haben, ist nichtig. Und eitel ist all das, was sie zu tun pflegten.

17. Ist denn der, der einem deutlichen Beweis von seinem Schöpfer folgt und einen Zeugen von Ihm vorbringt, und dem das Buch Moses als Führung und Barmherzigkeit vorausging, denen gleich, die ungläubig sind? Diese glauben an den Qur'ân. Wer von den Gruppen ihn verleugnet, dem ist das Feuer der verheißene Ort. Sei daher darüber nicht im Zweifel! Das ist die Wahrheit, die von deinem Schöpfer herabgesandt worden ist. Jedoch die meisten Menschen glauben es nicht.

18. Wer könnte ungerechter sein als der, der eine Lüge gegen Allah erdichtet? Jene Ungerechten werden ihrem Schöpfer vorgeführt werden. Und die Zeugen werden sprechen: "Das sind die, die Lügen gegen ihren Schöpfer erdichteten!" Wisset nun, der Fluch Allahs ist auf den Ungerechten.

19. Die Ungerechten, die die Menschen vom Wege Allahs abhalten und ihn zu krümmen suchen. Und sie verleugnen das Jenseits auch.

20. Sie vermögen auf der Erde Allah nicht zu schwächen. Und außer Allah haben sie keinen Beschützer. Mehrfach soll ihnen die Strafe werden! Denn sie können (die Wahrheit) weder sehen, noch hören sie zu.

21. Diese sind es, die gegen sich selbst Unrecht getan haben. Und das, was sie ersonnen haben, entschwand ihnen.

22. Ohne Zweifel sind es die, die im Jenseits die größten Verlierer sein werden.

23. Was diejenigen anbelangt, die da glauben und gute Werke tun und sich vor ihrem Schöpfer demütigen, so sind die Bewohner des Paradieses. Darin werden sie auf ewig verweilen.

24. Der Fall der beiden (gläubigen und ungläubigen) Parteien ist wie der (Fall) des Blinden und des Tauben und des Sehenden und des Hörenden. Sind nun beide wohl in der gleichen Lage? Wollt ihr denn nicht daran denken?

25. Wahrlich, Wir entsandten Noah zu seinem Volke. (Er sprach zu ihnen): "Ich bin für euch ein offenkundiger Warner."

26. "Betet keinen anderen außer Allah an. Wahrlich, ich fürchte für euch die Strafe eines schmerzlichen Tages."

27. Die Vornehmen seines Volkes, die ungläubig waren, sprachen: "Wir sehen in dir nur einen Menschen gleich uns, und wir sehen, dass dir keine als jene gefolgt sind, die aller äußeren Erscheinung nach die Niedrigsten unter uns sind, und wir sehen auch keinen Vorzug in euch über uns. Vielmehr erachten wir euch für Lügner."

28. Und Noah sprach: "O mein Volk! Was würdet ihr sagen, wenn ich einen deutlichen Beweis von meinem Schöpfer habe, und Er mir Seine Barmherzigkeit gewährt hat, die euch verborgen geblieben ist? Sollen wir sie euch da aufzwingen, wo sie euch zuwider ist?"

29. "O mein Volk! Ich verlange dafür kein Geld und Gut von euch. Mein Lohn ist allein bei Allah. Und ich werde gewiss nicht jene, die glauben, verstoßen. Denn sie werden ihrem Schöpfer begegnen. Jedoch erachte ich euch für ein Volk, das unwissend ist."

30. "O mein Volk! Wer würde mir gegen Allah helfen, wenn ich sie verstieße? Wollt ihr denn nicht nachdenken?"

31. "Und ich sage nicht zu euch: 'Die Schätze Allahs sind bei mir', noch kenne ich das Verborgene, noch sage ich: 'Ich bin ein Engel.' Noch sage ich von denen, die eure Augen verachten: 'Allah wird ihnen niemals Gutes gewähren.' Allah ist es, Der besser kennt, was in ihrem Innern ist. Wahrlich, sonst würde ich zu den Ungerechten gehören."

32. Sie sprachen: "O Noah! Schon hast du mit uns gehadert, sogar lange mit uns gehadert; so bringe uns denn die Strafe her, die du uns angedroht hast, wenn du zu den Wahrhaftigen gehörst!"

33. Er sprach: "Allah allein bringt es euch, wenn Er will. Ihr vermögt Ihn nicht zu schwächen."

34. "Mein Rat, den ich euch geben will, nützt euch nichts, wenn Allah euch abirren lassen will. Er ist euer Schöpfer, und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht werden."

35. Oder sagen sie: "Er hat es ersonnen"? Sprich: "Wenn ich es ersonnen habe, so sei dies meine Sünde. Und ich bin weit entfernt von dem, was ihr an Sünden begeht."

36. Und es wurde Noah offenbart: "Keiner von deinem Volk wird glauben, außer denjenigen, die bereits geglaubt haben. Betrübe dich darum nicht über das, was sie getan haben!"

37. "Und baue das Schiff unter Unserer Aufsicht, und nach Unserer Offenbarung. Sprich Mir nicht von den Ungerechten; denn diese werden mit Sicherheit ertrinken."

38. Während er das Schiff baute, verspotteten ihn die Vornehmen seines Volkes, sooft sie an ihm vorübergingen. Und er sprach: "Verspottet ihr uns, wahrlich, so werden auch wir euch verspotten, wie ihr spottet."

39. "Bald werdet ihr erfahren, wer es ist, über den eine Strafe kommen wird, die ihn mit Schande bedeckt, und wen eine immerwährende Strafe treffen wird."

40. Als dann Unser Befehl erging und der Ofen siedete, sprachen Wir zu Noah: "Bringe in das Schiff je zwei von allen Arten hinein, Pärchen, und deine Familie mit Ausnahme derer, gegen die das Wort bereits ergangen ist, und die Gläubigen!" Nur wenige glaubten da mit ihm.

41. Er sprach: "Steigt in das Schiff hinein! Seine Ausfahrt und seine Landung sei im Namen Allahs. Mein Schöpfer ist wahrlich Allverzeihend, Barmherzig."

42. Und das Schiff fuhr mit ihnen über Wogen gleich Bergen einher. Noah rief zu seinem Sohn, der sich abseits hielt: "Mein Söhnchen, steig mit uns ein und bleibe nicht mit den Ungläubigen!"

43. Sein Sohn sprach: "Ich würde mich auf einen Berg begeben, und er schützt mich vor dem Wasser." Noah sprach: "Es gibt heute keinen, der vor dem Befehl Allahs geschützt wird, außer denjenigen, derer Er Sich erbarmt." Und zwischen den beiden brach die Woge herein, und so war er unter denen, die ertranken.

44. Es wurde befohlen: "O Erde, verschlinge dein Wasser, o Himmel, halt ein!" und das Wasser begann zu sinken, und die Sache war entschieden. Und das Schiff kam auf dem Dschudyy zur Rast, und es wurde befohlen: "Fort mit dem Volk der Ungerechten!"

45. Und Noah rief zu seinem Schöpfer und sprach: "O mein Schöpfer! Mein Sohn gehört doch zu meiner Familie, und Deine Verheißung ist doch die Wahrheit, Du bist der beste Richter."

46. Allah sprach: "O Noah! Er gehört nicht zu deiner Familie. Denn er hat eine üble Tat begangen. So frage Uns nicht nach dem, wovon du keine Kenntnis hast. Ich ermahne dich, damit du nicht einer der Toren wirst."

47. Noah sprach: "O mein Schöpfer! Ich nehme meine Zuflucht zu Dir, dass ich Dich nicht nach etwas frage, von dem ich keine Kenntnis habe. Und wenn Du mir nicht verzeihst und Dich meiner nicht erbarmst, so werde ich unter den Verlorenen sein."

48. Es wurde befohlen: "O Noah! Steig (vom Schiff) hinunter mit Unserem Frieden und Segen! Aber es gibt (unter den kommenden Geschlechtern) Gemeinschaften, die Wir (auf der Welt) reichlich versorgen werden, und die dann eine schmerzliche Strafe von Uns treffen wird."

49. Mein Gesandter! Das ist einer der Berichte des Verborgenen, die Wir dir offenbaren. Du kanntest sie nicht zuvor, weder du noch dein Volk. So harre denn aus! Ganz gewiss entscheidet der Ausgang zugunsten der Ehrfürchtigen.

50. Und zu dem Volk Âd entsandten Wir ihren Bruder Hûd. Er sprach: "O mein Volk! Dient Allah. Ihr habt keinen Gott außer Ihm. Ihr pflegt nur Lügen zu erdichten."

51. "O mein Volk! Ich verlange von euch keinen Lohn dafür. Mein Lohn ist bei Dem, Der mich erschuf. Wollt ihr eure Vernunft denn nicht gebrauchen?"

52. "O mein Volk! Erfleht Vergebung von eurem Schöpfer, dann bekehrt euch reumütig zu Ihm, auf dass Er reichlich Regen vom Himmel über euch niedersende, und Kraft zu eurer Kraft hinzugebe. So wendet euch nicht als Sünder ab."

53. Sie sprachen: "O Hûd! Du hast uns keinen deutlichen Beweis (kein Wunder) gebracht. Wir wollen unsere Götter nicht auf dein Wort hin verlassen, noch werden wir an dich glauben."

54. "Wir können nur sagen, dass einer unserer Götter dich mit einem Übel heimgesucht hat." Und er sprach: "Ich rufe Allah zum Zeugen an. Und bezeugt auch ihr, dass ich nichts zu schaffen habe mit denen, die ihr neben Allah zur Seite stellt."

55. "So schmiedet denn Pläne gegen mich, ihr alle, und dann gewährt mir keine Frist!"

56. "Wahrlich, ich vertraue auf Allah, Der mein Schöpfer und auch euer Schöpfer ist. Es gibt kein Geschöpf, das Er nicht an seiner Stirnlocke hielte. Mein Schöpfer ist wahrlich auf dem rechten Weg."

57. "Und wenn ihr den Rücken kehrt, so habe ich euch verkündet, womit ich zu euch entsandt wurde. Mein Schöpfer kann ein anderes Volk an eure Stelle setzen, und ihr könnt Ihm nichts schaden. Wahrlich, mein Schöpfer ist Hüter über alle Dinge."

58. Und als Unser Befehl kam, da erretteten Wir Hûd und diejenigen, die mit ihm glaubten, durch Unsere Barmherzigkeit. Wir erretteten sie vor einer sehr schweren Strafe.

59. Dies ist das Volk Âd! Sie leugneten die Zeichen ihres Schöpfers wissentlich, und sie gehorchten nicht Seinen Gesandten und folgten dem Befehl eines jeden widerspenstigen Gewaltigen.

60. So wurden sie auf dieser Welt und auch am Tage der Auferstehung vom Fluch verfolgt. Siehe, das Volk Âd verleugnete seinen Schöpfer. Siehe, Âd, das Volk Hûds ist vom Allahs Erbarmen verstoßen.

61. Und zu dem Volk Thamûd entsandten Wir ihren Bruder Sâlih. Er sprach: "O mein Volk! Dient Allah, ihr habt keinen Gott außer Ihm. Er hat euch aus der Erde hervorgebracht und hat euch darauf Wohnstätte gegeben. So erfleht Vergebung von Ihm, und dann bekehrt euch reumütig zu Ihm. Wahrlich, mein Schöpfer ist euch nahe und der Erhörende der Gebete."

62. Sie sprachen: "O Sâlih! Du warst zuvor einer unter uns, von dem nur Gutes erwartet wurde. Willst du uns nun verwehren, das anzubeten, was unsere Väter anbeteten? Wahrlich, wir befinden uns in einem beunruhigenden ernsthaften Zweifel über das, wozu du uns aufforderst."

63. Er sprach: "O mein Volk! Was meint ihr, wenn ich einen klaren Beweis (ein Wunder) von meinem Schöpfer habe, und Er mir eine Barmherzigkeit von Sich erwiesen hat? Und wer würde mich vor Allah schützen, wenn ich Ihm ungehorsam bin? So würdet ihr mir nicht helfen, als dass ihr mein Verderben fördert."

64. "O mein Volk! Dies ist die Kamelstute Allahs als ein Zeichen (Wunder) für euch! So laßt sie auf Allahs Erde weiden. Fügt denn ihr kein Leid zu, sonst erfaßt euch eine nahe Strafe."

65. Doch sie zerschnitten ihr die Sehnen; da sprach er: "Erfreut euch in euren Wohnstätten noch drei Tage. Das ist eine Verheißung, die nicht der Lüge zu zeihen ist."

66. Als nun Unser Befehl eintraf, da erretteten Wir Sâlih und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, aus Unserer Barmherzigkeit von der Schmach jenes Tages. Wahrlich, dein Schöpfer ist der Allmächtige, der Erhabene.

67. Und jene, die Unrecht taten, erfaßte ein gewaltiger Schrei, und da lagen sie in ihren Wohnstätten leblos hingestreckt.

68. Als hätten sie nie darin gewohnt. Siehe, das Volk Thamûd verleugnete seinen Schöpfer. Siehe, das Volk Thamûd ist vom Allahs Erbarmen verstoßen.

69. Als Unsere Gesandte mit froher Botschaft zu Abraham kamen, sprachen sie: "Friede mit dir!" Und er antwortete: "Friede mit euch!" Und gleich danach brachte er ein gebratenes Kalb.

70. Als er aber sah, dass sie ihre Hände nicht danach ausstreckten, fand er ihr Benehmen nicht gut und empfand Furcht vor ihnen. Sie sprachen: "Fürchte dich nicht! Siehe, wir sind zum Volke Lots entsandt."

71. Und seine Frau stand dabei und lachte. Und wir verkündeten ihr Isaak und nach Isaak (den Enkel) Jakob.

72. Sie sprach: "Ach, wehe mir! Soll ich ein Kind gebären, wo ich doch eine alte Frau bin und dieser mein Ehemann ein Greis ist? Das ist fürwahr eine wunderliche Sache!"

73. Sie sprachen: "Wunderst du dich über den Beschluß Allahs? O Leute des Hauses! Allahs Gnade und Segnungen sind über euch. Wahrlich, Er ist Preiswürdig, Ruhmvoll."

74. Als die Furcht von Abraham gewichen war und die frohe Botschaft zu ihm kam, da begann er, mit Uns über das Volk Lots zu streiten. (Er bat um Ablassen oder Erleichtern der Strafe, da der Prophet Lot dort war.)

75. Wahrlich, Abraham war milde, mitleidig und Allah zugewandt.

76. "O Abraham! Laß davon ab. Wahrlich, schon ist der Befehl deines Schöpfers ergangen. Ganz gewiss wird über sie eine unabwendbare Strafe hereinbrechen."

77. Als Unsere Gesandten zu Lot kamen, betrübte er sich ihretwegen und wurde ratlos und entsetzt. Er sprach: "Das ist ein schwerer Tag!"

78. Sein Volk, das schon zuvor Schlechtigkeiten verübt hatte, kam eilends zu ihm gelaufen. Er sprach: "O mein Volk! Dies hier sind meine Töchter. Sie sind reiner für euch. So fürchtet Allah und bringt keine Schande vor meiner Gäste über mich! Gibt es denn keinen vernünftigen Mann unter euch?"

79. Sie sprachen: "Du weißt doch, dass wir kein Anrecht auf deine Töchter haben, und du weißt recht wohl, was wir wollen!"

80. Er sprach: "Hätte ich doch Macht über euch, oder könnte ich zu einer starken Stütze meine Zuflucht nehmen!"

81. Die Engel sprachen: "O Lot! Wir sind Gesandte deines Schöpfers. Sie können dich nimmermehr erreichen. So mach dich auf mit deiner Familie in einer Phase der Nacht. Niemand von euch wende sich um, außer deiner Frau. Wahrlich, was jene dort treffen wird, das wird auch sie treffen. Die ihnen verheißene Zeit dauert bis zum Sonnenaufgang. Ist nicht der Morgen nahe?"

82. Als nun Unser Befehl eintraf, da kehrten Wir in diesem Land das Oberste zuunterst und ließen auf sie Backsteine niedergehen, die wie Regentropfen aufeinander folgten.

83. Bei deinem Schöpfer gezeichnete Steine. Und diese Steine liegen den Ungerechten nicht fern.

84. Und zu dem Volk Madyan entsandten Wir ihren Bruder Schu'aîb. Er sprach zu ihnen: "O mein Volk, dient Allah, ihr habt keinen Gott außer Ihm. Verkürzt nicht Maß und Gewicht. Wahrlich, ich sehe euch im Wohlsein und fürchte für euch die Strafe eines allumfassenden Tages."

85. "O mein Volk! Gebt volles Maß und Gewicht nach Richtigkeit. Verkürzt nicht die Menschen in ihrem Gut und richtet auf der Erde kein Unheil, indem ihr Unfrieden stiftet."

86. "Der Gewinn, den Allah bei euch (als erlaubt) ließ, ist besser für euch, wenn ihr gläubig seid. Und ich bin kein Wächter über euch."

87. Sie sprachen: "O Schu'aîb! befiehlt dir dein Gebet, dass wir das verlassen sollen, was unsere Väter anbeteten, oder dass wir aufhören sollen, mit unserem Besitz zu tun, was uns beliebt? Du bist doch fürwahr der Milde, der Kluge."

88. Er sprach: "O mein Volk! Was meint ihr, wenn ich einen deutlichen Beweis von meinem Schöpfer habe und Er mich mit einer schönen Versorgung von Sich versorgt hat? Ich will nicht gegen euch das tun, was ich euch zu unterlassen bitte. Ich will nur Besserung, soweit ich es vermag. Mein Gelingen ist allein durch Allahs Hilfe. Nur auf Ihn vertraue ich, und nur an Ihn wende ich mich."

89. "O mein Volk! Möge eure Feindseligkeit gegen mich euch nicht dazu führen, dass euch das gleiche trifft wie das, was das Volk Noahs oder das Volk Hûds oder das Volk Sâlihs getroffen hat! Und das Volk Lots ist ja von euch nicht fern."

90. "Bittet euren Schöpfer um Vergebung. Alsdann bekehrt euch reumütig zu Ihm. Wahrlich, mein Schöpfer ist sehr Barmherzig und Liebevoll."

91. Sie sprachen: "O Schu'aîb! Wir verstehen nicht viel von dem, was du sprichst. Wir sehen dich schwach unter uns. Und wäre nicht dein Stamm gewesen, so hätten wir dich gewiss gesteinigt. Und du wärest machtlos gegen uns."

92. Er sprach: "O mein Volk! Ist mein Stamm geehrter bei euch als Allah, dass ihr Ihn geringschätzig hinter euch werft? Doch wahrlich, mein Schöpfer umfaßt alles, was ihr tut."

93. "O mein Volk! Handelt eurem Standpunkt gemäß, auch ich werde handeln. Bald werdet ihr erfahren, auf wen eine Strafe niederfallen wird, die ihn schändet, und wer ein Lügner ist. Und wartet! Wahrlich, ich warte mit euch."

94. Als Unser Befehl eintraf, da erretteten Wir Schu'aîb und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, durch Unsere Barmherzigkeit. Der gewaltige Schrei erfaßte diejenigen, die Unrecht getan hatten, so dass sie leblos in ihren Heimstätten hingestreckt lagen.

95. Als hätten sie niemals darin gewohnt. Wahrlich, das Volk Madyan wurde gerade so verstoßen, wie das Volk Thamûd verstoßen worden war.

96. Wahrlich, Wir entsandten Moses mit Unseren Zeichen (Wundern) und mit einem offenbaren Beweis.

97. Zu Pharao und seinen Vornehmen. Und sie folgten Pharaos Befehl. Und Pharaos Befehl war keineswegs gerecht.

98. Am Tage der Auferstehung geht Pharao seinem Volk voran, und er führt sie in das Feuer hinab. Und schlimm ist das Ziel, wohin sie gelangen!

99. Und sie werden von einem Fluch verfolgt sowohl hienieden, wie auch am Tage der Auferstehung. Und schlimm ist die Gabe, die ihnen gegeben wird!

100. Das sind die Kunden von den Städten, die Wir dir erzählt haben. Einige von ihnen stehen aufrecht da, und andere sind zerstört worden.

101. Nicht Wir taten ihnen Unrecht, sondern sie taten sich selber Unrecht an. Als der Befehl deines Schöpfers eintraf, nützten ihre Götter ihnen überhaupt nichts, die sie statt Allah anbeteten. Sie vermehrten nur ihr Verderben.

102. Und so erfaßt dein Schöpfer, wenn Er ein Land erfaßt, dessen Bewohner Ungerechte sind.

103. Darin liegt gewiss ein Zeichen (eine Lehre) für diejenigen, die die Strafe des Jenseits fürchten. Das ist ein Tag, an dem die Menschen insgesamt versammelt werden, und das ist ein Tag, der erlebt werden wird.

104. Und Wir haben ihn nur verschoben, damit eine berechnete Frist abläuft.

105. Wenn jener Tag kommt, dann kann niemand sprechen, es sei denn mit der Erlaubnis Allahs. Unter ihnen gibt es dann welche, die unselig und welche, die selig sind.

106. Diejenigen, die unselig sind, sind im Feuer. Wie sie dort seufzen und stöhnen!

107. Darin werden sie auf ewig bleiben, solange die Himmel und die Erde dauern, es sei denn dein Schöpfer will es anders. Wahrlich, dein Schöpfer ist es, Der macht, was Er will.

108. Was die Glückseligen anbelangt, so sollen sie im Paradies sein. Darin werden auf ewig verweilen, solange die Himmel und die Erde dauern, es sei denn dein Schöpfer will es anders. Das ist eine ununterbrochene Gabe.

109. Und sei nicht im Zweifel darüber, dass das eitel ist, was sie verehren! Sie verehren nur, was ihre Väter zuvor verehrten. Wir werden ihnen wahrlich ihren Anteil (an der Strafe) unverkürzt gewähren.

110. Wahrlich, Wir haben Moses die Schrift gegeben, doch dann waren sie uneins über sie. Wäre nicht schon zuvor ein Wort von deinem Schöpfer ergangen, so wäre es zwischen ihnen entschieden worden. Wahrlich, sie (auch die Ungläubigen deines Volkes) sind in bedenklichem Zweifel über diesen Qur'ân.

111. Wahrlich, dein Schöpfer wird ihnen allen sicher ihre Taten vergelten. Denn Er ist recht wohl kundig, was sie tun.

112. Sei aufrichtig, wie dir befohlen worden ist! Und auch diejenigen mit dir, die sich reumütig bekehrt haben. Überschreitet nicht die Grenzen! Wahrlich, Er sieht wohl, was ihr tut.

113. Neigt euch nicht zu denen, die Unrecht tun. Sonst erfaßt das Feuer auch euch. Ihr habt keinen Beschützer außer Allah, und geholfen wird euch auch nicht.

114. Und verrichte das Gebet an den beiden Tagesenden und in den Stunden der Nacht, die dem Tage näher sind! Wahrlich, die guten Taten tilgen die bösen. Das ist eine Ermahnung für diejenigen, die sich ermahnen lassen möchten.

115. Sei standhaft! Denn wahrlich, Allah läßt den Lohn derer, die Gutes tun, nicht verloren gehen.

116. Sollten die Tugendhaften unter den Geschlechtern vor euch denn nicht versuchen, Missetaten zu verhindern? Nur wenige unter ihnen, die Wir erretteten, handelten so. Doch die Ungerechten folgten dem, was ihnen Genuß und Behagen versprach. Und sie waren Sünder.

117. Und dein Schöpfer ist nicht Der, Der die Städte zu Unrecht zerstören würde, wenn ihre Bewohner rechtschaffen wären.

118. Und hätte dein Schöpfer es gewollt, so hätte Er die Menschen alle zu einer einzigen Gemeinde gemacht; doch sie hören nicht auf, uneins zu sein.

119. Ausgenommen davon sind jene, derer dein Schöpfer Sich erbarmt hat, und dazu (Seine Barmherzigkeit zu erweisen) hat Er sie erschaffen. Und das Wort deines Schöpfers ist in Erfüllung gegangen: "Wahrlich, Ich werde die Hölle mit den Dschinn und den Menschen insgesamt füllen!"

120. Und alles, was Wir von den Geschichten der Gesandten berichten, ist, um dein Herz zu festigen. Auch hierin ist die Wahrheit zu dir gekommen und eine Ermahnung und eine Warnung für die Gläubigen.

121. Und sprich zu denen, die nicht glauben: "Handelt eurem Standpunkt gemäß, auch wir handeln (um die Wahrheit zu verkünden)"

122. "Wartet nur! Wahrlich, wir warten auch."

123. Und Allahs ist das Verborgene der Himmel und der Erde. Zu Ihm werden alle Angelegenheiten zurückgebracht. So diene Ihm und vertraue auf Ihn. Und dein Schöpfer ist eures Tuns nicht achtlos.


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