1. O ihr Menschen! Fürchtet euren Schöpfer, Der euch erschaffen hat aus einem einzigen Wesen und aus ihm seine Gattin erschuf und aus den beiden viele Männer und Frauen entstehen ließ. Und fürchtet Allah, in Dessen Namen ihr einander bittet und fürchtet Ihn im Namen eurer Verwandtschaft. Wahrlich, Allah wacht über euch.
2. Gebt den Waisen ihr Gut. Tauscht nicht das Gute mit dem Schlechten ein. Zehrt nicht ihr Gut zu dem eurigen hinzu; denn das ist eine große Sünde.
3. Und wenn ihr fürchtet, nicht Gerechtigkeit gegen die Waisen (deren Vormund ihr seid) zu üben (falls ihr sie heiratet), so heiratet die Frauen, die für euch erlaubt sind (zu heiraten), zwei, drei, oder vier. Und wenn ihr fürchtet, ihr könnt sie nicht gerecht und billig handeln, dann heiratet nur eine oder begnügt euch mit euren Sklavinnen, die ihr besitzt. Das ist ja angemessener, Ungerechtigkeit zu vermeiden.
4. Und gebt den Frauen, die ihr geheiratet habt, ihre Mahr mit Freuden. Und wenn sie euch etwas davon freiwillig erlassen, so genießt es unbedenklich zum Wohlsein.
5. Und gebt nicht den Schwachsinnigen euer Gut, das Allah euch zum Unterhalt anvertraut hat. Versorgt sie damit und kleidet sie und sprecht zu ihnen mit freundlichen Worten.
6. Und prüft die Waisen, bis sie die Ehereife erreicht haben. Und wenn ihr in ihnen Vernünftigkeit wahrnehmt, so händigt ihnen ihr Gut aus. Und zehrt es nicht auf verschwenderisch und in Eile, weil ihr fürchtet, sie würden großjährig und würden es euch wegnehmen. Wer (als Vormund) reich ist, der soll sich zurückhalten (der soll sich mit seinem eigenen Gut begnügen), und wer arm ist, der soll nach Billigkeit (nur so viel, was er für seinen lebensnotwendigen Unterhalt braucht) davon zehren. Und wenn ihr ihnen ihr Gut aushändigt, läßt dies ihnen gegenüber bezeugen. Und es genügt, dass Allah zur Rechenschaft zieht.
7. Den Männern steht ein Teil von dem zu, was ihre Eltern und Verwandten hinterlassen haben. Und ebenfalls steht den Frauen ein Teil von dem zu, was ihre Eltern und Verwandten hinterlassen haben. Sei es wenig oder viel, es ist so bestimmt. Diese Anteile sind als Pflicht vorgeschrieben.
8. Und wenn die Verwandten und die Waisen und die Armen bei der Teilung der Erbschaft anwesend sind, so gebt ihnen auch etwas davon und sprecht freundliche Worte zu ihnen.
9. Und diejenigen, die, wenn sie schwache Nachkommen hinterließen und für sie bangen würden, (sollen um die anderen auch bangen). Sie sollen Allah fürchten und geziemende Worte sprechen.
10. Diejenigen, die Waisen Gut ungerecht aufzehren, füllen sich in Wirklichkeit nur Feuer in ihre Bäuche, und sie werden in aufgelodertes Feuer hineingeführt.
11. Allah schreibt euch hinsichtlich eurer Kinder (bei der Erbteilung) wie folgt vor: Auf eines männlichen Geschlechts kommt gleichviel wie auf zwei weiblichen Geschlechts. Sind es aber nur Frauen, mehr als zwei, so gehört zwei Drittel der Hinterlassenschaft ihnen. Ist es nur eine, soll sie die Hälfte haben. Hat er (der Verstorbene) Kinder, so soll jedes Elternteil den sechsten Teil der Hinterlassenschaft erhalten; hat er jedoch keine Kinder, und seine Eltern beerben ihn, so steht seiner Mutter der dritte Teil zu. (Und der Rest gehört seinem Vater). Und hat er (der Verstorbene) Brüder, dann gehört der sechste Teil seiner Mutter. Diese Bestimmungen sind gültig nach der Bezahlung seiner (des Verstorbenen) Schulden und Erfüllung der Vermächtnisse, die er gemacht hat. Eure Väter und eure Kinder - ihr könnt nicht wissen, wer von beiden euch an Nutzen näher steht. Diese Anteile sind von Allah bestimmt und euch vorgeschrieben. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Einzig Allweise.
12. Und ihr bekommt die Hälfte von dem, was eure Gattinnen hinterlassen haben, falls sie keine Kinder haben. Haben sie jedoch Kinder, so erhaltet ihr ein Viertel von dem, was sie hinterlassen haben. Das sind nach der Bezahlung der etwa gemachten Vermächtnisse und Schulden. Und ihnen steht ein Viertel von eurer Hinterlassenschaft (nach der Bezahlung eurer Vermächtnisse und Schulden) zu, falls ihr keine Kinder habt. Habt ihr jedoch Kinder, dann erhalten sie ein Achtel davon. Handelt es sich um einen Mann oder eine Frau, das von einer Person beerbt wird, die weder ein Kind noch einen Vater, sondern einen Bruder oder eine Schwester zugegen hat, dann steht diesen je ein Sechstel zu. Sind aber mehr als zwei (Geschwister) vorhanden, so teilen sie sich ein Drittel, ohne dass jemand benachteiligt wird. Das sind nach der Bezahlung der etwa gemachten Vermächtnisse und Schulden. All diese Bestimmungen sind ein Gebot von Allah. Allah ist Allwissend, Milde.
13. Und dies sind die Bestimmungen und Schranken Allahs, welche die Erben betreffen. Allah führt diejenigen, die Ihm Selbst und Seinem Gesandten gehorchen, in Gärten ein, durch die Ströme fließen. Darin werden sie ewig bleiben. Das ist doch die größte Erlösung und Glückseligkeit.
14. Wer aber Allah und Seinem Gesandten den Gehorsam versagt und Seine Schranken übertritt, den führt Er ins Feuer, wo er ewig bleiben wird. Und ihm wird eine schmähliche Strafe zuteil.
15. Und welche von euren Frauen Unzucht (Ehebruch) begehen, dann ruft vier von euch als Zeugen gegen sie auf. Bezeugen sie es, dann schließt sie in die Häuser ein, bis der Tod sie ereilt oder Allah ihnen einen Ausweg gibt.
16. Und wenn zwei von euch Unzucht begehen, dann bestraft sie beide. Wenn sie aber reumütig umkehren und sich bessern, dann laßt ab von ihnen. Denn Allah ist Der die Reue Annehmende, der Barmherzige.
17. Die bei Allah angenommene Reue ist die derjenigen, die nur in Unwissenheit Böses tun und hierauf beizeiten umkehren. Doch Allah nimmt ihre Reue an. Und Allah ist der Allwissende, der Allweise.
18. Aber, nicht annehmbar ist die Reue derjenigen, die immer wieder Schlechte Taten begehen, und die erst, wenn der Tod ihnen plötzlich naht, sagen: "Jetzt kehre ich um". Und auch die Reue derjenigen, die als Ungläubige sterben, ist unannehmbar. Und für sie haben Wir eine schmerzliche Strafe bereitet.
19. O die ihr glaubt! Es ist euch nicht erlaubt, Frauen gegen ihren Willen zu beerben. Bedrängt sie nicht, um einen Teil von dem zu nehmen, was ihr ihnen (als Mahr) gegeben habt, es sei denn, sie hätten offenkundig Schamlosigkeit begangen. Verkehrt in Billigkeit mit euren Frauen. Und wenn ihr Abscheu gegen sie empfindet, so kann es möglich sein, dass ihr vielleicht Abscheu gegen etwas empfindet, in das Allah viel Gutes gelegt hat.
20. Wenn ihr eine Gattin entlaßt und dafür eine andere heiraten wollt und ihr habt der ersten ein Gut (als Mahr) in großer Summe gegeben, so nehmt nichts von ihm fort. Wollt ihr es etwa in Verleumdung und offenbarer Sünde fortnehmen?
21. Und wie könntet ihr es fortnehmen, wo ihr einander bereits beiwohntet und sehr eng miteinander verbandet, und sie von euch einen festen Bund empfingen.
22. Und heiratet keine Frauen, die eure Väter geheiratet hatten, es sei denn, es geschah bereits zuvor (vor diesem Verbot). Wahrlich, es ist eine Schande, ein Abscheu und ein übler Weg.
23. Verboten sind euch (zur Heirat) eure Mütter, eure Töchter, eure Schwestern, eure Vaterschwestern, eure Mutterschwestern, eure Bruderstöchter und Schwestertöchter, eure Nährmütter, die euch gestillt haben, eure Milchschwestern, die Mütter eurer Frauen, eure Stieftöchter, die in eurem Schutz sind, von euren Frauen, mit denen ihr die eheliche Beziehung vollzogen habt. Habt ihr dies jedoch noch nicht mit ihnen vollzogen, so ist es keine Sünde, ihre Töchter zu heiraten. Ebenfalls sind euch verboten, die Ehefrauen eurer Söhne aus eurer Abstammung zu heiraten und zwei Schwestern zusammen zu haben. Was aber in der Zeit der Unwissenheit bereits geschehen ist, ist schon vergeben. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend und Barmherzig.
24. Verwehrt sind euch auch verheiratete Frauen, außer denen, die ihr (als Kriegsgefangene) von Rechts wegen besitzt. Dies sind die Verbote, die Allah euch vorgeschrieben hat. Und erlaubt ist euch außer diesem, dass ihr mit eurem Gut Frauen begehrt, (ihnen Mahr gebt und sie heiratet), zum tugendhaften Leben und nicht zur Unzucht. Gebt den Frauen, die ihr genossen habt, ihr festgesetztes Mahr. Es ist euch keine Sünde, wenn ihr nach dem festgesetzten Mahr euch gegenseitig (über eine neue Übereinkunft) einigt. Wahrlich, Allah ist der Allwissende, der Allweise.
25. Und wer von euch es sich nicht leisten kann, freie, gläubige Frauen zu heiraten, der heirate von dem Besitz eurer rechten Hand unter euren gläubigen Mägden. Und Allah kennt euren Glauben sehr wohl. Und ihr seid einer vom andern. Darum heiratet sie mit Erlaubnis ihrer Familien, wenn sie keusch sind, weder Unzucht treiben noch insgeheim Liebhaber nehmen; und gebt ihnen ihr Mahr in Billigkeit. Und wenn sie verheiratet sind und Ehebruch begehen, dann sollen sie die Hälfte der Strafe erleiden, die für freie Frauen vorgeschrieben ist. Diese (Erleichterung) gilt für diejenigen unter euch, die fürchten in Bedrängnis zu kommen. Dass ihr aber Geduld übt, ist besser für euch. Und Allah ist Allverzeihend, Barmherzig.
26. Allah will euch dies kundtun und will euch den Weg derer, die vor euch waren, leiten und Sich in Gnade zu euch kehren. Allah ist der Allwissende, der Einzig Allweise.
27. Und Allah will Sich in Gnade zu euch kehren; diejenigen aber, die den niederen Gelüsten folgen, wollen, dass ihr vom rechten Weg völlig abweicht.
28. Allah will eure Bürde erleichtern; denn der Mensch ist schwach erschaffen.
29. O die ihr glaubt, zehrt nicht euer Gut untereinander in Nichtigkeit (betrügerischer Weise)! - Anders ist es, wenn es sich um ein Geschäft handelt, das ihr in gegenseitigem Übereinkommen abschließt. Und tötet euch nicht selbst. Wahrlich, Allah ist sehr Barmherzig gegen euch.
30. Wer dies in Übertretung und in frevelhafter Weise tut, den werden Wir in die Hölle hineinstoßen. Und das ist Allah ein Leichtes.
31. Wenn ihr die großen Sünden meidet, die euch verboten sind, dann bedecken Wir eure Vergehen und führen euch an einen ehrenvollen Platz.
32. Begehrt nicht das, womit Allah die einen von euch vor den anderen ausgezeichnet hat. Die Männer erhalten ihren Anteil nach ihrem Verdienst, und die Frauen erhalten ihren Anteil nach ihrem Verdienst. Und bittet Allah um Seine Huld und Gnade. Wahrlich, Allah ist der Allwissende.
33. Einem jeden haben Wir Erben bestimmt für das, was Eltern und Verwandte hinterlassen haben. Und gebt jenen, mit denen eure Eide einen Bund bekräftigten, ihren Anteil. Wahrlich, Allah ist von allem Zeuge.
34. Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor. Denn Allah hat die einen vor den andern ausgezeichnet. Und überdies geben die Männer von ihrem Vermögen für die Frauen aus. Tugendhafte Frauen sind die, die gehorsam sind und diejenigen, welche die Geheimnisse wahren, wie Allah sie bewahrt hat. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet, ermahnt sie. Wenn sie nicht vernünftig werden, laßt sie allein in ihren Betten. Und hören sie trotzdem nicht auf, so schlagt sie. Und wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist der Allhöchste, der Große.
35. Und wenn ihr einen Bruch zwischen Mann und Frau befürchtet, dann sendet ihnen einen Schiedsrichter von seiner Familie und einen Schiedsrichter von ihrer Familie. Wenn diese Schiedsrichter Aussöhnung herbeiführen wollen, dann stiftet Allah Frieden zwischen Mann und Frau. Wahrlich, Allah ist der Allwissende, der Allkundige.
36. Dient Allah und stellt Ihm nichts zur Seite. Und seid gut zu den Eltern, und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem nahen Nachbarn und dem entfernten Nachbarn, den vertrauten Freund, dem Reisenden und zu dem, den ihr von Recht wegen besitzt. Und Allah liebt nicht den Hochmütigen und den Prahler.
37. Sie sind geizig, und gebieten den Leuten, geizig zu sein. Und sie verbergen, was Allah ihnen in seiner Huld gegeben hat. Und Wir haben den Ungläubigen eine schändende Strafe bereitet.
38. Sie spenden ihr Gut den Menschen zur Schau, und glauben nicht an Allah und an den Jüngsten Tag. Falls der Satan jemandem ein Freund ist - welch ein übler Freund ist er!
39. Was aber käme über sie, wenn sie an Allah, an den Jüngsten Tag glaubten, und von dem (auf Seinem Weg) spendeten, was Allah ihnen beschert hat? Und Allah kennt sie wohl.
40. Wahrlich, Allah tut kein Unrecht; auch nicht vom Gewicht eines Stäubchens. Und wenn irgendeine gute Tat da ist, vervielfacht Er sie und gibt von Sich aus großen Lohn.
41. Und wie würde es mit ihnen stehen, wenn Wir von jedem Volk einen Zeugen herbeibringen und dich zum Zeugen gegen sie herbeibringen?
42. Am Tage der Auferstehung würden die Ungläubigen und diejenigen, die dem Propheten den Gehorsam versagten, wünschen so sehr, dass sie dem Erdboden gleichgemacht würden, und sie können vor Allah kein Wort verbergen.
43. O die ihr glaubt, nähert euch nicht dem Gebet, wenn ihr nicht bei Sinnen seid - bis ihr versteht, was ihr sprecht -, noch im Zustand der Unreinheit - ausgenommen als Reisende unterwegs -, bis ihr rituelle Ganzwaschung (Ghusl) vorgenommen habt. Wenn ihr krank oder auf einer Reise seid oder einer von euch von der Notdurft zurückkommt, oder wenn ihr Frauen berührt habt und kein Wasser findet, dann macht Tayammum mit gutem (reinem) Sand, reibt euch Gesicht und Hände ab. Wahrlich, Allah ist sehr Nachsichtig und Allverzeihend.
44. Schau doch auf jene, denen ein Teil von der Schrift gegeben wurde! Sie erkaufen Irrtum und wünschen, dass ihr auch vom Wege abirrt.
45. Allah kennt eure Feinde am besten. Und Allah genügt euch als wahrer Freund, und Allah genügt euch als wahrer Helfer.
46. Es gibt welche von den Juden, die Worte aus ihren Stellungen verdrehen und sagen: "Wir haben vernommen und wir gehorchen nicht", "Und höre du, ohne zu vernehmen". Und sie sagen: "Râinâ", indem sie ihre Zungen herumbiegen (die Worte anders aussprechen, als sie sind) und den Glauben lästern. Und hätten sie gesagt: "Wir hören und wir gehorchen", "Höre, und schau gnädig auf uns", wäre es besser für sie gewesen und aufrechter. Aber Allah hat sie wegen ihren Unglauben verflucht; daher glauben sie nur wenig.
47. O die Leute von der Schrift! Glaubt an das, was Wir herabgesandt haben, bestätigend das, was euch schon vorliegt, bevor Wir manche Gesichter vernichten und sie auf ihre Rücken werfen oder sie verfluchen, wie Wir die Ashab-i sabt (die Sabbatleute: die Juden, die das Samstagsgebot nicht achteten) verfluchten. Allahs Befehl wird sicherlich ausgeführt.
48. Wahrlich, Allah vergibt es nicht, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden. Doch Er vergibt, was außer diesem ist, wem Er will. Und wer Allah Götter zur Seite stellt, der hat wahrhaftig eine große Sünde ersonnen.
49. Hast du nicht jene gesehen, die sich selber reinsprechen? Nein! Allah spricht aber rein, wen Er will, und keinem wird ein Fädchen Unrecht getan.
50. Schau, wie sie Lüge gegen Allah ersinnen. Und das allein genügt als offenkundige Sünde.
51. Hast du nicht jene gesehen, denen die Schrift gegeben wurde? Sie glauben an die Götzen und Tâghut. Dann sagen sie von den Ungläubigen: "Sie sind des Weges besser geleitet als die Gläubigen."
52. Diese sind es, die Allah verflucht hat. Und für den (Verfluchten), den Allah von Seiner Gnade gewiesen hat, kannst du keinen Helfer finden.
53. Oder haben sie etwa Anteil an der Herrschaft? Wäre es so, dann würden sie den Menschen nicht einmal so viel wie die Rille eines Kerns abgeben.
54. Oder beneiden sie etwa die Menschen um das, was Allah ihnen aus Seiner Huld gegeben hat? Nun, Wir gaben wohl dem Haus Abraham das Buch und die Weisheit, und Wir schenkten ihnen ein mächtiges Reich.
55. Einige von ihnen glaubten an ihn, andere aber wandten sich von ihm ab. Und als ein Flammenfeuer genügt die Hölle!
56. Diejenigen, die Unsere Zeichen verleugnen und die ungläubig werden, die werden Wir bald ins Feuer stoßen. Sooft ihre Haut verbrannt ist, werden Wir ihnen eine andere Haut geben, damit ihre Strafe härter wird. Wahrlich, Allah ist der Allmächtige, der Allweise.
57. Diejenigen aber, die glauben und gute Werke tun, werden Wir in Gärten einführen, durch die Ströme fließen. Darin werden sie ewig bleiben. Dort sind reine Gattinnen für sie. Und Wir werden sie in einen dunklen Schatten führen.
58. Allah gebietet euch, die Treuhandschaft denen zu übergeben, die ihrer würdig sind; und wenn ihr zwischen Menschen richtet, nach Gerechtigkeit zu richten. Siehe, wie schön ist das, wozu Allah euch ermahnt. Wahrlich, Allah ist der Allhörende, der Allsehende.
59. O die ihr glaubt! Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und denen, die unter euch Befehlsgewalt besitzen. Und wenn ihr über etwas streitet, so bringt es vor Allah und den Gesandten, wenn ihr an Allah und an den Jüngsten Tag glaubt. Das ist für euch besser und am Ende auch schöner.
60. Mein Gesandter! Siehst du jene nicht, die behaupten, an das zu glauben, was zu dir und was vor dir herabgesandt worden ist? Und sie wollen sich vor dem Tâghut richten lassen, wo ihnen doch befohlen worden ist, nicht an ihn zu glauben. Und der Satan will sie in weite Irre führen.
61. Und wenn ihnen gesagt wird: "Kommt her zu dem (Qur'ân), was Allah herabgesandt hat, und zu dem Gesandten", siehst du die Heuchler sich in Widerwillen von dir abwenden.
62. Und wie würde es (mit ihnen) stehen, wenn ein Unheil sie trifft als Strafe für das, was ihre Hände zuvor taten? Dann kommen sie zu dir und schwören bei Allah: "Wir wollten ja nur Gutes machen und zwischen ihnen schlichten."
63. Diese sind es, von denen Allah wohl weiß, was in ihren Herzen ist. So wende dich von ihnen ab und ermahne sie und sprich zu ihnen über sie selbst eindringliche Worte.
64. Und Wir haben keinen Gesandten geschickt, ohne dass ihm mit Allahs Erlaubnis gehorcht worden wäre. Wären sie zu dir gekommen, nachdem sie sich selbst Unrecht getan hatten, und hätten sie zu Allah um Verzeihung gefleht, und hätte der Gesandte für sie um Verzeihung gebeten, so hätten sie gewiss Allah Allvergebend und Barmherzig gefunden.
65. Nein, es ist nicht so!... Bei deinem Schöpfer! Sie sind nicht eher Gläubige, bis sie dich zum Richter über ihre Streitsachen machen, und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich voller Ergebung fügen.
66. Und hätten Wir ihnen vorgeschrieben: "Tötet euch selbst oder verlaßt eure Häuser!", so hätten sie es nicht getan, ausgenommen einige wenige von ihnen. Hätten sie aber das getan, wozu sie aufgefordert worden waren, so wäre es gewiss besser für sie gewesen und stärkender (für ihren Glauben).
67. Dann hätten Wir ihnen gewiss von uns aus einen großen Lohn gegeben.
68. Und Wir hätten sie sicher auf den rechten Weg geleitet.
69. Und wer Allah und dem Gesandten gehorcht, diese werden ja unter den Propheten, den Wahrhaftigen, den Zeugen (Märtyrern) und den Rechtschaffenen sein, denen Allah Seine Huld gewährt hat. Welch gute Gefährten!
70. Und diese Huld, (die den Gehorchenden gewährt wird), ist ja von Allah. Und Allah genügt als Allwissender.
71. O die ihr glaubt, seid auf eurer Hut! Dann zieht entweder truppweise aus oder alle zusammen.
72. Und es gibt unter ihnen manche, die zurückbleiben. Und wenn euch ein Unglück trifft, sagen sie: "Wahrlich, Allah ist gnädig zu uns gewesen, dass wir nicht bei ihnen zugegen waren."
73. Wenn euch aber eine Huld von Allah zuteil wird, dann sagen sie, als wäre keine Freundschaft zwischen euch und ihnen: "Wäre ich doch bei ihnen gewesen, dann hätte ich einen großen Erfolg errungen!"
74. Also sollen diejenigen in Allahs Weg kämpfen, die das irdische Leben um den Preis des jenseitigen Lebens verkaufen. Und wer in Allahs Weg kämpft, alsdann getötet wird oder siegt, dem werden Wir einen großen Lohn gewähren.
75. Und was ist euch, so dass ihr nicht in Allahs Weg kämpft? Doch die schwachen Männer, Frauen und Kinder sprechen: "O unser Schöpfer! Führe uns hinaus aus dieser Stadt, deren Bewohner Tyrannen sind, und gib uns von Dir einen Beschützer, und gib uns von Dir einen Helfer.
76. Die da glauben, kämpfen in Allahs Weg. Und die da nicht glauben, kämpfen im Weg des Tâghut. So kämpft gegen die Freunde des Satans! Wahrlich, die List des Satans ist schwach.
77. Hast du nicht jene gesehen, zu denen gesagt wurde: "Haltet eure Hände vom Kampf zurück, verrichtet das Gebet und zahlt die Zakât?" Doch wenn ihnen der Kampf verordnet wurde, da fürchtete ein Teil von ihnen die Menschen, wie sie Allah fürchten, ja noch mehr, und sie sprachen: "Unser Schöpfer, warum hast Du uns den Kampf verordnet? Wäre es nicht möglich gewesen, wenn Du uns eine Weile Aufschub gewährt hättest?" Sprich zu ihnen: "Der Nießbrauch dieser Welt ist gering und das Jenseits ist besser für diejenigen, die Allah fürchten. Und kein Stäubchen Unrecht wird euch getan."
78. Wo auch immer ihr seid, auch wenn ihr euch in hohen Burgen befändet, der Tod ereilt euch doch. Wenn ihnen Gutes begegnet, sagen sie: "Das ist von Allah." Und wenn ihnen Schlimmes begegnet, sagen sie: "Das ist wegen dir." Sprich: "Alles ist von Allah." Was ist aber diesen Leuten, dass sie kein Wort zu begreifen versuchen.
79. Alles, was dich an Gutem trifft, kommt von Allah, und alles, was dich an Schlechtem trifft, kommt von dir selbst. Und Wir haben dich als einen Gesandten zu den Menschen entsandt. Und als Zeuge genügt Allah!
80. Wer dem Gesandten gehorcht, der hat in der Tat Allah gehorcht. Und wer sich abwendet, so haben Wir dich nicht gesandt zum Hüter über sie.
81. Sie sagen: "Wir gehorchen"; doch wenn sie von dir weggehen, dann brütet ein Teil von ihnen des Nachts über etwas anders, als über das, was du sagst. Allah aber zeichnet auf, worüber sie brüten. So wende dich von ihnen ab und vertraue auf Allah. Und als Sachwalter genügt Allah!
82. Sinnen sie nicht über den Qur'ân nach? Wäre er von einem andern als von Allah herabgesandt, so hätten sie gewiss darin viele Widersprüche gefunden.
83. Wenn etwas zu ihnen kommt, das Sicherheit oder Furcht betrifft, verbreiten sie es sofort. Hätten sie es aber vor den Gesandten oder vor jene gebracht, die unter ihnen Befehlsgewalt besitzen, dann hätten es sicherlich diejenigen unter ihnen, die es entschleiern könnten, gewußt. Und wäre nicht Allahs Gnade über euch gewesen und Seine Barmherzigkeit, so wäret ihr alle, bis auf wenige Ausnahmen, dem Satan gefolgt.
84. So kämpfe in Allahs Weg! Du bist nur für dich selbst verantwortlich. Und sporne diejenigen, die glauben, zum Kampf an. Vielleicht hält Allah die Gewalt der Ungläubigen auf. Allah ist es, Der stärkste Gewalt hat und Der am strengsten im Strafen ist.
85. Wer für eine gute Sache Fürsprache einlegt, der hat auch seinen Anteil an ihr. Wer aber für eine schlechte Sache Fürsprache einlegt, dem wird ein Sündenanteil an ihr (bestimmt). Und Allah ist der über alle Dinge Wachende.
86. Wenn ihr mit einem Gruß gegrüßt seid, so grüßt mit einem schöneren wieder oder erwidert ihn. Wahrlich, Allah ist der über alle Dinge Rechenschaft Führende.
87. Allah, es gibt keinen Gott außer Ihm. Er wird euch versammeln an dem Tage der Auferstehung, über den es keinen Zweifel gibt. Daran ist kein Zweifel. Und wer kann wahrhaftiger sein als Allah in der Rede?
88. Was ist denn euch widerfahren, dass ihr hinsichtlich der Heuchler (dass ihr euch nicht einig seid über ihren Unglauben) in zwei Parteien gespalten seid? Und Allah hat sie zu Boden geschlagen wegen dem, was sie selbst begangen haben. Wollt ihr denn rechtleiten, wen Allah in die Irre hat gehen lassen? Und für den, den Allah ins Verderben gehen läßt, kannst du niemals einen Weg finden!
89. Sie wünschen, dass ihr (den Glauben) verleugnet und irregeht, wie sie (ihn) selbst verleugnet haben, so dass ihr alle gleich werdet. Nehmt euch aber keinen von ihnen zum Freund, bis sie auf Allahs Weg wandern. Und wenn sie sich abwenden, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet. Nehmt euch ja keinen von ihnen zum Freund oder zum Helfer!
90. Mit Ausnahme derer, die zu einem Volk gelangen, mit dem ihr ein Bündnis habt, und die zu euch kommen, weil ihre Brüste beklommen sind, gegen euch oder gegen ihr eigenes Volk zu kämpfen. Und wenn Allah es gewollt hätte, hätte Er ihnen Macht über euch gegeben, dann hätten sie sicherlich gegen euch gekämpft. Und halten sie sich von euch fern und kämpfen nicht gegen euch, sondern bieten euch Frieden, dann hat Allah euch keinen Weg gegen sie gegeben.
91. Und ihr werdet andere finden, die vor euch und vor ihren Leuten Sicherheit haben wollen. Sooft sie wieder zur Zwietracht verleitet werden, stürzen sie kopfüber hinein. Wenn sie sich also von euch nicht fernhalten noch euch Frieden anbieten und ihre Hände zügeln, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet. Denn gegen diese haben Wir euch offenkundige Macht gegeben.
92. Es steht keinem Gläubigen zu, einen anderen Gläubigen zu töten, es sei denn aus Versehen. Und wer einen Gläubigen aus Versehen tötet, dann soll er einen gläubigen Sklaven befreien und Blutgeld an seine Familie zahlen, es sei denn, die Familie des Getöteten erläßt das Blutgeld. War der getötete Gläubige aber von einem Volk, das euer Feind ist, dann ist ein Gläubiger zu befreien. War er aber von einem Volk, mit dem ihr ein Bündnis habt, dann soll er Blutgeld an seine Familie zahlen und einen gläubigen Sklaven befreien. Und wer das nicht kann, dann soll er zwei Monate hintereinander fasten, damit seine Reue angenommen wird. Und Allah ist der Allwissende, der Allweise.
93. Wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle, worin er auf ewig bleiben wird. Allah hat ihm gezürnt, ihn verflucht und ihm eine große Strafe bereitet.
94. O die ihr glaubt! Wenn ihr in Allahs Weg auszieht, so stellt erst gehörig Nachforschungen an. Sagt zu keinem, der euch den Friedensgruß bietet "Du bist kein Gläubiger!", in eurem Trachten nach dem Gewinn des irdischen Lebens. Denn bei Allah ist des Guten Fülle. So waret ihr einst, dann aber hat Allah euch Seine Huld erwiesen. Darum stellt erst gehörig Nachforschungen an. Wahrlich, Allah ist wohl kundig dessen, was ihr tut.
95. Diejenigen unter den Gläubigen, die daheim bleiben - ohne ein Leiden zu haben -, und die, welche in Allahs Weg ihr Gut und Blut einsetzen, sind nicht gleich. Allah hat die, die mit ihrem Gut und Blut kämpfen, hinsichtlich der Rangstufe über die, die daheim bleiben, erhöht. Aber beiden hat Allah das Paradies verheißen. Doch die Kämpfenden hat Allah vor den Daheimbleibenden durch einen gewaltigen Lohn ausgezeichnet.
96. Von Ihm Selbst hat Er Rangstufen, Vergebung und Barmherzigkeit gegeben. Allah ist Allvergebend und Barmherzig.
97. Zu jenen, die Unrecht gegen sich selbst getan haben, sagen die Engel, wenn sie ihnen die Seelen entziehen: "In welchen Umständen habt ihr euch befunden?" Und sie sagen : "Wir waren auf der Erde schwach (hilflos)." Die Engel sprechen: "War Allahs Erde nicht weit genug? Ihr hättet doch auswandern können!" Sie sind es, deren Herberge die Hölle sein wird. Und schlimm ist die Fahrt dorthin!
98. Ausgenommen sind die Schwachen unter den Männern, Frauen und Kindern, die über keinerlei Möglichkeit verfügen und keinen Ausweg finden, auszuwandern.
99. Diese sind es, denen Allah vergeben möge; denn Allah ist Allverzeihend, Allvergebend.
100. Wer in Allahs Weg auswandert, der findet auf der Erde genug Stätten der Zuflucht und der Fülle. Und wer seine Wohnung verläßt und zu Allah und zu seinem Gesandten auswandert und dann vom Tode ereilt wird, dessen Lohn fällt Allah zu. Und Allah ist Allvergebend, Barmherzig.
101. Wenn ihr auf der Erde durchzieht, so ist es keine Sünde für euch, wenn ihr das Gebet verkürzt, wenn ihr fürchtet, die Ungläubigen könnten euch überfallen. Wahrlich, die Ungläubigen sind eure offenkundigen Feinde.
102. Und wenn du unter ihnen bist und für sie das Gebet anführst, so soll ein Teil von ihnen für das Gebet bei dir stehen, doch sollen sie ihre Waffen bei sich tragen. Und wenn sie sich niederwerfen, so sollen sie hinter euch treten. Dann andere Abteilung, die noch nicht gebetet haben, soll mit dir beten. Doch sollen sie auf der Hut sein und ihre Waffen bei sich tragen. Die Ungläubigen hätten es gern, dass ihr eure Waffen und eure Sachen außer acht ließet, so dass sie euch auf einmal überfallen könnten. Und es ist keine Sünde für euch, wenn ihr eure Waffen ablegt, falls ihr unter Regen leidet oder krank seid. Seid jedoch immer auf der Hut. Wahrlich, Allah hat für die Ungläubigen eine schmähliche Strafe bereitet.
103. Wenn ihr das Gebet verrichtet habt, dann gedenkt Allahs im Stehen, Sitzen und im Liegen auf euren Seiten. Und wenn ihr in Sicherheit seid, dann verrichtet das Gebet entsprechend. Denn das Gebet zu bestimmten Zeiten ist für die Gläubigen eine Pflicht.
104. Und laßt nicht nach, dieses Volk aufzuspüren. Leidet ihr, siehe, so leiden sie, wie ihr leidet. Doch ihr erhofft von Allah, was sie nicht erhoffen. Allah ist der Allwissende, der Allweise.
105. Wahrlich, Wir haben dir das Buch in Wahrheit hinabgesandt, auf dass du zwischen den Menschen richten mögest, wie Allah es dir gezeigt hat. Sei also nicht ein Verfechter der Treulosen!
106. Bitte Allah um Vergebung. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend und Barmherzig.
107. Und verteidige nicht diejenigen, die sich selbst betrügen. Wahrlich, Allah liebt nicht die Betrüger, die Sünder.
108. Sie möchten sich (ihren Betrug) vor den Menschen verbergen, doch vor Allah halten sie sich (ihren Betrug) nicht verborgen. Und Er ist bei ihnen, wenn sie des Nachts das besprechen, was Ihm nicht gefällt. Allah ist umfassend all dessen, was sie tun.
109. Und ihr seid es, die ihr euch für sie in diesem irdischen Leben einsetzt. Wer aber wird sich für sie vor Allah am Tage der Auferstehung einsetzen? Oder wer wird sie vertreten?
110. Wer eine böse Tat begeht oder gegen sich selbst sündigt und dann Allah um Vergebung bittet, der findet Allah als Allvergebend und Barmherzig.
111. Wer eine Sünde begeht, der begeht sie ja gegen sich selbst. Allah ist Allwissend, Allweise.
112. Und wer einen Fehler oder eine Sünde begeht und sie dann einem Unschuldigen zur Last legt, der belädt sich in der Tat mit einer großen Verleumdung und einer offenkundigen Sünde.
113. Und wäre Allahs Gnade und Seine Barmherzigkeit nicht über dir gewesen, so hätte eine Schar von ihnen beschlossen, dich irrezuführen. Doch nur sich selbst führen sie irre, und dir können sie keinerlei Schaden zufügen. Und Allah hat dir das Buch und die Weisheit niedergesandt und dich gelehrt, was du nicht wußtest. Und Allahs Huld über dir ist wahrlich großartig.
114. Nichts Gutes ist in vielen ihrer Geflüster. Gutes liegt in Worten nur jener, die gebieten, Almosen zu geben, Gutes zu tun und Frieden unter den Menschen zu stiften. Und wer das im Trachten nach Allahs Wohlgefallen tut, dem werden wir einen gewaltigen Lohn geben.
115. Jener aber, der sich dem Propheten widersetzt, nachdem ihm der rechte Weg klar geworden ist, und er einen anderen Weg befolgt als den der Gläubigen, den lassen Wir verfolgen, was er verfolgt hat und stürzen ihn im Jenseits in die Hölle. Wie schlimm ist die Fahrt dorthin!
116. Wahrlich, Allah vergibt es nicht, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden; doch vergibt Er alles andere außer diesem, wem Er will. Und wer Allah Götter zur Seite stellt, der ist in der Tat weit irregegangen.
117. Wahrlich, sie rufen statt Allah weibliche Götzen an; ja sie rufen nichts anders an als den rebellischen Satan.
118. Allah hat ihn verflucht. Und er sprach: "Wahrlich, ich werde von Deinen Dienern einen bestimmten Teil nehmen."
119. "Und sicherlich werde ich sie irreleiten. Und ich werde sie durch leere Versprechungen hinhalten. Und ich werde ihnen Befehle erteilen, und sie werden mit meinem Befehl dem Vieh die Ohren aufschlitzen. Ich werde ihnen befehlen, und sie werden Allahs Schöpfung verändern." Und wer sich Satan statt Allah zum Freund nimmt, der hat sicherlich einen offenkundigen Verlust erlitten.
120. Der Satan macht ihnen Versprechungen und erweckt bei ihnen Hoffnungen. Und was Satan ihnen verspricht, ist doch nichts anders als Trug.
121. Und diese haben die Hölle zur Herberge. Und sie können keinen Ausweg finden, daraus zu entkommen.
122. Diejenigen aber, die glauben und gute Werke tun, werden Wir in Gärten führen, durch die Ströme fließen. Und sie werden darin auf ewig und immerdar verweilen. Dies ist die wahrhaftige Verheißung Allahs. Und wessen Wort könnte wahrhaftiger sein als das Allahs?
123. Weder eure Wünsche, noch die Wünsche der Leute von der Schrift. Wer Böses tut, dem wird es vergolten. Und er könnte für sich außer Allah weder einen Freund noch einen Helfer finden.
124. Wer aber gläubig ist und gute Werke tut, sei es Mann oder Frau; diese werden doch ins Paradies eingehen. Und sie werden kein Stäubchen Unrecht erleiden.
125. Und wer hat eine schönere Religion als jener, der sich aufrichtig Allah ergibt und folgt dem Glauben Abrahams, der Lehre von der Einheit Allahs? Und Allah nahm sich Abraham zum Freund.
126. Allahs ist alles, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und Allah ist der Allumfassende.
127. Mein Gesandter, sie befragen dich um Rechtsbelehrung über die Frauen. Sprich: "Allah gibt euch die Belehrung über sie: Und es gibt Verse in dem Buch, die euch vorgetragen werden und die betreffen Waisenmädchen, denen ihr nicht gebt, was für sie (als Hinterlassenschaft) vorgeschrieben ist, und die ihr doch zu heiraten wünscht, und die Schwachen unter den Kindern, und dass ihr gegen die Waisen Gerechtigkeit üben sollt." Was ihr an Gutem tut, wahrlich, Allah weiß es.
128. Wenn eine Frau von ihrem Ehemann Gleichgültigkeit oder Abneigung befürchtet, so ist es keine Sünde für beide, wenn sie sich freiwillig auf einiges verzichten und sich miteinander versöhnen. Die Versöhnung jedoch ist besser. Und die Seelen sind auf Neid und Gier eingestellt. Wenn ihr miteinander gut auskommt und Allah fürchtet, so ist Allah sicherlich dessen kundig, was ihr tut.
129. Und ihr könnt zwischen den Frauen keine Gerechtigkeit ausüben, wie sehr ihr es auch wünschen mögt. Doch neigt euch nicht gänzlich einer zu, so dass ihr die andere wie in der Schwebe laßt. Söhnt ihr euch wieder aus und vermeidet Ungerechtigkeit, so ist Allah Allverzeihend, Barmherzig.
130. Und wenn sie (Mann und Frau) sich trennen, so macht Allah beide aus der Fülle Seiner Gabe zum Reichen. Allah ist der Huldreiche, der Allweise.
131. Allahs ist alles, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und wahrlich, Wir haben jenen, denen vor euch die Schrift gegeben wurde, und euch selbst empfohlen, Allah zu fürchten. Wenn ihr jedoch in Unglauben geratet - siehe, Allahs ist, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Allah ist reich, des Lobes würdig.
132. Allahs ist alles, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und als Anwalt genügt Allah!
133. O ihr Menschen! Wenn Allah will, so schafft Er euch fort und bringt Er andere. Und Allah ist dessen mächtig.
134. Wer den Lohn dieser Welt begehrt, so wisse er, der Lohn im Diesseits und im Jenseits ist bei Allah. Und Allah ist der Allhörende, der Allsehende.
135. O die ihr glaubt! Bleibt fest in der Gerechtigkeit und seid zeugen zu Allah, auch dann, wenn es gegen euch selbst oder gegen eure Eltern und Verwandte geht; ob der eine reich oder arm ist! Denn Allah ist beiden näher. Folgt nicht der Leidenschaft, auf dass ihr in Gerechtigkeit und Billigkeit handeln könnt! Wenn ihr aber (beim Zeugen) die Wahrheit verdreht oder euch (von der Wahrheit) abwendet, so ist Allah dessen kundig, was ihr tut.
136. O die ihr glaubt, glaubt an Allah und Seinen Gesandten und an das Buch, das Er auf Seinen Gesandten herabgesandt hat, und an die Schrift, die Er zuvor herabsandte. Und wer Allah, Seine Engel, Seine Bücher, Seine Gesandten und den Jüngsten Tag verleugnet, der ist wahrlich weit irregegangen.
137. Jene, die gläubig sind und hernach ungläubig werden, dann wieder glauben, dann abermals ungläubig werden und dann an Unglauben zunehmen, denen wird Allah weder vergeben noch auf den rechten Weg leiten.
138. Verkünde den Heuchlern, dass ihnen eine schmerzliche Strafe zuteil wird!
139. Sie nehmen sich Ungläubige zu Freunden vor den Gläubigen. Suchen sie etwa Ehre und Macht bei ihnen? Sie sollen ja wissen, die Ehre und Macht gehört allein Allah.
140. Und Allah hat euch schon in dem Buch herabgesandt: "Wenn ihr hört, dass die Zeichen Allahs geleugnet und verspottet werden, so sitzt nicht bei ihnen, bis sie zu einem anderen Gespräch übergehen. Sonst wäret ihr wie sie." Wahrlich, Allah wird die Heuchler und die Ungläubigen insgesamt in der Hölle versammeln.
141. Das sind diejenigen, die euch lauernd beobachten. Wenn euch ein Sieg von Allah beschieden wird, sagen sie: "Waren wir nicht mit euch?" Sollten aber die Ungläubigen Erfolg haben, dann sagen sie zu ihnen: "Haben wir nicht Oberhand über euch bekommen und euch vor den Gläubigen beschützt?" Und Allah richtet zwischen euch am Tage der Auferstehung. Allah wird niemals den Ungläubigen die Oberhand über die Gläubigen geben.
142. Wahrlich, die Heuchler versuchen, Allah zu überlisten. Doch Allah wird ihnen zeigen, was überlisten bedeutet. Und wenn sie sich zum Gebet hinstellen, dann stehen sie ungern auf, sie machen es, um von den Menschen gesehen zu werden, und sie gedenken Allahs nur wenig.
143. Sie gehören weder zu diesen noch zu jenen. Unentschlossen schwanken sie zwischen diesen und jenen. Und du wirst niemals einen Ausweg finden können für den, den Allah irregehen läßt.
144. O die ihr glaubt! Nehmt euch keine Ungläubigen zu Freunden vor den Gläubigen! Wollt ihr etwa, dass Allah über euch offenkundige Gewalt verordnet?
145. Die Heuchler befinden sich auf dem untersten Grund der Hölle. Und du kannst keinen Helfer für sie finden.
146. Nur diejenigen erreichen ihr Ziel, die es bereut haben und sich bessern und zu Allah Zuflucht nehmen und die sich in ihrem Glauben an Allah aufrichtig sind. Diese gehören also zu den Gläubigen. Und Allah wird bald den Gläubigen einen großen Lohn geben.
147. Warum sollte Allah euch bestrafen, wenn ihr dankbar seid und glaubt? Und Allah ist es, Der die Dankbarkeit mit Belohnung vergilt, und Er ist der Allwissende.
148. Allah liebt nicht, dass Unziemliches selbst in Worten geäußert wird, außer wenn einem Unrecht geschieht. Allah ist der Allhörende, der Allwissende.
149. Wenn ihr Gutes kundtut oder es verbergt oder wenn ihr eine böse Tat vergibt, die euch angetan wurde, so ist Allah wahrlich Allvergebend, Allmächtig.
150. Wahrlich diejenigen, die Allah und Seine Gesandten verleugnen, wollen eine Trennung zwischen ihnen machen. Sie sagen: "Wir glauben an die einen und glauben an die anderen nicht." Und zwischen diesen beiden (Glauben und Unglauben) möchten sie einen Weg einschlagen.
151. Diese sind die Ungläubigen im wahren Sinne. Und Wir haben für die Ungläubigen eine schmähliche Strafe bereitet.
152. Was diejenigen anbelangt, die an Allah und an Seine Gesandten glauben und zwischen keinem von ihnen einen Unterschied machen, so wird ihnen Allah ihren Lohn geben. Allah ist Allvergebend und Barmherzig.
153. Mein Gesandter! Die Leute der Schrift verlangen von dir, ihnen ein Buch vom Himmel herabzusenden. Aber etwas Größeres als dies verlangten sie schon von Moses, da sie sprachen: "Zeig uns Allah offensichtlich!" Wegen ihres diesen Frevels traf sie der Blitzschlag. Alsdann nahmen sie sich das Kalb, nachdem doch die deutlichen Zeichen zu ihnen gekommen waren. Aber Wir vergaben sogar dies und gaben Moses einen deutlichen Beweis (eine Macht).
154. Anläßlich des Bundes mit ihnen erhoben Wir den Berg Sinai über sie empor und sprachen zu ihnen: "Tretet durch das Tor in Unterwürfigkeit ein!" Und Wir schlossen einen starken Bund mit ihnen, da Wir sagten: "Übertretet nicht am Samstag!"
155. (Sie sind verflucht worden), als sie dann ihren Bund brachen und die Zeichen Allahs verleugneten und die Propheten widerrechtlich töteten und sagten: "Unsere Herzen sind verschleiert." Aber nein! Allah hat sie wegen ihres Unglaubens versiegelt. Und sie glauben nicht mehr, mit Ausnahme der wenigen.
156. Und wegen ihres Unglaubens, und weil sie gegen Maryam eine große Verleumdung aussprachen.
157. Und wegen ihrer Rede: "Wir haben den Messias, den Sohn der Maryam, den Gesandten Allahs getötet." Doch töteten sie ihn nicht und kreuzigten ihn nicht, sondern dies wurde ihnen nur vorgetäuscht. Sie waren uneins über ihn und sind deshalb in einem völligen Zweifel (darüber). Sie haben keine Kenntnis davon, sondern folgen nur einer Vermutung. Und sie haben ihn mit Gewissheit nicht getötet.
158. Vielmehr hat Allah ihn zu Sich erhoben, und Allah ist Allmächtig, Allweise.
159. Jeder unter den Leuten der Schrift wird gewiss vor seinem Tod an Jesus glauben. Und er wird am Tage der Auferstehung ein Zeuge von ihnen (ein Zeuge für den Glauben derer, die wahrhaftig glauben) sein.
160. Und des Frevels der Juden wegen haben Wir ihnen gute Dinge verboten, die ihnen (zuvor) erlaubt waren. Und auch deshalb, weil sie viele Leute von Allahs Weg abgekehrt haben.
161. Und weil sie Zins nahmen, obwohl es ihnen verboten war, und weil sie das Gut der Leute widerrechtlich aufzehrten. Und Wir haben für diejenigen unter ihnen, die im Unglauben verharren, eine schmerzliche Strafe bereitet.
162. Aber diejenigen unter ihnen, die im Wissen fest stehen und die Gläubigen, glauben an das, was zu dir hinabgesandt wurde und was vor dir hinabgesandt wurde. Und diejenigen, die das Gebet verrichten und die Zakât zahlen, die an Allah und an den Jüngsten Tag glauben, wahrlich, ihnen werden Wir einen großen Lohn gewähren.
163. Wahrlich, Wir haben dir offenbart, wie Wir Noah und den Propheten nach ihm offenbart haben. Und Wir haben Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, seinen Stämmen, Jesus, Hiob, Jonas, Aaron und Sulaiman. Und Wir gaben David einen Zabûr (Psalter).
164. Es sind Gesandte, deren lehrreiche Geschichten Wir dir zuvor erzählt haben, und Gesandte, von denen Wir dir nicht erzählt haben. Und Allah hatte mit Moses gesprochen.
165. Wir haben die Propheten als Überbringer froher Botschaften und als Warner entsandt, damit die Menschen nach der Berufung dieser Gesandten keine Rechtfertigung gegen Allah haben. Und Allah ist der Erhabene, der Allweise.
166. Doch Allah bezeugt das, was Er zu dir hinabgesandt hat. Er hat es mit Seinem Wissen gesandt. Und die Engel bezeugen es. Und als Zeuge genügt Allah!
167. Wahrlich, diejenigen, welche ungläubig sind und die Menschen von Allahs Weg abkehren, sind vom rechten Weg in einem weiten Irrtum abgeirrt.
168. Allah vergibt nicht denjenigen, die ungläubig sind und Unrecht tun. Und nicht leitet Er sie zu einem (rechten) Weg.
169. (Der Weg, den sie gehen werden) ist kein anderer Weg als der zur Hölle. Und darin werden sie ewig und immerdar bleiben. Und dies ist für Allah sehr leicht.
170. O ihr Menschen, gekommen ist zu euch von eurem Schöpfer ein Gesandte mit der Wahrheit. Glaubt darum sogleich an ihn zu eurem Guten! Seid ihr aber ungläubig, wahrlich, Allahs ist alles, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Allah ist der Allwissende, der Allweise.
171. O Leute der Schrift, übertreibt nicht in eurem Glauben. Und sagt von Allah nur die Wahrheit. Der Messias, Jesus, der Sohn der Maryam, ist der Gesandte Allahs und Sein Wort, das Er Maryam entboten hat und von Seinem Geist. Glaubt an Allah und Seine Gesandten, und sagt nicht: "Drei" Lasset davon ab, damit es besser für euch ist. Allah ist nur ein einziger Gott. Er ist erhaben darüber, dass Er Kinder zeugt. Sein ist alles, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und als Anwalt genügt Allah.
172. Der Messias und auch Mukarrab-Engel (die Allah nahegebrachten Engel) verschmähen niemals, Diener Allahs zu sein. Und wer es verschmäht, Ihn anzubeten und sich dazu zu erhaben fühlt, der soll wissen, dass Er sie alle zu Sich versammeln wird.
173. Was diejenigen anbelangt, die glauben und gute Werke tun, so gibt Er ihnen den vollen Lohn und gibt noch mehr von Seiner Huld. Diejenigen aber, die sich davon abwenden, Ihm zu dienen und stolz sind, so straft Er sie mit einer schmerzlichen Strafe. Und sie können für sich außer Allah weder Freund noch Helfer finden.
174. O ihr Menschen, zu euch ist von eurem Schöpfer ein deutlicher Beweis gekommen, und Wir sandten zu euch ein klares Licht, Al-Nûr (Qur'ân) hinab.
175. Und Allah wird diejenigen, die an Ihn glauben und zu Ihm Zuflucht nehmen, in Seine Barmherzigkeit und Gnade aufnehmen und sie den rechten Weg zu Sich führen.
176. Mein Gesandter, sie befragen dich um Rechtsbelehrung. Sprich: "Allah unterweist euch bezüglich der Hinterlassenschaft dessen, der weder Vater noch ein Kind hat: Wenn jemand stirbt, der kein Kind hinterläßt, aber eine Schwester hat, dann erhält sie die Hälfte seiner Erbschaft. Hat eine verstorbene Frau kein Kind hinterlassen, hat aber einen Bruder, so erhält er ihre ganze Erbschaft. Hat der Verstorbene aber zwei oder mehr Schwestern, dann erhalten diese zwei Drittel von seiner Erbschaft. Und wenn sie (die Geschwister des Verstorbenen) Männer und Frauen sind, dann wird dem Mann den Anteil von zwei Frauen gegeben. Allah macht euch die Bestimmungen eurer Religion klar, damit ihr nicht irrt. Und Allah weiß alle Dinge wohl.